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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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Kerbholz.«
    Als wir zum Hauptquartier zurückfuhren, fragte Phil:
    »Was hältst du von Majowsky?«
    »Einer von diesen kleinen Ganoven, die sich an die Rockschöße der größeren Gangster hängen.«
    »Lad Hook, das ist also vorläufig der letzte Name. Ich bin sicher, daß wir Unterlagen über den Burschen in unserem Archiv finden.«
    Phil irrte sich nicht. Hooks Register wies ihn als den typischen Bandenverbrecher aus, als einen Mann, der ein Auto zu fahren verstand, mit einer Pistole umgehen konnte und seine Fäuste zu brauchen wußte und der das alles seit zwanzig Jahren im Auftrag und für Rechnung verschiedener Bandenchefs tat. Als die Seiler-Gang mit dem Tode des Chefs platzte, hatte er sich zur Vorsicht nach Mexiko abgesetzt, aber da die Polizei nach Carel Seilers Tod keine zusätzlichen Beweise fand, konnte gegen die übrigen Mitglieder der Bande keine Anklage erhoben werden. Irgendwann schien Lad Hook nach New York zurückgekommen zu sein. Wo er sich jetzt auf hielt, und für wen er arbeitete, das mochte der Henker wissen.
    »Besteht irgendeine Wahrscheinlichkeit dafür, daß Hook den alten Castel auf eigene Rechnung erledigen lassen wollte?« Phil stellte diese Frage.
    »Nicht die geringste. Welches Interesse sollte ein ehemaliger Bandengangster an einem ehemaligen Bankier haben? Nein, Phil, Hook war der Mittelsmann für irgendeinen anderen.«
    »Für wen?«
    Ich hob die Schultern. »Wir sollten erst einmal versuchen, eine andere Frage zu beantworten. Wer verhinderte, daß Stunt Tunley seinen Auftrag ausführte?«
    »Ich fürchte, wir wissen auf diese Frage ebensowenig eine Antwort wie auf die andere.«
    »Die Antwort können wir nur bei den Leuten finden, die wahrscheinlich in der Nähe waren, als Stunt Tunley getötet wurde, jene Tramps, die den Platz an der Williamsbridge bevölkern, die die Leiche beraubten und sich aus dem Staube machten, als wir erschienen.«
    ***
    Ich weiß nicht, wie viele Tramps es in New York gibt. Wahrscheinlich weiß es niemand. Im Winter drängen sich Tausende zusätzlich in der Stadt zusammen, im Frühjahr nimmt ein großer Teil von ihnen die Landstraßen unter die durchlöcherten Sohlen der Schuhe.
    Sie leben vom Betteln, von kleinen Diebstählen, und im schlimmsten Falle von gelegentlicher Arbeit. Es ist schwer zu sagen, wie es im Gehirn eines Tramps aussieht. Sie selbst können meistens nicht sagen, warum sie im Schmutz, der Armut und der Gesetzlosigkeit leben. Es gibt die unterschiedlichsten Typen unter ihnen, Sanfte und Rauflustige, Trinker und Abstinenzler, Männer, die nie schreiben gelernt haben, und andere, die auf einer Universität ausgebildet wurden.
    Das Hauptquartier der Tramps aller Schattierungen bildet in New York die Bowery, aber man sieht sie auch in allen anderen Teilen der Stadt. Dennoch begannen Phil und ich unsere Suche im Bowery-Bezirk.
    Manche Straßen der Bowery sind selbst am Tage nicht ungefährlich für Leute, die einen Schlips zu tragen gewohnt sind. Während der Nacht? geht man ein Risiko ein, wenn man sie passiert. Phil und ich waren solche Risiken gewohnt. Wir waren die einzigen gewesen, die die Gesichter der Tramps an der Williamsbridge gesehen hatten, und so mußten wir auch höchstpersönlich losstiefeln, um sie zu finden.
    Wir unterrichteten die Männer des zuständigen Polizeireviers, daß wir in den Höhlen der Bowery herumzusuchen gedachten, und die Cops stellten ein paar Streifenwagen in Bereitschaft, um nötigenfalls eingreifen zu können.
    Wir leuchteten in dieser Nacht ’ner Menge Leute ins Gesicht, Leuten, die in Haustürnischen hockten, die, mit Zeitungen zugedeckt, auf den Schächten der U-Bahn schliefen, die in den unsagbar dreckigen Trampkneipen saßen, in denen man für wenige Cents einen Fusel kaufen konnte, der mehr Verwandtschaft mit Petroleum als mit Whisky hatte.
    Manche beschimpften uns, manche versuchten zu türmen, andere spuckten vor uns aus, aber es kam erst kurz vor Mitternacht zu einem ernsthaften Zusammenstoß. Wir begegneten einem Trupp von sechs Beechcombern, die auf irgendeine Weise an mehr Alkohol gelangt sein mußten, als sie vertragen konnten. Sie grölten lauthals unflätige Lieder. Am lautesten brüllte ein großer Bursche, dessen Gesicht fast völlig von einem wildwuchernden schwarzen Bart verdeckt war.
    Der Junge wankte uns in den Weg.
    »Seht euch diese feinen Knaben an!« schrie er. Seine schmutzige Pfote krallte sich um meine Krawatte.
    »Genau solchen Schlips habe ich mir schon lange gewünscht«,

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