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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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Wohnzimmer eine Couch mit Bettkasten, in dem sich noch gebrauchte Bettwäsche befand.
    »Haben Sie hier noch irgend etwas gefunden, was Ihre Vorgänger zurückgelassen haben?« fragte der Leutnant.
    »Wenn Sie das etwas nennen, so können Sie es haben«, feixte er und holte einen kleinen Kamm aus der Tasche.
    Es war ein echter Schildpattkamm mit einer kunstvoll ziselierten Goldleiste.
    Wenn der Gangster das geahnt hätte, so würde er ihn schon längst verscheuert haben.
    Es war ein Kamm, wie ihn eigentlich nur Frauen benutzen, die über Geld verfügen, denn das Ding war bestimmt nicht billig gewesen.
    »Hat Sie, während Sie hier wohnen, irgend jemand angerufen?« fragte ich.
    »Ja, gestern. Es war ein Mädchen, aber sie schien sehr enttäuscht zu sein, als sie meine Stimme hörte. Sie hängte wieder ein.«
    Ich nahm den Leutnant am Arm und führte ihn nach draußen.
    »Es wäre mir lieb, wenn dieser Joe vorläufig hier wohnen bliebe«, sagte ich. »Können Sie die Geschichte mit dem Schmierestehen nicht vorläufig einmal beiseite legen. Es liegt mir viel mehr daran, daß der Mann hier bleibt und uns sagt, ob jemand und wer angerufen hat. Vielleicht bekommt er auch Besuch von Leuten, die fälschlicherweise der Ansicht sind, Miller wohne noch hier.«
    »Das muß Green machen«, sagte Crosswing und unterrichtete seinen Sergeanten.
    »Bleiben Sie so lange draußen. Unter vier Augen werde ich besser mit ihm fertig. Im übrigen war diese Geschichte mit dem Schmierestehen nicht der Rede wert. Die zwei haben einen Kiosk geknackt und ganze acht Dollar Wechselgeld erbeutet. Ich glaube, wir können es verantworten.«
    »Machen Sie das.«
    Es dauerte immerhin zehn Minuten, bis Green uns hereinrief.
    »Ich habe mich mit meinem Freund Joe ausgesprochen«, grinste er. »Wir sind übereingekommen, uns gegenseitig nichts nachzutragen. Joe wird vorläufig hier wohnen bleiben, und wenn die drei Wochen um sind, so wird er abhauen, ohne die Einrichtung mitzunehmen. Sollte ihn jemand anrufen oder sich sonst melden, so wird er diesen für eine bestimmte Zeit bestellen und uns benachrichtigen.«
    »Da weiß ich noch etwas Besseres«, meinte Crosswing. »Ich gebe der Police Station in der 140. Straße Instruktion, daß man — so wie er sich nur meldet — ohne Fragen zu stellen einen Streifenwagen hierher schickt und eventuelle Besucher festnimmt.«
    »Bringt mir das auch etwas ein?« fragte der Alte schüchtern.
    »Wenn wir mit Ihrer Hilfe den Mordfall lösen, um den es sich handelt, so bekommen Sie mindestens einen Hunderter dafür.«
    »Verlassen Sie sich ‘drauf. Dafür tue ich, was ich kann«, strahlte er.
    Ich griff in die Tasche und drückte ihm einen Zehner in die Hand, um ihn davor zu bewahren, in Versuchung zu kommen.
    Dann erst versuchten wir, eine Beschreibung seines Wohltäters Miller zu erhalten, aber da zogen wir eine Niete. Er behauptete, er sei erstens so aufgeregt gewesen, daß er gar nicht hingesehen habe, und zweitens habe der Mann einen breiten Schal um den Hals geschlungen und den Hut so tief ins Gesicht gezogen, daß davon fast nichts zu erkennen war.
    Das einzige, was er mit Bestimmtheit wußte, war, daß »Mr. Miller« mittelgroß und kräftig gewesen sei.
    »Seien Sie vernünftig, Joe, und tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe«, ermahnte ihn Leutnant Crosswing zum Schluß. »Sie haben allen Grund.«
    Joe beteuerte nochmals, er werde sich instruktionsgemäß verhalten und nicht auffallen.
    »Was halten Sie nun davon, Jerry?« fragte der Leutnant, als wir wieder in meinem Jaguar saßen.
    »Ich weiß es selbst noch nicht. Ich muß mir die ganze Geschichte nochmals gründlich durch den Kopf gehen lassen. Dieser Joe scheint mir echt zu sein, aber ich weiß nicht, was ich aus Miller machen soll. Ich weiß nicht einmal, ob er wirklich der Mörder der Lissy Panther ist, oder ob diese wegen irgend einer gleichgültigen Sache mit ihm telefoniert hat. Das Mädel scheint alle möglichen Beziehungen gehabt zu haben. Tatsache ist, daß sie in letzter Zeit nicht arbeitete. Ich glaube nicht, daß sie von ihrem verflossenen Boyfriend Warner Geld in nennenswerten Beträgen bekam. Vielleicht verdingte sie sich als Call Girl?«
    »Jedenfalls muß sie den Mann, der zu ihr in das Taxi stieg, gekannt haben«, wiederholte Crosswing. »Wenn man es von Ihrem Standpunkt aus betrachtet, so könnte der Mörder ein Kunde gewesen sein, der wußte, daß sie einen größeren Betrag in der Tasche hatte.«
    ***
    Der Mord an Lissy Panther machte mir

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