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025 - Die Spinne

025 - Die Spinne

Titel: 025 - Die Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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Badekabinen hinaus, die traurig im feuchten Nebel standen.
    Dort hinten sah er die Villa mit den spitzen Türmen. Es war eines jener bizarren Häuser, wie man unzählige davon in Strandbädern findet. Zweifellos wäre es kaum zu sehen gewesen, hätte nicht ein Lichtschimmer darauf hingewiesen, dass es bewohnt war.
    Teddy überlief ein Schaudern.
    Jose Larrue war da. Mit Elna.
    Und die Vogelspinne?
    Mehr als je zuvor wurden in seinem Denken die Frau und die Spinne eins.
    Die Sache war äußerst beunruhigend. Welch geheimnisvolles Band verknüpfte die schöne Mulattin und das kleine achtbeinige Scheusal? Jose Larrue. immerhin ein Wissenschaftler von Rang und Namen, legte seiner Frau gegenüber alle Anzeichen eines schlechten Gewissens an den Tag, die typischen Symptome für einen Ehebruch.
    Unter welchem Bann stand jetzt der junge Forscher?
    Die scharfe Brise und die feuchten Nebelschwaden peitschten Teddy ins Gesicht. Im Dunkeln stolperte er oft auf dem unebenen Weg. der sich an den Badekabinen entlang zog. Das von der Villa ausgehende Licht zog ihn magisch an.
    So bemerkte er nicht, dass er seit einer ganzen Weile gar nicht so allein war, wie er dachte.
    Noch jemand hatte sich in Richtung Villa auf den Weg gemacht.
    Teddy war kaum hundert Meter vom Ziel entfernt, da drang trotz Meeresbrausen und Sturm ein Geräusch an sein Ohr. das ihn sofort in höchste Alarmbereitschaft versetzte.
    In seinem Beruf kann man nie misstrauisch genug sein, sonst verfängt man sich in eben den Netzen, die man ausgelegt hat, um den Gesetzesbrecher zu fangen.
    Wer konnte das sein?
    Er blickte zurück, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen. Dennoch war er sicher, dass ihm jemand folgte.
    Aber wer? Ein einsamer Wanderer? Wohl kaum. Jemand aus dem Dorf? Vielleicht die Gendarmen, aber daran glaubte er nicht so recht.
    Fischer haben auf dieser Seite des Strandes nichts zu suchen, außerdem war Ebbe, und sie wären nur schwer an Land gekommen.
    „Um diese Zeit sucht man auch keine Muscheln“, sagte er nachdenklich.
    So musste also der oder die Unbekannte ebenfalls der Villa zustreben, die Jose Larrue und seiner verbotenen Liebe Obdach bot.
    All das kam Teddy Verano mehr als verdächtig vor, und er beschloss, auf der Hut zu sein.
    Er verlangsamte seinen Schritt, um weniger Lärm zu machen, und hielt sich so eng wie möglich an die Badekabinen, aber sehr bald waren sie zu Ende, und er hatte nur noch die Sandbank, die ihm etwas Deckung bot. Hinter ihr lag der eigentliche Strand.
    Die Schritte des Verfolgers erklangen weiter im Dunkeln.
    Teddy war beinahe auf der Höhe der Villa, als er endlich die Umrisse des anderen erkennen konnte.
    Rein zufällig, denn aus dem ersten Stock des Hauses kam plötzlich ein Lichtstrahl.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah er den anderen.
    Und zweifellos fiel der Blick des Unbekannten zur gleichen Zeit auf ihn.
    Teddy glaubte, den Mann zu kennen. Wer war es bloß, der da, ein paar Meter von ihm entfernt, ebenfalls der Villa zusteuerte, in der so befremdende Dinge geschahen?
    Einen Augenblick zögerte der Detektiv. Was sollte er tun? Auf den Mann zugehen? Er war überzeugt, dass der andere ihm absichtlich folgte.
    Dieses Zaudern war Teddys Verderben.
    Der Mann war auf der anderen Seite der dunklen Felsen entlang auf ihn zugekommen. Sie boten ein gutes Versteck. Der Schlamm, durch den er dabei stapfen musste, störte ihn offenbar nicht.
    Plötzlich war er über ihm. Er musste Übung in plötzlichen, unverhofften Angriffen haben, denn seine Attacke war mustergültig.
    Teddy bemerkte ihn erst im letzten Moment. Er drehte sich schnell nach ihm um, aber da streckte ihn ein Schwinger in die Magengrube nieder.
    Wie ein Sack fiel er auf die Felsen.
    Der andere beugte sich über ihn, stellte fest, dass er bewusstlos und infolgedessen vorläufig ungefährlich war.
    Er lachte in sich hinein und verschwand in Richtung Villa.
    Eine ganze Weile suchte er um das Haus herum. Plötzlich schien er das gefunden zu haben, was er suchte. Einen Abfalleimer, der etwas abseits auf dem Gelände stand.
    Mit Hilfe einer Taschenlampe begann er systematisch, den Müll zu durchsuchen.
    Offenbar hatte er das Richtige gefunden, denn er stieß ein glucksendes Lachen aus.
    In der Hand hielt er eine kleine ausgetrocknete, ausgeblutete Vogelleiche. Sie glich dem toten Tierchen, das Klaus seinem Freund Marcel gezeigt hatte.
     

     
    Im schummrigen Licht der Nachttischlampe wirkte Elna noch schöner.
    Ihr makelloser Leib, geschmeidig wie eine

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