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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er zum erstenmal auf.
    Sie kamen hindurch.
    Bill ließ sich zurücksinken und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Die letzte Stunde wollte er so rasch wie möglich aus seinem Gedächtnis streichen.
    Carlo schien es nicht viel anders zu ergehen. Auch er schluckte, bevor er den Kopf schüttelte und anfing zu lachen.
    Der Fahrer warf dem Mann einen skeptischen Blick zu. »Was hat er denn?« wandte er sich an Bill.
    »Er ist lustig«, erwiderte der Reporter.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Mann?« Der Bursche sprach jetzt deutlicher. Er hatte bemerkt, daß Bill Conolly kein Landsmann war.
    »Wenn Sie wüßten, was wir hinter uns haben, dann hätten Sie ähnlich reagiert.«
    »Was denn?«
    »Das ist eine sehr lange Geschichte«, sagte Bill müde und starrte durch die breite Frontscheibe dorthin, wo der helle Lichtteppich der Scheinwerfer die Straße überflutete…
    ***
    Suko grinste, aber Shao war sauer. »Uns so in Verlegenheit zu bringen mit deinen komischen Ideen«, schimpfte sie mich regelrecht aus.
    »Wieso?«
    »Kannst du dir das nicht denken?« Sie holte tief Luft. »Zwei Tage vor Weihnachten jagen wir noch los.«
    »Es ist doch nett, das Fest mal woanders zu feiern.«
    »Stimmt«, gab Shao mir recht und hüllte sich in ihren grünen flauschigen Wollmantel. »Aber das weiß man in aller Regel immer schon Wochen oder Monate im voraus.«
    »Ich kann nichts daran ändern. Ihr hättet auch in London bleiben können.«
    »Von wegen!« mischte sich der Inspektor ein. »Bei deinem letzten Fall habe ich in London schon Däumchen gedreht, als du New York unsicher gemacht hast.«
    »Das tat dir auch ganz gut«, sagte Shao.
    Ich grinste. »Du reagierst schon wie Sheila.«
    »Bleibt bei eurem Job doch gar nicht aus. Ich hätte mir das alles vorher überlegen sollen.«
    Diese Töne kannte ich von Shao kaum. Wenn sie so sprach, war sie echt sauer. Verständlich, denn wer hatte es schon gern, zwei Tage vor dem Fest so eine Reise zu unternehmen?
    Mir war überhaupt nicht festlich zumute. Ich dachte an die Gefahr, die sich in der Viamala-Schlucht zusammenbraute.
    Woher ich das wußte? Von Suko, denn er war in der Nacht noch von Bill Conolly angerufen und mit den bisher bekannten Einzelheiten vertraut gemacht worden.
    Ich wußte nicht nur von Jane, sondern auch von Wikka. Und da wurde es gefährlich.
    Es gab fast nichts, was Wikka nicht konnte. Die Oberhexe war mit Kräften ausgestattet, die denen des Höllenfürsten schon nahekamen.
    Am Züricher Flughafen hatten wir uns einen Leihwagen genommen. Man empfahl uns einen Mercedes. Er war mit Winterreifen ausgerüstet, Schneeketten lagen zudem griffbereit im Kofferraum, denn von Chur aus, das wußte ich, mußten wir hoch in die Berge.
    Die Autobahn in Richtung Chur war schnee- und eisfrei. Am Walensee wurde es noch einmal eng und auch glatt, denn die aus dem Wasser steigende Feuchtigkeit war auf der Fahrbahn gefroren. Wir gerieten in einen Unfallstau, fuhren durch zahlreiche Tunnels und sahen rechts und links auf den Bergen die dicke weiße Schicht, die mich an gefrorenen Puderzucker erinnerte.
    Unser Fahrzeug gehörte zu den wenigen Wagen, die keine Skier auf dem Dach festgeschnallt hatten.
    Hinter dem Walensee konnten wir wieder über die Autobahn fahren, die zum großen Teil sogar trocken war und nur in den Schattengebieten feucht glänzte.
    Der Himmel zeigte sich bedeckt. Hoch schwebten die weißgrauen Wolken. Dazwischen schimmerte ein herrliches Blau. Zudem hatten wir großes Glück mit den Zimmern gehabt. Wir konnten im Hotel Sonnenstern noch alle untergebracht werden.
    Wir fuhren an Bad Ragaz vorbei und sahen schon die ersten Hinweisschilder in die berühmten Wintersportorte von Graubünden.
    St. Moritz, Davos, Pontresina…
    Auch Lenzerheide tauchte auf dem Schild auf, und nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir Chur. Nach Arosa wollten wir nicht und bogen direkt auf die neu ausgebaute Straße nach Lenzerheide ab.
    Und dann ging es los.
    In engen Kehren wand sich die Straße in die Höhe. Sie führte durch einen Wald nach Churwalden zu. Die Bäume rechts und links ächzten unter der weißen Last. Der Mischwald lag im tiefen Schweigen, und auch die Straße war nicht mehr frei. Sie zeigte ab Churwalden eine geschlossene Schneedecke.
    Jetzt konnten wir froh sein, daß der Wagen mit Winterreifen ausgestattet war.
    Er schaffte die Bergstrecke. Sogar durch die engen Kurven konnten wir ihn ziehen, ohne daß er mit dem Heck ausbrach. Natürlich mußten wir langsam

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