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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bett schimmerte ein helleres Rechteck, das Fenster.
    Außer mir befand sich niemand im Raum. Und doch war etwas vorhanden. Ein schleichendes, magisches Gift, das ich genau spürte und das durch alle Wände und Ritzen zu mir hinkroch. Die Atmosphäre veränderte sich. Sie wurde drohender, beklemmender. Da war etwas in unmittelbarer Nähe, und es lauerte darauf, zuschlagen zu können.
    Ich saß zwar nicht aufrecht im Bett, aber ich war gespannt und bereit, sofort aufzuspringen, sollte ich aus der Dunkelheit angegriffen werden.
    Dann sah ich das Schimmern.
    Nicht am Fenster, sondern mir gegenüber, wo sich die Wand befand, an der auch der schmale Schrank stand. Für mich konzentrierte sich die Magie auf genau den Fleck, denn aus dem Hellen wurde allmählich ein rötliches Gebilde.
    Ich hielt den Atem an, denn das Gebilde nahm menschliche Formen an.
    Ein Geist.
    »John Sinclair!« Die Stimme war ein Hauch, der mir entgegenwehte. Sie lockte, sie war gleichzeitig voller Haß und Bösartigkeit, und ich kannte sie, denn Jane Collins war gekommen.
    »Jane?« fragte ich. Als ich den Namen ausgesprochen hatte, schlug mein Herz schneller.
    »Ja, ich bin hier, John.«
    »Verdammt, Jane, was soll das?«
    »Freust du dich nicht, daß ich gekommen bin, John? Du hast doch Sehnsucht nach mir gehabt.«
    Ich schüttelte den Kopf. Vor meinen Augen lief etwas Unheimliches ab. Ich fand keine Erklärung dafür, aber daß es Jane war und keine Halluzination, stand außer Zweifel.
    »Was willst du?«
    »Dich besuchen, John. Mein Geist kommt zu dir. Und er will dir erklären, was mit dir geschehen wird.« Sie lachte leise, was bei mir einen Schauer verursachte. »Du sollst begraben werden, John. Die Schlucht wartet auf dich. Die Viamala wird zum Schrecken. Sie hat nichts von dem verloren, was sie einmal war. Sie ist gefährlich, grausam, und in ihr lauern die Geister der Urzeit. Wir haben sie erweckt, sie gehorchen unserer Magie, denn Wikka ist mächtig.«
    Ich hätte es mir denken können. Die oberste Hexe war also auch mit im Spiel.
    Wikka!
    Klar doch. Wo sich Jane Collins befand, da war auch Wikka nicht weit. Die beiden gehörten zusammen wie Pech und Schwefel. Da ließ die eine auf die andere nichts kommen, denn Jane war nicht nur eine gelehrige, sondern die beste Schülerin gewesen.
    Sie sprach weiter. Es war allerdings mehr ein Zischen, das mir entgegenklang. »Du bist unserem Ruf sehr wohl gefolgt. Wir haben durch die Magie der Erdgeister dafür gesorgt, daß dies geschehen konnte. Wir trafen dich hart, du warst verloren. Entfernungen spielten dabei keine Rolle, denn unsere Magie ist stark. Und du wirst uns folgen. Die Schlucht soll zu deinem Grab werden…«
    »Wer lauert in der Schlucht?«
    »Die Bergdämonen. Gierige Teufel, die sich besonders über Menschen freuen. Willst du sie sehen?«
    »Verzichte!«
    »Ich habe sie aber mitgebracht«, sagte Jane und lachte leise bei ihren Worten.
    Im nächsten Moment veränderte sich die Lage gedankenschnell zu meinen Ungunsten. Bevor ich eingreifen konnte, sah ich die beiden Augenpaare rechts und links der Detektivin schimmern. Es waren rotgelbe Augen, und ich glaubte auch, Körper zu erkennen.
    Sofort drehte ich mich um, streckte den Arm aus, und meine Hand fand den Lichtschalter.
    Es wurde hell.
    Diesmal hatte ich es nicht mit einer Geistererscheinung zu tun.
    Die beiden Dämonen waren echt. Und sie griffen mit teuflischer Raffinesse an…
    ***
    Vom Eingang der Schlucht her bis zum Fundort der Leiche war alles hell erleuchtet. Die Männer der Mordkommission hatten ihre starken Jupiterlampen mitgebracht, die jeden Quadratzentimeter des Bodens ausleuchteten.
    Selbst die Beamten der Mordabteilung waren geschockt, als sie die Leiche sahen. Walter Rügi mußte schrecklich gelitten haben, bevor er endlich gestorben war.
    Natürlich hatten die Männer Fragen. Bill und Carlo jedoch wollten nicht alles sagen. Ihren Verdacht behielten sie für sich, niemand sollte die Pferde scheu machen, wobei fraglich war, ob die Polizisten ihnen überhaupt glaubten. Zudem hatten sie keinerlei Beweise. Sie waren nur auf Vermutungen angewiesen. Wesen mit gelbroten Augen hatten sie nicht zu Gesicht bekommen. Vielleicht hätte ihnen Walter Rügi mehr darüber erzählen können, doch er war tot.
    Der Leitende Kommissar hieß Quinter. Er war ein Mann im mittleren Alter, trug einen Oberlippenbart und eine dünne Goldrandbrille. Bill Conolly und Don Carlo wurden im Wagen des Beamten vernommen.
    »Sie haben die Leiche also

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