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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mattheit, die allmählich durch meinen Körper kroch.
    Ich hatte es nach all den Aufregungen verdient, mich einmal ausruhen zu können. Dieser unfreiwillige Flug steckte mir noch in den Knochen, und ich begann abermals, darüber nachzudenken, und wollte auch die näheren Umstände analysieren.
    Das gelang mir nicht. Meine Gedanken schweiften immer ab. Ich hatte Mühe, sie überhaupt zu formulieren. Für mich war es am besten, wenn ich nach oben ging und mich hinlegte.
    Es kostete mich bereits Überwindung aufzustehen und durch den Gastraum zu gehen. Die Wirtin saß mit zwei Einheimischen am Tisch und unterhielt sich.
    »Wollen Sie schon hoch?« fragte sie mich, als ich die drei Leutchen passierte.
    »Ja, ich bin zu müde.«
    »Dann schlafen Sie gut, Herr Sinclair.«
    »Das werde ich auch.«
    Die alten Holzstufen bewegten sich, als ich die Treppe hochschritt. Auf dem Gang oben brannten zwei kleine Stehleuchten. Ich mußte genau schauen, um meine Zimmernummer zu erkennen.
    Es war das fünfte Zimmer.
    Als ich den Raum betrat, fröstelte ich im ersten Augenblick, denn ich hatte das Fenster nicht geschlossen, und die kühle Luft war in das Zimmer gedrungen. Eine Ecke hatte man abgeteilt. Dort befand sich die kleine Dusche. Eine Extra-Toilette gab es nicht. Da mußte ich bis ans Ende des Ganges laufen.
    Ich stellte mich ans Fenster und schaute nach draußen. Zahlreiche Lichter schimmerten noch durch die Finsternis. Sie grüßten wie ferne Sterne. Ich schaute auf die Uhr. Eigentlich war es noch früh, aber ich mußte am anderen Tag zeitig aufstehen, da war es schon besser, wenn ich mich jetzt ins Bett legte.
    Eine Zahnbürste hatte ich mir noch besorgt. Auch frische Unterwäsche und einen Faltkoffer. Langsam entkleidete ich mich. In der Unterwäsche legte ich mich aufs Bett und freute mich über das dicke Kissen. Ich löschte die Nachttischlampe und blieb auf dem Rücken liegen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
    Obwohl ich müde war, konnte ich keinen Schlaf finden. Zuviel war in den letzten Stunden geschehen. Die Ereignisse wiederholten sich und rollten noch einmal vor meinem geistigen Auge ab. Ich sah mich wieder im Schallplattengeschäft, dann im Flugzeug und dachte auch an die plötzliche Schwäche, die mich überfallen hatte.
    Das hatte keine normale Ursache.
    Ohne es eigentlich zu wollen, hatte ich den Namen Zürich genannt. Wenn ich im nachhinein überlegte, gab es überhaupt keinen Grund, hierherzufahren.
    Man hatte mich gelockt!
    Wer?
    Befanden sich die Conollys vielleicht in Gefahr? War mit ihnen etwas geschehen? Hatte Bill einen gedanklichen Kontakt mit mir aufgenommen?
    Auch das war nicht von der Hand zu weisen, denn etwas Ähnliches hatte der Reporter vor Jahren mal praktiziert.
    Wie ich es auch drehte und wendete, zu einem Ergebnis kam ich nicht. Bis plötzlich etwas passierte.
    Eine Stimme war da.
    In meinem Gehirn klang sie auf. Ein Fremdkörper innerhalb meiner Gedanken. Und diese Stimme lockte mich nicht nur, sie lachte mich irgendwie aus.
    »Jetzt bist du in der Nähe, John Sinclair!«
    Ich zuckte hoch, setzte mich hin, und mein erster Griff galt dem Silberkreuz.
    Da tat sich nichts. Es hatte sich nicht einmal erwärmt. Lag glatt und kühl auf meiner Haut.
    »Ich begrüße dich, Geisterjäger!«
    Verdammt, die Stimme kannte ich. Natürlich, erst jetzt blickte ich genau durch. Wer da zu mir gesprochen hatte, war keine geringere als die ehemalige Detektivin Jane Collins!
    Das war ein Hammer. Automatisch fiel ich aus der unbequemen Lage zurück und dachte an Jane. Aus welchem Grunde hatte sie mich gerufen? Wollte sie mir ans Leder?
    »Ich freue mich, daß du gekommen bist, John. Ich freue mich sehr. Du kannst gar nicht anders, als mir zu gehorchen. Und ich habe bereits einen Platz zum Sterben für dich ausgesucht!«
    Sterben sollte ich.
    Wo? Und durch wen? Durch Jane? Sie haßte mich. Sie haßte mich mit all der Kraft ihrer dämonischen Seele. Davon mußte ich ausgehen. Und sie hatte sich auch nicht gescheut, Morde zu begehen.
    Ich befand mich in der Schweiz. Die Seelenburg lag nicht einmal weit entfernt von hier. Ob dieser Fall und das geheimnisvolle Auftreten der Jane Collins damit etwas zu tun hatte?
    Das war möglich.
    Vielleicht konnte ich mit ihr sprechen. Ich konzentrierte meine Gedanken auf sie. Die Müdigkeit war verflogen. Schwarze Magie hatte mich wieder hellwach werden lassen.
    Ich starrte in die Dunkelheit des Zimmers. Mir gegenüber befand sich die Wand, links ging es zur Tür, rechts vom

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