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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltiges Loch vor ihnen. Aus dieser Finsternis hörten sie ein gewaltiges Rauschen, denn Gletscherwasser stürzte als gewaltiger Wasserfall in die Tiefe und strömte in seinem engen Flußbett durch die Schlucht.
    Das Rauschen des Wassers kam dem Reporter wie ein höhnisches Lachen vor. In dieser tiefen Dunkelheit, wo er rein gar nichts erkannte, da konnte durchaus eine Armee von Feinden lauern, die sich in irgendwelchen Schlupfwinkeln verborgen hielt und darauf wartete, daß neue Opfer kamen.
    Da hatte jemand von Wesen mit seltsamen Augen gesprochen.
    Waren sie die Mörder?
    Obwohl Bill Conolly noch keine endgültige Gewißheit besaß, konnte er davon ausgehen. In der Viamala mußte etwas lauern, das eine tödliche Bedrohung darstellte. Bill Conolly glaubte sogar, den Atem des Bösen zu verspüren, einen dämonischen Pesthauch, der durch die Schlucht wehte und ihn erfaßte.
    Über seinen Rücken kroch eine unsichtbare, kalte Hand. Er schüttelte sich, räusperte sich auch ein paarmal und wandte sich um.
    Carlo warf seinen Zigarettenstummel weg. Er beschrieb einen glühenden Halbkreis, bevor er zu Boden fiel, dort Funken hochschleuderte und schließlich verlöschte. »Es ist wie damals«, murmelte der Leiter des Supermarktes, »wie damals…«
    »Wovon reden Sie?« fragte Bill.
    »Von dieser Seelenburg und den geflügelten Monstren. Ich fand auf dem Weg nach Davos, glaube ich, eine schwerverletzte Frau. Sie trug einen Brief bei sich, dessen Absender die Frau war, die wir beide kennen. Jane Collins.«
    Bill trat näher an Carlo heran. Er schaute dabei auf den Toten. Der Körper war zur Seite gerutscht, hielt sich allerdings noch aufrecht.
    Vor der Bank schimmerten die Eisbeulen bläulich auf dem Boden.
    »Jane Collins ist nicht mehr die, die Sie vielleicht von früher her kennen, Herr Lai«, sagte er.
    »Wieso nicht?«
    »Sie hat sich verändert.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Miß Collins wechselte die Seite«, erklärte Bill. »Sie ist in einen dämonischen Bann geraten. Die Oberhexe Wikka hat sie unter ihre Kontrolle bekommen.«
    »Was?«
    »Ja, leider. Wir konnten nichts mehr tun, uns waren die Hände gebunden.«
    »Und jetzt?«
    »Müssen wir uns damit abfinden, daß Jane Collins unsere Feindin ist. Daran führt kein Weg vorbei.«
    Carlo war bleich geworden. Das stellte Bill selbst in der herrschenden Dunkelheit fest. Er schüttelte ein paarmal den Kopf, schluckte und sagte etwas, das Bill nicht verstand.
    »Kommen Sie, Carlo, hier haben wir nichts mehr zu suchen. Wir müssen die Polizei alarmieren.«
    »Natürlich.«
    »Gibt es hier eine Mordkommission? Ich meine in Thusis.«
    »Kaum, die Leute sitzen in Chur.«
    »Dann müssen sie eben herkommen.«
    »Die werden sich freuen. Das ist eine verdammte Strecke«, erklärte der Einheimische. »Aber was soll’s?«
    Wenig später saßen sie wieder im Wagen des Mannes aus Lenzerheide und fuhren die Strecke zurück. Bill gab sich sehr schweigsam, auch Carlo sagte nicht viel. Er fuhr jetzt sogar langsamer und vorsichtiger, irgendwie hatte er einen Schock bekommen.
    Von einer Telefonzelle aus alarmierten sie die Polizei, und Bill rief noch im Hotel an, denn er wollte Sheila Bescheid sagen, daß es doch länger dauern würde.
    »Ich hatte es mir schon gedacht«, sagte die Frau. »Können wir den Urlaub in den Wind schreiben?«
    »Hoffentlich nicht. Wie es allerdings aussieht, werde ich wohl John Bescheid sagen müssen.«
    »Ist es so schlimm?«
    »Es kann noch schlimmer werden«, erklärte Bill und verabschiedete sich von seiner Frau.
    Als er die Zelle verließ, zeigte sein Gesicht einen harten Ausdruck. Sie hatten Urlaub machen wollen, jetzt steckten sie wieder bis zum Hals in einem neuen Fall.
    Es war wirklich zum Heulen…
    ***
    »Nun, hat es Ihnen geschmeckt?« fragte die nette Wirtin, als sie den Teller abräumte.
    Ich deutete auf meinen Magen. »Geschmeckt ist gar kein Ausdruck. Es war köstlich.«
    »Möchten Sie kein Dessert mehr?«
    Ich rang die Hände. »Um Himmels willen, nein. Ich möchte mich ja nicht überessen.«
    Die Wirtin lächelte und ging. Ich saß in der Ecke der gemütlichen Gaststube. Die Zimmer befanden sich in der ersten Etage. Es waren kleine Räume, aber pieksauber. Lampen, die von der Decke, herabhingen und mit Stoffschirmen versehen waren, gaben einen gemütlichen Lichtschein ab. In dieser Gaststätte konnte man sich wohlfühlen.
    Zur Verdauung trank ich noch einen Pflümlischnaps, streckte die Beine aus, rauchte und spürte die wohlige

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