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025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

Titel: 025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und rein; ein vollkommener Mund mit leicht geschwungenen Lippen, die ständig zu lächeln schienen, Brauen, die zwei exakt nach unten gewölbte Halbmonde bildeten und eine reine Zierde für die großen Augen waren. Diese Augen! Sie demaskierten den Engel, verrieten, daß in ihm der Teufel steckte.
    »Habe ich die Herren bei ihrem Umtrunk gestört?« erkundigte er sich leicht amüsiert. »Aber bitte, laßt euch doch durch mein Erscheinen nicht einschüchtern. Ich habe mir schon immer gewünscht, das fahrende Volk der Komödianten einmal in ihrer privaten Sphäre zu belauschen. Naßanger hat mir von euch erzählt. Wer von euch ist der Prinzipal? Seid Ihr es?«
    Er deutete mit seinem silbernen Gehstock auf den Zwerg Odrigue. Das konnte nur als Verhöhnung gemeint sein, aber er sagte es ohne Spott, so daß man es nur schwer als Beleidigung auffassen konnte.
    Odrigue schüttelte vehement seinen großen Kopf, ohne ein Wort hervorzubringen.
    »Gestattet …«
    Cherves Apillion wandte sich an den jungen Edelmann, der nur der »Prinz« sein konnte, von dem die Wirtsleute gesprochen hatten. Der Prinzipal wankte, versuchte eine Verbeugung und wäre mit dem Gesicht beinahe in den Weinkrug gefallen, hätte Walther von der Spiend ihn nicht gestützt. »Gestattet mir, mich vorzustellen. Ich bin der Leiter dieser Künstlertruppe, die wie keine andere die Maske des Schauspielers zu tragen versteht.«
    Der weiße Engel mit den schwarzen Teufelsaugen verbeugte sich ebenfalls. »Dann seid also Ihr es, an den ich mich wenden muß, um mein Begehren vorzutragen«, sagte er mit seiner wie Musik klingenden Stimme. »Ihr kommt mir wie gerufen. Wie Ihr sicherlich wißt, ist das Fastnachttreiben im Kölnischen besonders bunt. Es gibt keinen, der dann nicht ein Narr sein möchte. Wie jedes Jahr wollen meine Geschwister und ich auf dem Schloß unseres Paten ein großes Fest veranstalten; und da habe ich mir gedacht, daß es eine Abwechslung besonderer Art wäre, einmal von begnadeten Künstlern ein Fastnachtspiel vortragen zu lassen. Glaubt Ihr, daß Eure Leute Komödianten genug sind, um auch anspruchsvollere Herrschaften zu unterhalten, Prinzipal? Wenn Ihr mir das versichern könnt, dann möchte ich Euch bitten, zur Fastnacht Euer neuestes Stück auf unserem Schloß zu spielen. Überlegt Euch meinen Vorschlag! Ich sehe, daß Ihr nicht mehr in der Lage seid, Eure Zunge zu kontrollieren. Deshalb will ich Euren Bescheid noch gar nicht haben. Solltet Ihr Euch entschließen, uns die Ehre zu geben, dann kommt nur zum Schloß und beruft Euch auf mich. Sagt, Athasar habe Euch geschickt. Und jetzt entschuldigt mich. Ich habe zu tun.«
    Er verneigte sich, betupfte sich den Mund mit einem weißen Tüchlein, machte kehrt und entschwand über die Treppe ins Obergeschoß.
    Der Mohrenwirt stand mit geschlossenen Augen und am ganzen Körper zitternd hinter dem Schanktisch.
    »Was für eine Ehre!« sagte der Prinzipal beeindruckt. »Was für eine Ehre, mein Fastnachtspiel auf dem Schloß hochherrschaftlicher Leute zur Uraufführung zu bringen! Das müssen wir begießen!« Er hob den Krug und fiel steif wie ein Brett hintenüber.
    »Ist es wieder einmal soweit«, kicherte der Zwerg Odrigue. »Na, ist vielleicht besser, wenn er seinen Rausch hier ausschläft. Auch für uns. Bis zum Lager schaffen wir es doch nicht mehr. Wir würden uns bestimmt verirren und in der eisigen Nacht erfrieren.«
    »Ich bleibe nicht!« erklärte Walther von der Spiend.
    Das paßte Speyer ausgezeichnet. »Erlaubt Ihr mir, daß ich Euch zu Eurem Lager führe?« bot er sich an. »Wartet nur, bis ich meinen Umhang geholt habe. Bechert inzwischen auf meine Rechnung. Ich bin gleich wieder da.«
    Walther von der Spiend nickte vor sich hin.
    Speyer hastete die Treppe ins Obergeschoß hinauf. Er spürte förmlich die mißtrauischen Blicke des Wirtes in seinem Rücken. Oben angekommen, schlich sich Speyer den Flur entlang und lauschte an jeder Tür. Aber hinter allen war es still. Ohne lange zu überlegen, suchte er sein Zimmer auf, warf sich den Umhang um, öffnete das Fenster und sprang hinaus. Er fand sich im Hof der Wirtschaft wieder. Bis zu den Stallungen waren es keine fünfzehn Meter. Er mußte aber an den Küchenfenstern vorbei, um zu dem halboffenen Stalltor zu gelangen. Da in der Küche die Wirtin mit ihren Töpfen rumorte, kroch er auf allen vieren unter den Fenstern vorbei und erreichte unbemerkt den Stall.
    »Probus!« rief er verhalten in die Dunkelheit.
    Nur das Scharren der Tiere

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