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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würdig empfangen.«
    »Willst du ihm die Bergdämonen schicken?« fragte Jane.
    »Auch sie. Bis er uns und sein Grab erreicht hat, muß er einige Hindernisse überwinden und geschwächt worden sein. Wahrscheinlich schafft er die Hindernisse. Sollte es trotzdem noch Probleme geben, um so besser, dann können wir seinen Kadaver in die Schlucht werfen.«
    Wikka hatte voller Haß gesprochen, und sie erntete bei Jane Collins Zustimmung.
    Nichts Menschliches steckte mehr im Innern der ehemaligen Detektivin. Sie wollte nicht mehr an ihr erstes Leben erinnert werden.
    Was sie jetzt führte, war viel besser.
    Wikka hatte sich dicht neben das Feuer gestellt, die Arme ausgestreckt und ihre Hände über die Flammen gebreitet. Ihre Lippen bewegten sich. Dumpfe Worte drangen aus dem Mund. Sie galten nur einem Ziel.
    Der Beschwörung der Bergdämonen.
    Wikka rief, und sie kamen…
    ***
    Die Treppe war verflucht!
    Allerdings nicht im magischen Sinne, sondern von der Bauweise her. Das waren einfach Felsstufen, die man aus dem Gestein geschlagen hatte. Auf sie hatte sich Feuchtigkeit gelegt, war gefroren, so daß ich bei jedem Schritt mit einer Eisfalle rechnen mußte.
    Eine wichtige Hilfe war für Suko und mich das Geländer. Es zog sich an der linken Seite der Treppe hin.
    Suko, der vorgegangen war, hatte bereits den ersten Absatz erreicht, wo auch eine Bank stand. Auf ihr hatte man, das wußte ich von Bill, einen Toten gefunden.
    Er war auf schreckliche Art und Weise umgekommen. Ich verdächtigte die Bergdämonen mit den rotgelben Augen und ahnte, was uns bevorstand, wenn wir in deren Klauen gerieten.
    An der Bank stehend, leuchtete Suko zu Boden. Der gelbe Kreis fiel auf zwei dunkle Flecken.
    Gefrorenes Blut.
    »Hier waren sie auch«, sagte mein Freund und Kollege.
    Ich nickte. Ein paarmal mußte ich schlucken, denn der Anblick ging mir durch und durch.
    Dann gingen wir weiter. Die Treppe führte nur in die Tiefe. Und auf jeder verdammten Stufe glänzte das Eis. Wenn wir uns nicht festgehalten hätten, wären wir schon mehr als einmal ins Rutschen gekommen.
    Das Rauschen des Wasserfalls verstärkte sich. Ein Beweis dafür, daß wir uns dem Ziel, dem Fuß der Schlucht, immer weiter näherten. Im Zickzack führte die Treppe in die Tiefe, und jetzt wurde es noch gefährlicher, denn über manchen Absätzen stachen regelrecht Felsnasen hervor, die schroffe, kantige Dächer bildeten, unter denen wir mit eingezogenen Köpfen hergehen mußten.
    Die Wege waren sehr schmal, und nicht alle besaßen eine feste Steinunterlage. Hin und wieder schritten wir auch über Holzbohlen.
    Die waren besonders glatt. Fast wie Rutschbahnen.
    Mit einer Hand hielten wir uns nur am Geländer fest, in der anderen befanden sich die Lampen.
    Dann erreichten wir eine kleine Kreuzung innerhalb der Schlucht.
    Von zwei Seiten mündeten Wege auf eine Plattform, wo auch Richtungspfeile standen.
    »Gehen wir zum Wasserfall?« fragte Suko.
    Ich dachte nach. Es gab zwei Wege. Wir mußten uns für einen entscheiden. An und für sich war es egal, welchen wir nahmen, der zweite brachte uns tiefer in die Schlucht hinein.
    Ich entschied mich für ihn.
    »Wir können uns auch trennen«, meinte Suko.
    Ich schaute den Chinesen an. »Ist das dein Ernst?« Wir mußten laut sprechen, um das Rauschen des Wasserfalls zu übertönen.
    »Nicht direkt.«
    »Das meine ich auch. Die Wege sind zu gefährlich. Nein, wir bleiben zusammen.«
    »Soll ich wieder vorgehen?«
    »Diesmal mache ich den Leithammel«, erwiderte ich.
    »Wie du willst.«
    Bevor wir unsere Schritte in die vorgenommene Richtung lenkten, warfen wir einen Blick in die Runde.
    Weit oben, wo die Straße herführte, war es wesentlich heller.
    Einen grauen Schimmer sahen wir dort, hörten auch das Brummen eines Automotors und glaubten, die Umrisse Bill Conollys am Gitter zu sehen. Je tiefer die Blicke glitten, um so finsterer wurde es. Wir standen zwar nicht auf dem Boden der Schlucht, aber ich kam mir vor wie in einem gewaltigen natürlichen Gefängnis, eingeschlossen von überhaushohen Wänden und einem ewigen Rauschen um uns herum.
    Suko erging es sicherlich ähnlich. Beide jedoch schwiegen wir über unsere Gefühle.
    Tot und starr lagen die Wände vor uns. Daran wollte ich nicht so recht glauben. Ich war vielmehr der Ansicht, daß auch in den Wänden etwas Gefährliches lauerte, das bereit war, uns zu vernichten. Wikkas höllischer Zauber hielt die Schlucht umfangen.
    »Weshalb zögerst du?« fragte Suko.
    Ich sprach von

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