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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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Jerry. Ihr denkt natürlich immer, ihr habt die Weisheit gepachtet. Ein Sternchen in der Hosentasche und eine Kanone in der Halfter macht noch lange keinen klugen Mann. Nimm dir ein Beispiel an mir.«
    Ich beobachtete Lissy aus dem Augenwinkel, während ich immer noch Louis’ linken Fuß bearbeitete.
    Sie hatte die Augenbrauen hochgezogen und schien angestrengt nachzudenken.
    »Wollen wir tanzen?« fragte Phil, als die Musik gerade wieder einsetzte.
    »Nein, jetzt nicht«, durchkreuzte das Mädel sein Ablenkungsmanöver. »Es interessiert mich, was Mr. Louis uns noch zu erzählen hat. Übrigens fällt mir eben ein, wer Sie sind. Ihr Freund hat ja verraten, Sie seien an einer Zeitung. Heißen Sie nicht Thrillbroker?«
    »Ausgezeichnet«, freute sich Louis und kippte zu meinem Schrecken den nächsten Drink in einem Zug weg. »Ich bin doch eine bekannte Persönlichkeit. Ich sage ja immer: Publicity ist die Hauptsache. Übrigens, kann ich mich revanchieren, Miß Lissy«, grinste er. »Ich habe schon die ganze Zeit gedacht, daß Sie ein ganz süßes Raubtier sind, ein Panther, ein schwarzer Panther.«
    In diesem Augenblick verfluchte ich Louis und seine Vorliebe für kräftige Drinks.
    Er konnte im allgemeinen eine ganze Menge vertragen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Aber ich hatte nicht daran gedacht, daß er ja schon im TAFT GRILL zwei Stunden lang getrunken hatte.
    »Ich glaube, es wird so langsam Zeit, daß wir uns verziehen«, versuchte ich, die Situation zu retten. »Es ist immerhin schon fast Mitternacht.«
    »Also ein angebrochener Vormittag«, freute sich Thrillbroker. »Ich habe nicht die geringste Absicht, jetzt schon auf unsere reizende Gesellschaft zu verzichten. Wenn ihr abschieben wollt, so habe ich nichts dagegen. Bei euch ist das ja auch etwas anderes. Der Dienst ruft, und die Gangster schlafen nicht.«
    Das war das letzte.
    »Halt deinen Schnabel«, platzte ich heraus. Aber ihn rührte das gar nicht.
    Er machte ein pfiffiges Gesicht und sagte, ohne Miß Panther aus den Augen zu lassen:
    »Jetzt weiß ich es, meine Süße. Ich kenne deinen Boyfriend. Ich habe mir vor längerer Zeit einmal ein Mittel gegen Haarspitzenkatarrh von ihm verschreiben lassen. Habe ich nicht recht, Mädchen?«
    Jetzt langte es ihr.
    »Es tut mir leid, meine Herren, aber es wird für mich höchste Zeit, nach Hause zu gehen«, sagte sie mit steinernem Gesicht. »Und wenn Sie im übrigen einmal jemanden aufs Glatteis führen wollen, so dürfen Sie keinen angeschwipsten Zeitungsreporter mitbringen.«
    Sie stand brüsk auf. Louis versuchte, sie zurückzuhalten, bekam aber nicht einmal eine Antwort. Sie nickte hoheitsvoll und verschwand.
    Mir war die Laune gründlich verdorben.
    Ich zahlte die erhebliche Rechnung, und dann brachen wir auf, das heißt, Phil und ich.
    Louis, der sich immer noch der Hoffnung hingab, sein Schwarm werde zurückkommen, war nicht dazu zu bewegen, mitzugehen.
    Wir ließen ihn zurück.
    Von Lissy Panther war nichts mehr zu sehen.
    »So ein Idiot«, sagte ich aus vollem Herzen. »Der Kerl hat uns doch tatsächlich die ganze Tour vermasselt.«
    »Und was noch schlimmer ist, sie wird ihrem Boyfriend sofort Bericht erstatten, der dann weiß, daß Larson sein Versprechen nicht gehalten hat«, knurrte mein Freund. »Wenn das nur gut geht.«
    Ich tat das einzige, was uns zu tun übrigblieb.
    Ich hängte mich ans Telefon und ordnete an, daß Lissy Panther überwacht werde.
    ***
    Am folgenden Morgen, dem 24. November, geschah, was ich im stillen gefürchtet hatte.
    Schon um zehn Uhr rief Staatsanwalt Larson an.
    Seine Stimme war rauh, als er mir in abgehackten Worten sagte, er habe an diesem Morgen einen neuen Brief von den Gangstern erhalten.
    Dieser Brief war ebenfalls mit Maschine geschrieben und enthielt eine Haarlocke der Mrs. Larson. Er lautete:
     
    Sie haben nicht Wort gehalten. Veranlassen Sie den Zeitungsreporter Thrillbroker und die beiden G-men jede Nachforschung und jede Schnüffelei sofort einzustellen.
    Beim nächsten Mal wird es keine Haarlocke, sondern, wie ich Ihnen schon angekündigt habe, eines der kleinen rosigen Öhrchen Ihrer Frau sein.
    Bill Frazer.
     
    Unter diesen Umständen konnte ich nicht anders, als ihm die Wahrheit sagen und seine bitteren Vorwürfe einzustecken.
    Kaum hatte ich eingehängt, als Louis Thrillbroker sich meldete
    »Hören Sie, Jerry. Ich habe so eine dunkle Erinnerung, als ob ich gestern abend Mist gemacht hätte«, sagte er.
    »Sie haben einen so ungeheuren Mist

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