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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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grinste er. »Schenk ihn mir!«
    Ich konnte riechen, wie miserabel der Schnaps gewesen war, den er getrunken hatte. Ich wischte seine Pfote von mir ab und sagte ihm, er solle sich aus dem Staube machen. Der Knabe mochte ahnen, daß mit uns nicht gut Kirschen zu essen sei, aber zwei seiner Kumpane hatten sich ohne viel Federlesens an Phil herangemacht.
    Phil ging sanft mit ihnen um. Er schlug gewissermaßen mit spitzen Fingern zu, aber es genügte, um die Tramps, die ohnedies nicht sehr fest auf den Beinen standen, auf das Pflaster zu befördern. Für meinen Schwarzbart war das das Zeichen, sich trotz seiner Bedenken auf mich zu stürzen.
    Ich lange einmal in sein schwarzes Bartgestrüpp hinein, und er rollte über das Pflaster.
    Irgendwo gellte ein schriller Pfiff. Wie Ratten aus ihren Löchern, so kamen die Tramps aus allen Ecken. Es gibt vielleicht eine Solidarität der Landstreicher, vielleicht entstehen solche Schlägereien auch einfach aus einer Art Massenwahnsinn. Jedenfalls hatten Phil und ich innerhalb weniger Sekunden mehr Tramps aller Schattierungen auf dem Hals, als wir verarbeiten konnten.
    In mehr als einem halben Hundert Schlägereien haben wir gelernt, uns gegenseitig zu decken und unsere Kräfte einzuteilen. Wir räumten ein rundes Dutzend weg, bevor auch nur einer von ihnen uns hätte auf die Zehen treten können, aber natürlich konnten wir in der Eile nicht hart und genau schlagen, um die Männer auszuschalten. Die meisten von ihnen standen sofort wieder auf.
    Wir bekamen etwas Luft, als wir den ersten Angriff abgeschlagen hatten.
    »Zur Hausmauer!« rief Phil mir zu. In einem schnellen Durchbruch erreichten wir die Mauer des nächsten Hauses. Damit brauchten wir uns um unsere Rückendeckung keine Sorgen mehr zu machen und konnten nebeneinander kämpfen.
    Der Haufen der Landstreicher wurde immer größer. An die hundert Männer drängten sich in der Straße und erfüllten sie mit ihrem Geschrei. Im Schein der Straßenlaternen sah ich die glitzernden Augen der Vordersten, die stoppligen, bärtigen Gesichter, die zerlumpten, verdreckten Kleider, die schmutzigen Hände.
    Die Masse zögerte. Die Männer in der vorderen Reihe wagten sich nicht an uns heran, aber die anderen drängten und schoben sie gegen uns.
    Phil und ich trugen unsere Pistolen in den Schulterhalftern, aber wir wollten die Kanonen nicht in die Hand nehmen. Ein G.-man schießt nicht auf waffenlose Landstreicher, auch nicht in einer gefährlichen Situation.
    »Wenn die Cops nicht bald komnen, werden wir Fersengeld geben müssen«, sagte Phil ruhig.
    »Schon zu spät«, antwortete ich. »Wir kommen nicht mehr durch. Es sind zu viele.«
    »Ich frage mich, ob sie uns wenigstens die Unterhosen lassen«, grinste Phil. »Ich würde ungern nackt durch New York laufen.«
    »So billig kommen wir nicht mehr davon. Eine aufgeputschte Masse ist glatt fähig, dich totzutrampeln, auch wenn der einzelne vielleicht nur auf deine Armbanduhr scharf war.«
    Aus der Menge gellten wilde Schreie. Der Raum zwischen der ersten Linie der Tramps und uns schmolz zusammen.
    ***
    Dann sah ich unmittelbar hinter den Schultern der ersten ein sommersprossiges Gesicht mit einem wuchernden roten Schnauzbart, und dieses Gesicht hatte ich in einer der Baracken auf dem Bauplatz schon gesehen.
    Ich stieß mich von der Mauer ab, warf mich zwischen die Tramps, drängte und stieß vier oder fünf Leute zur Seite und stand vor dem Rotbärtigen, der sich erschrocken duckte. Ich packte ihn an den Aufschlägen seines alten Militärmantels, riß ihn an mich heran, warf mich herum und schleuderte den Mann ins Phils Arme.
    Okay, ich brauchte diesen Burschen, aber ebensogut hätte ich das Signal zum Angriff geben können. Die Beechcomber schlugen über uns zusammen wie eine Meereswoge.
    Ich weiß keine Einzelheiten mehr. Ich schlug wie ein Berserker um mich, und ich wurde geschlagen. Meine einzige Sorge war, auf den Beinen zu bleiben.
    Wahrscheinlich dauerte diese Phase der Schlacht nur zwei oder drei Minuten, und ich halte es für fraglich, ob wir weitere zwei oder drei Minuten überstanden hätten.
    Die Cops retteten uns. Ein erster Streifenwagen schoß heulend um die Ecke. Zwei Polizisten sprangen ab, und während sich der Wagen in langsamer Fahrt in die Menge schob, trieben die Cops mit ihren Stöcken die Tramps auseinander.
    Nur einen Augenblick lang leisteten die Landstreicher Widerstand. Als ein zweiter Streifenwagen heulend heranschoß, türmten sie. Das geschah auf die

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