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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es sich aber im nächsten Augenblick anders und folgte dem Fahrer, der mit einem Satz nach draußen sprang. Der Kopf des Mannes war rot angelaufen vor Wut. Das war verständlich. Neben dem Traktor blieb er stehen und schimpfte auf den Fahrer ein, der sich jedoch nicht rührte und starr wie ein Denkmal sitzenblieb. Er hatte nur ein wenig den Kopf gedreht.
    Suko verließ ebenfalls den Bus. Die Augenbrauen des Inspektors zogen sich zusammen, denn aus der Reaktion des Treckerfahrers wurde er nicht schlau. Der Mann reagierte nicht normal. Irgendwie schien er geistesabwesend zu sein, regelrecht apathisch, als würde er nicht normal leben, sondern sich in einem Traum befinden. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet, die Lippen so fest zusammengekniffen daß sie einen Strich bildeten, und seine Hände hatte er um den Lenkradring gelegt.
    »Bist du wahnsinnig geworden, du dummer Kuhbauer?« brüllte der Busfahrer. »Wenn ich nicht so aufgepaßt hätte, dann wäre es zu einer mittleren Katastrophe gekommen.«
    Der Angesprochene erwiderte nichts. Er hockte auf dem Trecker und schaute ins Leere.
    Suko ging ein wenig näher heran. Das Verhalten des Mannes hatte ihn sehr mißtrauisch gemacht. Er fand keine Erklärung dafür, es widersprach allen Regeln.
    Um das Geschimpfe kümmerte sich der Inspektor nicht. Für ihn war nur der Treckerfahrer wichtig und besonders dessen Gesicht.
    Die Haut zeigte eine bleiche Farbe. Deshalb waren die dunkelgrauen Flecken umso deutlicher zu erkennen. Sie hatten etwa die Größe von Geldstücken und waren auf den Wangen sowie der Stirn verteilt. War der Mann krank?
    »Warum sagst du nichts?« Der Busfahrer hatte sich noch immer nicht beruhigt. Sein Arm schnellte vor. Die Finger griffen zu und verhakten sich im Stoff des Ärmels. Dann schüttelte er den Bauern durch, der alles mit sich machen ließ, ohne auch nur ein einziges Mal zu reagieren. Er blieb bei seiner Apathie.
    Als der Fahrer zum Schlag ausholen wollte, fing Suko dessen Faust ab. »Lassen Sie«, sagte er, »es lohnt sich nicht. Außerdem befinden Sie sich im Vorteil.«
    Der Fahrer war überrascht von der Kraft des vor ihm stehenden Chinesen. Er wollte sich umdrehen. Suko ließ es auch geschehen, und die beiden Männer starrten sich an.
    »Okay«, sagte der Busfahrer. »Lassen Sie mich los. Ich werde mir an diesem Idioten nicht die Finger schmutzig machen. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. Fährt der einfach auf die Straße, wo er uns doch sehen mußte.«
    »Manche schlafen eben«, stellte Suko fest.
    »Pennen kann er ja. Aber nicht beim Fahren.« Der Fahrer drehte sich um und stieg wieder ein.
    Suko blieb noch. Im Gesicht des Bauern rührte sich nichts. Er schaute stur geradeaus, dann stellte er den Motor wieder an, und durch den Trecker lief ein Zittern, das sich auf den Fahrer übertrug.
    Der Inspektor ließ ihn fahren. Als Suko sich umdrehte, stand der Busfahrer in der offenen Tür. Er blickte dem Bauern wütend nach.
    »Haben Sie so etwas schon erlebt?« fragte er, während sich Suko an ihm vorbeischob, um wieder einzusteigen.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Diese Penner.«
    Als Penner wollte Suko den Bauern nicht bezeichnen. Der hatte nicht geschlafen, und wahrscheinlich trug er nicht einmal die Schuld für sein Verhalten. Nein, da spielten andere Dinge eine Rolle. Dieser Dr. McGovern hatte nicht umsonst Alarm geschlagen. Der Bauer mußte zu den kranken Bewohnern von Billings gehören. Es war nicht mehr weit zu fahren. Da der Trecker auch auf das Dorf zurollte, wurde er vom Bus überholt. Der Fahrer drohte dem Mann noch mit der Faust, dann rauschte er vorbei.
    Suko war der einzige, der in Billings ausstieg. »Wenn Sie den Kerl noch mal sehen, Mister, dann grüßen Sie ihn von mir«, sagte der Fahrer zum Abschied.
    »Ich werde mich daran erinnern.«
    »Viel Spaß noch.«
    »Ebenfalls.« Suko blieb an der Haltestelle stehen. Er bekam als Andenken noch eine Auspuffwolke mit, dann rollte der große Überlandbus davon.
    Der Chinese schien in ein komisches Nest geraten zu sein, denn die Menschen, die er sah, machten einen apathischen Eindruck. Ob Männer, Frauen oder Kinder, es gab da keinen Unterschied.
    Zwar schien jeder seiner gewohnten Tätigkeit nachzugehen, doch die Bewegungen hatten sich verlangsamt. Suko schien es, als würde ein jeder eine gewaltige Last auf seinem Rücken tragen, die schwer drückte. Hinzu kamen die Gesichter der Menschen. Sie hatten sehr große Ähnlichkeit mit dem Gesicht des Bauern. Auch die der

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