Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
Vom Netzwerk:
gleiche, seltsame plötzliche Weise, in der sie aufgetaucht waren. Es entstand ein kurzer Tumult, und dann waren sie verschwunden, als hätten die hundert Schlupflöcher der Bowery sie eingesogen. Zurück blieben ein halbes Dutzend Polizisten, drei oder vier Tramps, die mit den Gummiknüppeln der Cops zu nachdrückliche Bekanntschaft gemacht hatten, um ihre Beine noch benutzen zu können, und schließlich Phil und ich.
    Ich fand mich mit einer zerfetzten, stinkenden Jacke in den Händen wieder, die ich irgendwem heruntergerissen haben mochte, und Phil hielt immer noch den Schnauzbart in den Fäusten, den ich ihm zugeschleudert hatte.
    Der rothaarige Landstreicher befand sich nicht im vollen Besitz seiner Kräfte. Er sackte langsam in die Knie.
    »Tut mir leid«, sagte Phil bedauernd. »Ich konnte ihn nicht loslassen und mußte gewissermaßen mit ihm zuschlagen.«
    Der Sergeant der Cops trat auf uns zu und salutierte.
    »Was soll mit den Leuten geschehen, Sir?«
    »Ich habe keine besonderen Anweisungen. Sergeant. Behandeln Sie sie wie üblich. Wir interessieren uns nur für diesen.« Ich zeigte auf den Sommersprossigen, den Phil sanft gegen die Mauer lehnte.
    Von den Cops ließen wir uns den Brandy aus der Unfalltasche geben und gossen dem Tramp das Zeug zwischen die Zähne. Er hustete, schlug die Augen auf, starrte uns der Reihe nach an, sah die Uniformen der Polizisten und zeigte grinsend seine schlechten Zähne.
    »Bullen«, sagte er heiser. »Na schön! Sperrt mich ruhig ein. Ich habe ohnedies nicht gewußt, wo ich heute nacht schlafen sollte.«
    »Warum schläfst du nicht mehr auf dem Bauplatz an der Williamsbridge«, sagte Phil. »Den Toten haben wir weggeholt. Du kannst wieder hingehen.«
    Der Mann erschrak heftig.
    »Weiß nicht, wovon ihr redet«, knurrte er.
    »Sergeant, untersuchen Sie den Burschen«, befahl ich.
    Mit sichtlichem Widerwillen untersuchte der Polizist die Taschen des Tramps. Er brachte einen Gegenstand zum Vorschein, der in Zeitungspapier gewickelt war. Als er ihn auswickelte, schälte sich eine Armbanduhr heraus.
    Es war eine bombastische Uhr mit einem halben Pfund Gold daran. Im Schein einer Taschenlampe sah ich sie mir genauer an. Der Tramp hatte versucht, die Gravierung auf der Rückseite auszukratzen, aber die Buchstaben . t. n.. U n.. y waren noch deutlich zu lesen.
    »Stunt Tunley«, stellte ich fest. »Sergeant, wir nehmen diesen Mann mit. Wenn nicht für Schlimmeres, so hat er sich zum mindesten der Leichenfledderei schuldig gemacht.«
    Dem Schnauzbart fuhr der Schreck ins Gebein.
    »Mister, Mister, ich hab’ den Mann da unten an der Brücke nicht gekillt. Bestimmt, Mister, ich war’s nicht. Der Kerl lag schon reglos da, als ich ihn zum erstenmal sah. Die anderen können es beschwören.«
    »Welche anderen?« fragte ich streng. »Na, alle, die um ihn herumgestanden haben, Tim, der Schwarze, zum Beispiel, oder der bucklige John oder Jonny, das Faß.«
    »Hübsche Namen haben deine Freunde«, grinste Phil. »Fragt sich nur, ob die Jungens aufzutreiben sind.«
    »Ich zeige Ihnen, wo sie sind, Mister«, erklärte der Sommersprossige eifrig. »Sie müssen Ihnen bestätigen, daß es kein Mord war. Sie waren ja alle dabei, und alle haben es gesehen, daß der Mann schon tot war.«
    Ich gab dem Sergeant ein Zeichen. »Du kannst uns also die Schlupfwinkel deiner Freunde zeigen?«
    »Ja, gewiß, Mister, gewiß.«
    Wir packten den Tramp in eines der Polizeifahrzeuge, nahmen drei Cops mit und fuhren in jene Ecken der Bowery, die er uns angab. Innerhalb von zwanzig Minuten angelten wir Tim, den Schwarzen, aus einfer dunklen Hinterhofecke, holten den buckligen John aus einem Kellerloch und hievten Jonny, das Faß, aus einer Kanalröhre. Die drei Gentlemen waren kaum mit der Feuerzange anzufassen, und der Cop-Sergeant bedachte uns' mit erbitterten Blicken, weil wir die Landstreicher in seinen sauberen Streifenwagen packten.
    — Fragen Sie mich nicht, mit welchen Schimpfworten die Beechcomber ihren rothaarigen Kumpan, . der übrigens aus unerfindlichen Gründen »Orangen-Ted« genannt wurde, überschütteten. Ich habe nie gowußt, daß es in der englischen Sprache solche massiven Ausdrücke überhaupt gab.
    Schließlich luden wir das saubere Quartett in einem Raum des nächsten Polizeireviers ab. Die Cops filzten die Tramps und wechselten dann die Handschuhe. Außer der goldenen Uhr, die bei »Orangen-Ted« gefunden worden war, kamen beim buckligen John ein paar tadellos erhaltene Schuhe, die er

Weitere Kostenlose Bücher