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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefunden?« stellte der Polizist fest.
    »Ja.«
    »Hatten Sie einen besonderen Grund, zur Schlucht zu fahren?«
    Beide wußten, daß diese Frage gestellt werden würde, deshalb hatten sie sich die Antwort schon vorher zurechtgelegt.
    »Den hatten wir in der Tat, Herr Kommissar«, erwiderte Carlo Lai.
    »Und welchen?«
    »Wir wollten den Ermordeten sprechen.«
    »Gab es einen besonderen Grund für das Treffen?«
    Bill und Carlo schauten sich an. Als der Mann aus Lenzerheide nickte, sagte Bill: »Den gab es in der Tat.«
    »Dann bitte.« Der Polizist blieb freundlich. Er war aber auch hartnäckig.
    Diesmal antwortete Carlo Lai. »Walter Rügi wollte uns etwas zeigen, Herr Kommissar.«
    »Und was?«
    »Das wissen wir leider nicht.«
    Quinter nahm die Brille ab und reinigte die Gläser. Er schaute dabei nur auf das Gestell, aber er sprach trotzdem weiter und sagte zu den beiden Männern: »Irgendwie kann ich Ihnen nicht so recht glauben, was Sie mir da gesagt haben.«
    »Weshalb nicht?« fragte Bill.
    Quinter setzte die Brille wieder auf und zwinkerte mit den Augen. »Ganz einfach, weil man normalerweise nicht ohne Grund in dieser kalten Winternacht losfährt. Ohne triftigen Grund meine ich.«
    »Den hatte der Mann.«
    Der Kommissar winkte ab. »Hören Sie auf. Rügi wird Ihnen doch eine Andeutung gemacht haben.«
    »Hat er nicht.«
    »Und Sie fahren einfach so los?«
    Carlo Lai rückte ein wenig mit der Wahrheit heraus, als er erwiderte: »Es war so. In dieser Schlucht ist heute jemand verunglückt. Der Mann ist nach meinen Informationen gestorben. Da ich mich für einen Teil der Sicherheit in den Bergen verantwortlich fühlte, wollte ich mir die Sache einmal ansehen. So genau war es.«
    »Das ist immerhin etwas«, antwortete der Kommissar. Danach schaute er Bill an. »Und Sie?«
    »Ich bin nur mitgefahren, da ich Herrn Lai kenne. Meine Familie und ich machen Urlaub in Lenzerheide.«
    »Wo?«
    »Im Hotel Sonnenstern.«
    »Sie bleiben noch über die Feiertage, nicht wahr?«
    »Keine Angst, ich gehe Ihnen schon nicht von der Fahne. Wenn Sie Fragen haben, Kommissar, stehe ich Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.«
    »Sehr großzügig.«
    »Ist sonst noch etwas?« erkundigte sich Carlo Lai.
    »Nein, vorerst nicht. Da ich Ihre Personalien habe, können Sie wieder fahren.«
    »Danke.« Die beiden Männer verließen den Dienstwagen des Polizeibeamten.
    Draußen atmete Bill tief durch, bevor er leise sagte: »Ich dachte schon, Sie hätten unsere Vereinbarung gebrochen.«
    Carlo schüttelte den Kopf. »Nie. Aber wir mußten dem Kommissar einen Köder hinwerfen. Quinter ist bekannt für seine Hartnäckigkeit. Wenn der sich einmal in eine Spur verbissen hat, läßt er sie so leicht nicht mehr los. Das hat sich inzwischen herumgesprochen.«
    Soeben wurde die Leiche abtransportiert. Da die Männer das Licht der Scheinwerfer durchbrachen, leuchteten die hellen Strahlen den Toten für einen Moment an.
    Er bot ein so grauenhaftes Bild, daß Bill und Carlo sich abwandten.
    »Nein«, flüsterte Carlo, »das können keine Menschen getan haben. So etwas nicht.«
    Auch die Beamten der Mordkommission waren davon überzeugt.
    Sie unterhielten sich über den Fall. Der Arzt meinte: »Das habe ich noch nie gesehen. Als wäre der Mann von irgendwelchen Tieren angegriffen worden.«
    »Die es hier nicht mehr gibt«, nahm der Kommissar den Faden wieder auf. »Oder glauben Sie an Wölfe?«
    »Auf keinen Fall.«
    Quinter bedachte die beiden Zeugen noch mit einem langen Blick, bevor er zu seinem Wagen ging. Auf dem Weg dorthin meinte er:
    »Ich bin fest davon überzeugt, daß Sie mir etwas verschweigen. Und ich werde auch noch herausfinden, was es ist.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen, Kommissar«, erwiderte Carlo Lai.
    »Wir fühlen uns nicht schuldig.«
    Quinter lachte. »Das kann ich mir gut vorstellen, aber sehen Sie sich vor. Sie machen sich strafbar, wenn Sie Informationen zurückhalten.« Er stieg ein und schlug die Wagentür seines Dienstvolvos zu.
    Bill und Carlo schauten dem Fahrzeug nach. »Er hätte uns nicht geglaubt«, sagte der Reporter. »Wirklich nicht, deshalb haben wir auch nichts verschwiegen.«
    »Wenn Sie das sagen. Kommen Sie, Bill! Ich will mir hier nicht die Füße abfrieren.«
    »Dann wollen Sie sich nicht die Schlucht weiter ansehen?«
    Carlo stieß einen erstaunten Ruf aus. »In der Nacht? Nein, das ist mir zu gefährlich.«
    Bill hob die Schultern. »Ich bin immer der Ansicht, daß eine Spur nicht kalt werden

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