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025 - Die Spinne

025 - Die Spinne

Titel: 025 - Die Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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aussaugte.
     

     

Es war keineswegs überraschend, dass nun ein weiterer Reporter in der Gegend auftauchte, in der so erstaunliche Dinge vor sich gingen. So wunderte sich niemand über das Eintreffen von Theo Verdier, des Sonderbeauftragten der Morgenpost.
    Dieser sympathische Herr mit grauen Schläfen und freundlichen braunen Augen war allerdings kein anderer als Teddy Verano.
    Er griff oft zu diesem Pseudonym, wenn er weit weg von Paris etwas aufzuklären und möglicherweise indiskrete Fragen zu stellen hatte.
    Das Risiko dabei war gering. Er hatte Freunde in der Redaktion der Morgenpost, und von Zeit zu Zeit lieferte er ihnen kriminalistische Denksportaufgaben. „Schließlich und endlich“, sagte er sich, „wenn ich wirklich auf der falschen Fährte bin, kann ich immer noch einen Artikel schreiben. Es könnte ja sein, dass ich es hier mit einer besonderen Gattung von Verrückten zu tun habe.“
    Das Zusammentreffen war zu befremdend, um an diese Lesart zu glauben. Nachdem er sich einige Stunden in dem Fischerdörfchen mit den Eigentümern der verschwundenen Tiere unterhalten hatte, war er überzeugt, dass er keineswegs auf dem Holzweg war.
    „Frau Larrue hat recht gehabt. Der Bursche ist hier.“
    Dabei war es ihm klar, dass Elna, unter welcher Form auch immer, ihren Geliebten und Komplizen begleitet haben musste.
    So strich er durchs Dorf, schlenderte den Strand entlang, hielt da und dort ein Schwätzchen und sammelte Auskünfte. Er wusste ja auch nicht mehr, als er im Radio darüber gehört hatte. Und schließlich wirbelten entführte Vögel und ertränkte Katzen nicht allzu viel Staub auf.
    Es hatte sich auch kein weiterer Reporter hierher bemüht. Darüber war Teddy allerdings froh. So konnte er seine Nachforschungen in aller Ruhe vorantreiben.
    Die Mehrzahl der Dorfbewohner war stolz, dass man sie so ernst nahm. So kam man Teddy aufgeschlossen entgegen. Viel erfuhr er jedoch nicht.
    Er hatte auch Yvettes Eltern aufgesucht und erfahren, dass die ganze Familie dem verschwundenen Stieglitz nachtrauerte. Vor allem das kleine Mädchen war untröstlich. So bat er, sich ein wenig mit ihr unterhalten zu dürfen. Mit Erlaubnis der Eltern gingen sie zum Strand hinunter. Teddy wusste so schöne Geschichten von Vögeln zu erzählen, dass Yvette, die in Vogelkunde recht beschlagen war, allmählich auftaute.
    Darauf hatte Teddy gesetzt. Bald schmeichelte es der Kleinen, einem „Herrn, der für Zeitungen schreibt“, Auskunft zu geben, und sie begann, frei von der Leber weg zu erzählen.
    Als sie die dunkle Frau mit den schrecklichen Augen erwähnte, fuhr er zusammen.
    Elna war also hier? Welch zusätzlichen Beweis brauchte er noch?
    Er sollte ein paar Augenblicke später einen bekommen.
    Gerade war er dabei. Yvette über das Haus auszufragen, in dem die geschilderte Frau wohnte. Die Kleine zögerte sichtlich, da riefen zwei Kinderstimmen ihren Namen, und vor ihnen tauchten zwei Jungen aus dem üppig wuchernden Strandgras auf.
    Sie waren zuerst sprachlos, als sie Teddy sahen, er aber rief ihnen lachend zu: „Ihr seid mal Angsthasen! Kommt doch her. Wir unterhalten uns ganz prima.“
    Klaus und Marcel, die nach Indianerart ins Gras geduckt herangeschlichen waren, richteten sich nun auf und kamen näher.
    Yvette sagte lässig, mit dem Gefühl der Überlegenheit, das die Begleitung eines Erwachsenen vermittelt: „Der Herr ist Berichterstatter, und ich gebe ihm Auskünfte. Wie ist es mit euch. Habt ihr euer Versprechen gehalten?“
    Teddy traute nach der Art des Versprechens. Aber Yvette ließ ihren Kameraden keine Zeit zum Antworten. Sie wollte wohl die alleinige Informationsquelle sein.
    „Nun ja. nachdem die böse Frau meinen Stieglitz gestohlen hat, wollten mir die beiden einen neuen fangen. Nun“, setzte sie mit der ganzen Koketterie einer kleinen Eva hinzu, „was ist damit? Ich warte.“
    Teddy Verano musste laut herauslachen.
    Marcel und Klaus waren offensichtlich verwirrt.
    „Weißt du. wir können nichts dafür.“
    „Das heißt also, ihr wolltet einen Vogel fangen, und es ging schief“, saute Teddy. „Aber schließlich ist es ja auch verboten, Stieglitze zu fangen.“
    Sie gestanden nun. dass sie ohnehin nicht hinter einem Stieglitz her waren. Die besaßen in der Gegend Seltenheitswert. Sie wollten sich mit einem ganz gewöhnlichen Spatzen begnügen.
    Teddy fuhr fort in seinem Vortrag über Vogelkunde und erklärte ihnen, dass der Sperling nicht in Gefangenschaft leben könne, es sei denn, er wäre im

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