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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darf.«
    »Soll das heißen, daß Sie es noch versuchen wollen?«
    »Mal sehen. Die Beamten fahren ja weg. Um uns kümmert sich niemand.«
    In der Tat hatten die Männer die Lampen wieder abgebaut und die Geräte eingepackt. Zwei helle Auspuffwolken hinter sich herziehend, rauschten die Fahrzeuge davon.
    Bill und Carlo standen am Gitter. Bis auf das aus der Tiefe klingende Rauschen des Wassers war es still geworden. Der Reporter starrte in die Tiefe.
    Unheimlich und drohend kam sie ihm vor. Kein Licht brannte in der Viamala. Sie bot Verstecke für eine halbe Armee. Die Wände schienen grau und gefährlich in den dunkelblauen Winterhimmel zu steigen. Wo sie aufhörten, zeichneten sich Schatten ab.
    Carlos trat neben den Reporter. »Kommen Sie, Bill, es hat keinen Sinn, hier herumzustehen.«
    Conolly schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Er muß irgend etwas entdeckt haben.«
    »Ja, der Schwerverletzte sprach auch von diesen Wesen.«
    »Das meine ich nicht. Oder doch?« berichtigte sich Bill Conolly.
    »Aber Ihr Langlauflehrer hat sicherlich etwas gefunden, das sich ganz in der Nähe aufhält.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Hätten wir ihn sonst auf der Bank gefunden, die sich ziemlich dicht am Eingang befindet?«
    »Das stimmt auch wieder«, gab Carlo zu.
    »Wir brauchen ja nicht in die Schlucht hinabzusteigen, sondern können nur ein kleines Stück nach unten gehen. Vielleicht finden wir Spuren. Möglicherweise zeigen sie sich auch.«
    »Diese Wesen?«
    »Natürlich.«
    »Daran will ich nicht so recht glauben«, erwiderte der Leiter des Supermarktes. »Nein, ich kann es mir nicht vorstellen.«
    »Ich schaue nach. Geben Sie mir bitte die Lampe.«
    »Nicht nötig, Bill.« Carlo stieß die Worte hastig aus. »Sehen Sie mal dort.« Er streckte den rechten Arm vor und deutete schräg in die Tiefe der Schlucht.
    Bill hielt den Atem an. Ein unheimliches Bild bot sich seinen Augen. In der gefährlichen Tiefe der Schlucht und innerhalb der Schwärze lauerten zwei rotgelbe Augenpaare. Die Entfernung war wegen der Dunkelheit schlecht zu schätzen.
    Starr und reglos saßen sie da. »Geben Sie mir Ihre Lampe!« flüsterte Bill.
    »Aber Sie wissen doch nicht…«
    »Mensch, mach schon!« Bill war plötzlich aufgeregt. Ohne die Augenpaare aus dem Blick zu lassen, griff er nach rechts und zog Carlo Lai die Lampe aus der Hand.
    Bill brachte seinen Arm hoch, legte ihn auf die Brüstung und leuchtete schräg in die Tiefe.
    Der weißgelbe Speer durchschnitt die Dunkelheit, berührte auch das Geländer, ließ Metall dabei hell schimmern, tastete sich an den rauhen, zerklüfteten Felswänden entlang, wurde von Bill ein wenig geschwenkt und fand sein Ziel.
    Verschwommen, aber dennoch zu erkennen, riß er die Umrisse der beiden Wesen aus der Finsternis.
    »Das gibt es doch nicht«, stöhnte Don Carlo und schüttelte den Kopf.
    Bill schwieg. Wie Carlo schaute er sich die beiden Wesen an und mußte deren Existenz erst einmal verkraften.
    Sie besaßen längst nicht die Größe eines Menschen. Nicht einmal halb so groß. Bill und Carlo erinnerten sie mehr an Affen, denn sie besaßen auch eine ähnliche Haut oder ein ähnliches Fell. Von den Gesichtern sahen die Männer nicht viel, nur diese seltsamen rotgelben Augen, die unverwandt in ihre Richtung starrten.
    Nachdem Bill seine erste Überraschung verkraftet hatte, fragte er den Einheimischen: »Haben Sie diese Wesen schon mal gesehen?«
    »Nein…«
    »Aber?«
    Carlo hob die Schultern. »Verdammt, was ich denke, darf eigentlich nicht wahr sein…«
    »Reden Sie schon!«
    »Also, diese Wesen oder Tiere kommen in den alten Geschichten vor.«
    »In welchen?«
    »Die man sich in den einsamen Bergdörfern erzählt. So wurden immer die Bergdämonen beschrieben, die einsame Wanderer überfielen und sich an ihnen labten.«
    »Was sagen Sie da?« Bill ruckte herum. Der Lampenstrahl machte die Bewegung mit. Er leuchtete nicht mehr auf sein erstes Ziel, sondern schräg in die Tiefe.
    »Ja, haben Sie noch nie davon gehört?«
    »Wie sollte ich?«
    »Ich habe es auch für eine Legende gehalten, aber jetzt…« Carlos Stimme zitterte. Der Mann zweifelte fast an seinem Verstand.
    »Wenn es den Legenden nach geht, dann liegen diese Wesen normalerweise in einem tiefen Schlaf. Aber jetzt hat sie irgend etwas erweckt. Und es muß schon ein großes Ereignis gewesen sein, denn so leicht lassen sich die Bergdämonen nicht locken.«
    »Wissen Sie noch mehr darüber?« fragte Bill und leuchtete wieder dorthin,

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