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025 - New York, New York!

025 - New York, New York!

Titel: 025 - New York, New York! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Leute an?«
    »Nee, hie wa niemma ausse de Soldat.«
    »Seltsam…«
    Draußen wurde es wieder laut. Jubel und Buhrufe hielten sich die Waage, dann rief eine Stimme: »Bürger von Nuu'ork! Fackju!«
    »Fackjutuu, Maa'or!«, schallte es aus tausend Kehlen zurück.
    Der Lärm schien Maddrax aus seinen Gedanken zu reißen, denn er griff nach dem Seil und schwang sich daran empor.
    »Nach der Rede des Maa'ors werden sie bestimmt das Sonnenkorn öffnen wollen. Bis dahin muss ich es irgendwie entschärft haben.«
    Pieroo folgte Maddrax an einem zweiten Seil nach oben. »Igennwie?«, fragte er überrascht. »Weisde dennich, wies geht?«
    Sein Freund schüttelte den Kopf. »Nicht so richtig! Ich musste mich damit nie beschäftigen.«
    Vor dem Vorhang stimmte die Menge gemeinsam mit dem Maa'or ein Lied an. Pieroo verstand den Text zwar nicht, aber die Melodie klang religiös. Er hoffte, dass es einen Gott erreichte, der ihm und Maddrax wohlgesonnen war.
    Dass es wohl eher an Orguudoo gerichtet war, erkannte der Hüne einen Moment später, als sich ein bleiches hageres Gesicht über den Rand der Plattform schob.
    »Shit«, fluchte Maddrax. »Tek.«
    Der hagere Mann sah ihn direkt an. In einer Hand hielt er ein langes Messer.
    »Hilfe!«, schrie Tek. »Sie wollen das Sonnenkorn stehlen!«
    Teks Stimme gellte durch den Altarraum, aber der Lärm der Menge übertönte seine Schreie.
    Matt biss die Zähne zusammen und kletterte schneller. Der Rand der Plattform kam nervenaufreibend langsam näher. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er den hageren Mann über sich auftauchen sah.
    Tek schloss beide Hände um das Messer und begann wie ein Wahnsinniger auf das Seil einzuhacken. Der Amerikaner spürte die Vibrationen unter seinen Fingern. Er warf einen Blick nach unten. Der steinerne Boden war neun oder zehn Meter entfernt. Einen Sturz aus dieser Höhe würde er kaum überleben.
    Am entgegengesetzten Ende der Plattform erkannte auch Pieroo die Lage. Mit weit ausholenden Griffen hangelte er sich nach oben, versuchte Tek zu erreichen, bevor der das Seil durchgeschnitten hatte.
    Der Wächter des Sonnenkorns schrie erneut.
    Er ließ von Matts Seil ab, sprang auf und rannte zum anderen Ende der schlingernden Plattform. Wild stach er auf Pieroos Seil ein.
    Matts Arme zitterten unter der Anstrengung. Jeder Klimmzug wurde zur Qual. Stück für Stück näherte er sich der Plattform.
    Draußen sang die Menge immer noch das gleiche Lied.
    Hört bloß nicht auf, dachte Matthew.
    Teks triumphierendes Brüllen ließ ihn zusammenzucken. Entsetzt sah Matt, das Pieroos Seil sich zu drehen begann. Fasern platzten auseinander. Hanfstücke segelten dem Boden entgegen.
    Das hohe Körpergewicht des Hünen wurde ihm jetzt zum Verhängnis.
    Matt sah die Verzweiflung in seinem Gesicht, aber es gab nichts, was er tun konnte. Die Plattform war keine zwei Meter entfernt, lächerlich nah und doch zu weit, um noch etwas auszurichten.
    Tek sprang lachend auf und kam zurück gelaufen. Er wusste, dass er gewonnen hatte.
    Matt blickte zu Pieroo hinüber, dessen Seil nur noch von wenigen Fasern gehalten wurde.
    Tek blieb bei der Bombe stehen, beugte sich über sie.
    Matts Seil ruckte. Für einen schrecklichen Moment glaubte er zu fallen, aber dann sah er Samtha.
    ***
    ###
    ###
    Wie eine Katze hangelte sie an seinem Seil empor. In ihrem Gesicht sah er keine Regung, kein Zeichen von Anstrengung. Blitzschnell kletterte sie über ihn hinweg, stellte sich auf seine Schultern und stieß sich ab.
    Alles geschah gleichzeitig.
    Samtha, die Tek zur Seite stieß - Tek, der wild mit den Armen rudernd nach vorne kippte - Pieroos Schrei, als das Seil riss.
    Wenn Matt Zeit gehabt hätte, über seine Handlungen nachzudenken, hätte er es nicht getan. So aber griff er nach dem Arm des Wächters, als der schreiend an ihm vorbeistürzte.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper und Matt glaubte, ihm würde die Schulter aus dem Gelenk gerissen. Das Seil schlingerte einen Augenblick bedrohlich, dann gelang es Tek endlich, sich daran festzuklammern.
    Matt sah nach unten, erwartete Pieroos zerschmetterten Körper auf den Steinen zu sehen, aber der Boden war leer.
    Sein Blick glitt zurück zur Plattform. Dort stand Samtha. In ihren Händen hielt sie das abgerissene Seil und zog Pieroo die letzten Meter nach oben.
    Matt stieß die Luft aus und schob sich selbst auf die Plattform.
    »Danke«, sagte er zu Samtha. Die junge Frau nickte ungelenk, was ihn davon überzeugte, dass er wieder mit dem

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