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025 - New York, New York!

025 - New York, New York!

Titel: 025 - New York, New York! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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nach unten, wo Samtha inmitten der Befallenen stand und ihn beobachtete.
    Während Matt weiter nach oben kletterte, wurde er den Verdacht nicht los, dass er versuchte, den sprichwörtlichen Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.
    ***
    ###
    Selbst wenn die Soldaten Pieroo in dem Moment erkannt hätten, als er die Kathedrale betrat, wäre ihre Lage aussichtslos gewesen. Die Menge bahnte sich ihren Weg mit der Gewalt einer Lawine. Niemand konnte sich ihr entgegen stellen.
    Pieroo versuchte es trotzdem. Er hatte sich bis in den vorderen Teil der Kathedrale mitreißen lassen. Dort standen Soldaten mit ausgestreckten Lanzen vor einem Vorhang, der von der Decke bis zum Boden reichte. Was sich dahinter befand, war nicht zu sehen, aber Pieroo war sicher, das es das Sonnenkorn war.
    Er stemmte sich mit aller Kraft gegen die herein drängenden Menschen und kämpfte sich langsam nach links durch. In den Augen der Soldaten, die den Vorhang bewachten, sah er die Angst vor einem Massaker. Wer am Rand stand, konzentrierte sich auf den Ansturm in der Mitte der Kathedrale. Jeder wusste, dass dort die Wahrscheinlichkeit eines Zwischenfalls am größten war.
    Auch Pieroo war das klar. Deshalb schob er sich durch die Menge. Mehrfach kassierte er Schläge und Tritte von Nuu'orks, die ihm so wohl verdeutlichen wollten, dass er gegen den Strom schwamm.
    Pieroo hielt sich zurück. Er wollte die Aufmerksamkeit, die er draußen auf sich gezogen hatte, nicht noch einmal riskieren.
    Der Vorhang kam näher. Zwei Soldaten standen ein Stück von Pieroo entfernt und beobachteten die Menge, deren Ansturm langsam nachließ.
    Der Hüne lehnte sich an eine Säule. Der Vorhang war weniger als eine Manneslänge von ihm entfernt.
    Er bekam seine Chance bereits nach wenigen Minuten. Der Soldat, der ihm am nächsten stand, ging zwei Schritte nach rechts und sprach seinen Kameraden an.
    Pieroo duckte sich, kämpfte sich durch eine protestierende Großfamilie und ging in die Knie. Eine geschickte Drehung später war er hinter dem Vorhang.
    Er blieb in den Schatten stehen und sah sich um. Ein mit Trockenblumen geschmückter gelber Altar, Götterbilder und eine hölzerne Plattform, die hoch über allem schwebte. Auch sie war mit Blumen und Symbolen verziert.
    Draußen beruhigte sich der Lärm der Menge. Anscheinend hatten die Lanzen der Soldaten ihre Wirkung nicht verfehlt.
    Pieroo trat vorsichtig aus dem Schatten des Vorhangs heraus und sah hinauf zur Plattform. Sie schien zu schweben. Neugierig ging er näher heran.
    Er sah die Bewegung aus den Augenwinkeln und fuhr herum. Ein Soldat, der wohl hinter dem Altar gekniet hatte, starrte ihn entsetzt an.
    Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei.
    ***
    ###
    ###
    Matt tastete sich die Sprossen empor. Das grüne Leuchten blieb unter ihm zurück, war nicht mehr als ein Fleck in der Dunkelheit. Er wollte nach der nächsten Sprosse greifen und berührte Steine. Er hatte das Ende der Leiter erreicht.
    Vorsichtig kletterte Matt auf das, was er für einen Vorsprung hielt, und richtete sich auf. Der Lärm einer großen Menschenansammlung war deutlich zu hören.
    Ich muss im Madison Square Garden sein, dachte er, aber wo?
    Matt streckte die Arme aus und drehte sich. Seine Fingerspitzen stießen gegen Holz. Er strich über die glatte Oberfläche, ertastete etwas Metallisches, was daraus hervorstand.
    Eine Türklinke.
    Matt schloss die Hand darum, drückte sie herab und öffnete die Tür einen Spalt.
    Gedämpftes Licht blendete ihn für eine Sekunde, dann weiteten sich seine Augen. Er stieß die Tür weit auf und warf sich nach vorne.
    Pieroo glaubte zu träumen. Eines der Götterbilder hinter dem Altar bewegte sich plötzlich. Einen Moment später begrub Maddrax den Soldaten unter sich. Ein Schlag brachte den Mann zum Schweigen, bevor er einen Laut ausgestoßen hatte.
    Der Hüne grinste und schloss den Freund in die Arme. »Kommse inne richtich Moment. Hadde scho gedach, das waas.«
    »Ging mir heute auch ein paar Mal so«, erwiderte Maddrax und sah zum Altar. »Wo ist das Sonnenkorn?«
    Pieroo zeigte nach oben. »Denkma, d'obe.« Er ging auf die Plattform zu und entdeckte erst jetzt die schwarz gefärbten Seile, die davon herab hingen. Eins davon nahm er in die Hand und reichte es Maddrax. »Wolln we?«
    Der blieb jedoch stehen und suchte den kleinen Altarbereich mit Blicken ab, als würde er jemanden oder etwas suchen.
    »Pieroo«, sagte er, »hast du hier einen Kerl gesehen, hager, dicke Brille, Mönchskutte, pöbelt gerne

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