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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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gemacht, daß ich Ihnen im ganzen Leben nichts mehr anvertrauen und Sie meinetwegen zum Teufel gehen können«, antwortete ich wütend und legte auf.
    Zehn Minuten später war er da.
    Er war schwer geknickt, als er hörte, was er angestellt hatte, und schwor tausend Eide, sich um die ganze Geschichte nicht mehr zu kümmern, was ich ihm allerdings nicht glaubte.
    Vorläufig hatte Louis Thrillbroker einen zwiefachen Katzenjammer, erstens vom Alkohol und zweitens infolge seines schlechten Gewissens.
    Wenn er sich erst wieder erholt hatte, so würde er doch keine Ruhe geben.
    Phil und ich nahmen ihn gewaltig in die Zange. Wir hofften, daß die Strafpredigt wenigstens für einige Zeit Vorhalten würde.
    Von unserem Kollegen, der Lissy Panther beschattete, bekamen wir den Bericht, daß sie das Haus bisher nicht verlassen habe.
    Ob sie Besuch empfangen hatte, hatte er nicht feststellen können.
    Es gingen dort Hunderte von Leuten ein und aus.
    Es war unmöglich, dahinterzukommen, ob einer davon gerade Lissy Panther besuchte.
    Wir hätten ihre Telefonleitung anzapfen lassen, wenn sie eine eigene gehabt hätte, aber es ging alles über die Vermittlung des Appartementhauses, und es war unmöglich, eines der dort sitzenden Girls ins Vertrauen zu ziehen.
    Unser Boy hatte es geschafft, sich mit dem Hausverwalter anzufreunden, aber der kümmerte sich wenig um die Mieter — solange sie pünktlich bezahlten und keinen Krach machten.
    Er wußte über Lissy Panther, die ja erst eine Woche dort wohnte, nur, daß sie jeden zweiten Abend ausging, um erst gegen Morgen nach Hause zu kommen.
    Sie schlief lange und ging tagsüber sehr wenig weg.
    Es sah also nicht aus, als ob sie, wie ich geargwöhnt hatte, mit Frazer und Warner unter einer Decke steckte und sich mit diesen in die Bewachung der Mrs. Larson teilte.
    ***
    Es gab für uns nur einen Umweg, auf dem wir an Frazer und Warner herankommen konnten.
    Und auch dieser Umweg war zweifelhaft.
    Row würde es nicht gewagt haben, zu seinen Komplicen zurückzükehren, nachdem am Morgen nach dem Überfall auf den Pfandleiher das Fahndungsersuchen veröffentlicht worden war.
    Aber er würde, wenn er gehörig unter Druck gesetzt wurde, eine ganze Menge erzählen können.
    Wir baten also — ohne Angabe von Gründen — die Stadtpolizei, uns zu benachrichtigen, falls Row sich irgendwo sehen lasse.
    Nun, Rob Row ließ sich sehen, und zwar auf sehr drastische Weise.
    Es war zehn Uhr abends, und ich gerade nach Hause gekommen, als die Vermittlung des Offices anrief.
    »Ich stelle durch«, sagte mein Kamerad, und dann meldete sich Sergeant Marbel.
    »Hallo, Mr. Cotton. Es ist mir gesagt worden, ich solle mich an Sie wenden. Der Wirt des OLD GIN HOUSE hat angerufen und mitgeteilt, Rob Row, den er genau kennt, sitze dort und saufe schon seit über eine Stunde. Er kam schon betrunken herein, erklärte sofort, er habe kein Geld und legte eine Pistole neben sich auf den Tisch. Weder der Wirt noch einer der Gäste hat gewagt aufzumucken. Es ist Johnny Rice, dem Wirt, nur durch einen Trick gelungen, uns ganz kurz anzurufen.«
    »Schicken Sie mir einen Streifenwagen an die Ecke von Orchard-Grand-Street. Wenn Row nicht versucht auszurücken, warten Sie ruhig ab, bis ich komme.«
    Es war die denkbar ungünstigste Zeit, um schnell vorwärts zu kommen.
    So mußte ich wohl oder übel, Sirene und Rotlicht einschalten.
    Ich brauste den Broadway hinunter, bog in die 14. Straße und dann in die First Avenue ein.
    An der Houston Street schaltete ich die Sirene aus und fuhr bis zur Ecke Delancey- und Orchard-Street.
    Der Sergeant des Streifenwagens kam heran und meldete.
    »Alles ist ruhig.«
    Ich sagte ihm, er solle mit zwei Cops an die Tür des OLD GIN HOUSES kommen und dort warten.
    Ich selbst trat ein. Ich hatte die 38er aus der Halfter genommen und in der rechten Rocktasche verstaut.
    In dem Ginhaus war es merkwürdig still.
    Ungefähr zehn Leute saßen an den Tischen. Aber das Bier, das vor ihnen stand, war schal.
    »Komm schon, du Affe«, grölte eine Stimme aus dem Hintergrund. »Mach keine Zicken und setz dich ruhig hin. Wenn du mich in meinem Vergnügen störst, knall ich dich ab.«
    Ich erkannte Row sofort. Er war sinnlos betrunken, und darum doppelt gefährlich.
    Während er mit der Linken das Glas mit dem wasserhellen Gin an die Lippen setzte, trennte sich seine Rechte keine Sekunde von der Pistole, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Noch einen Gin, Wirt«, grölte er.
    »Für mich auch einen«, grölte ich

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