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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Park mußte ich.
    Nur ein Katzensprung von meiner Arbeitsstelle entfernt.
    Zusammen mit zahlreichen anderen Fahrgästen tauchte ich in den U-Bahnschacht. Ich war in Gedanken versunken und dachte darüber nach, was ich jedem schenken konnte.
    Mein letzter Fall hatte mich zusammen mit Tanith, der Wahrsagerin, nach New York geführt. Dort war ich so in den Streß geraten, daß ich nichts hatte kaufen können. Zudem hatte mich das Auftauchen des unheimlichen Henkers voll und ganz beschäftigt. [2]
    Ich wollte Glenda, Shao und Suko eine Kleinigkeit kaufen. Sir James bekam natürlich nichts, sein Magenwasser konnte er sich selbst kaufen.
    Bei den beiden Frauen hatte ich an Schallplatten gedacht. Glenda hörte gern die Gruppe Supertramp. Da von dieser Formation eine neue LP auf dem Markt war, wollte ich sie ihr besorgen. Shao sollte von mir einen Schal bekommen, Suko Tee.
    Ja, das war es.
    Ich hatte Glück, denn als ich die Sperren durchschritt, kam schon der Zug, der in Richtung Regent Street fuhr. Da bekam man alles, ebenso wie in der King’s Road oder Oxford Street.
    Die Türen öffneten sich zischend. Menschen verließen die Wagen, andere stiegen ein. Alles ging gesittet zu. Jeder wartete, bis der andere den Wagen verlassen hatte.
    Ich fand einen Stehplatz und hielt mich in dem von einer Stange herabhängenden Griff fest.
    Neben mir saß eine Frau, die mit Einkaufstüten bepackt war und diese vor sich auf die angezogenen Beine gestellt hatte. Sie schaute zu mir hoch und lächelte.
    »Da haben Sie ja zugeschlagen«, sagte ich.
    »Das können Sie laut sagen, Mister. Aber wenn man drei Enkel hat…«
    »So ist das nun mal.«
    »Kaufen Sie auch ein, Mister?«
    »Ja, ich will mich mal umsehen.«
    »Haben Sie Kinder?«
    »Leider nicht.«
    »Verheiratet?«
    Jetzt begann die Ausfragerei. Ich machte das Spiel mit. »Nein, ich bin Junggeselle.«
    Sie legte das Gesicht in Falten. »Da sollten Sie aber zusehen, daß Sie sich um eine Frau kümmern. Es ist nicht gut, wenn man das Weihnachtsfest allein feiert. Da kommen einem zu trübe Gedanken.«
    »Bis zum Fest wird es wohl nicht mehr klappen«, erwiderte ich.
    »So meine ich das auch nicht. Im nächsten Jahr, Mister. Sie werden sehen, wie schön es ist, wenn man Weihnachten mit einem Partner feiert. Glauben Sie mir.«
    Im Prinzip hatte sie recht. Ich dachte noch an die Zeiten, als ich mit Jane Collins zusammen gewesen war. Es waren wirklich unvergeßliche Stunden gewesen. Kaum beschäftigte ich mich mit diesem Gedanken, als ich Jane vor meinem geistigen Auge sah. Deutlich erinnerte ich mich an die Szene, wie ich dem lächelnden Henker die Kapuze vom Kopf gerissen hatte und das Gesicht der Detektivin zum Vorschein gekommen war.
    Es war grauenhaft gewesen, der Schock meines Lebens. Jetzt noch krampfte ich die freie Hand zusammen.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mister?« erkundigte sich die ältere Frau besorgt, während sie mich von unten her anschaute.
    »Es geht schon wieder. Ich kann das Fahren nur so schlecht vertragen. Das heftige Schaukeln, wissen Sie.«
    »Ja, ja, das ist schon schlimm. Die Stadt sollte neue Wagen beschaffen, meine ich.«
    »Sie hat kein Geld.«
    Der Zug hielt. »Hier muß ich aussteigen«, sagte die Frau und erhob sich ächzend.
    Wir wünschten uns gegenseitig ein frohes Fest. »Und denken Sie an meinen Ratschlag«, sagte die Großmutter zum Schluß.
    »Mach ich.«
    Plötzlich fiel mir etwas ein. Himmel, ich brauchte ja noch ein Geschenk. Die Horror-Oma Sarah Goldwyn durfte auf keinen Fall leer ausgehen. Das konnte ich ihr nicht antun. Für sie mußte ich auch etwas kaufen. Aber was?
    Ich überlegte. Sarah Goldwyn sammelte alte Bücher. Vielleicht fand ich etwas. Oder ich kaufte ihr einen Horrorfilm für ihren Video-Recorder.
    Mal sehen…
    Die Conollys hatten ihre Sachen bekommen. Sie verbrachten die Feiertage in der Schweiz. Mein Geschenk für den kleinen Johnny hatte ich seinen Eltern mitgegeben.
    Die nächste Haltestelle brachte mich zu meinem Ziel. Oxford Circus. Hier befand sich auch die große Einkaufsstraße, die ich unbedingt abgehen wollte.
    Da herrschte vielleicht ein Trubel, denn genau hier stoßen die Regent und die Oxford Street zusammen. Tausende waren unterwegs im weihnachtlich geschmückten London, und ich stürzte mich als einer von vielen in die Massen.
    Die Straßen zeigten sich im bunten Glanz. Auch die Auslagen in den Geschäften waren auf Weihnachten getrimmt. Wenn die Türen geöffnet wurden, vernahm ich das Dudeln der

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