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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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noch geschafft hat?‹«
    Die Kerben um den schmalen Mund der Frau vertieften sich.
    »Ich fragte ihn, wo er sich befinde«, berichtete sie, »aber er schwätzte nur immer weiter herum, was für ein großartiger Geschäftsmann er sei und wie elegant er die Sache geschaukelt habe. Schließlich schrie ich ihn an: ›Hast du überhaupt die Konzession noch?‹ Wieder kicherte er: ›Klar, über Jahre hinweg habe ich sie sorgfältig verwahrt, mein Darling. Niemand wußte, was sie wert war, aber ich wußte es.‹ Dann wechselte er den Tonfall und sprach ganz ernsthaft: ›Ich bin mir noch nicht darüber im klaren, ob wir die Konzession überhaupt an die Regierung verkaufen sollen. Ich halte es für richtiger, wenn wir selbst eine Gesellschaft zur Ausbeutung gründen. Ich habe bereits ein Konsortium von Gentlemen zusammengebracht, die das nötige Kapital herbeischaffen können, um der Regierung Widerpart zu bieten. Wenn wir der Regierung zeigen, daß wir entschlossen sind, selbst das öl zu fördern, wird sie mit ihren Angeboten senkrecht in die Höhe gehen. Dann können wir uns immer noch entschließen, ob wir verkaufen oder selbst fördern wollen.‹« Cat Castel sah aus, als wolle sie am liebsten fluchen.
    »Ich warf ihm ’ne Menge böser Sätze an den Kopf«, berichtete sie erbittert. »Ich sagte ihm, er solle seine Hirngespinste zum Teufel schicken, die Dollars kassieren und endlich dafür sorgen, daß seine einzige Tochter ein menschenwürdiges Leben führen könnte. Das wolle er ja, antwortete er. Ich solle als vollberechtigtes Mitglied in das Konsortium einsteigen. Ich würde fünfundzwanzig Prozent von allen Gewinnen erhalten, und die Gewinne würden in die Millionen gehen. Ich schrie ihn an, er solle herkommen, dann könne man weiter seihen.«
    Sie schwieg und machte einen erschöpften Eindruck. Wieder tat sie mir leid.
    »Möchten Sie eine Erfrischung, Miß Castel?«
    Sie riß sich zusammen.
    »Danke! — Mein Vater antwortete nicht, sondern es meldete sich wieder ein Mann, der zuerst am Apparat gewesen war.«
    »Ist Ihnen irgend etwas an seiner Stimme aufgefallen?« unterbrach ich.
    »Nein, es war eine ziemlich dunkle Männerstimme. Der Mann sagte etwa: ,Miß Castel, ich bin der Vorsitzende des Konsortiums zur Ausbeutung der ölrechte Ihres Herrn Vaters. Bitte, wundern Sie sich nicht, daß wir alles so sehr geheimhalten. Eine ganze Anzahl dunkler Gestalten ist hinter der Konzession her, und ich weiß nicht, ob Sie erfuhren, daß auf Ihren Herrn Vater schon ein Mordanschlag verübt wurde. Wir wollen nicht eher mit dem ganzen Projekt in der Öffentlichkeit erscheinen, bis alles hieb- und stichfest ist. Sie sind die einzige Erbin Ihres Vaters, und damit haben Sie durchaus berechtigte Ansprüche an den Gewinn aus der Verwertung der Konzession. Wir wollen Sie um diesen Gewinn nicht betrügen, und wir wollen auch keine späteren Prozesse. Am besten für alle Teile wäre es, wenn Sie sich an der Gesellschaft beteiligten, wie Ihr Herr Vater es vorgeschlagen hat. Wir können die Verhandlungen darüber sofort aufnehmen Vielleicht kommt es Ihnen seltsam vor, daß wir Thnen solche Vorschläge mitten in der Nacht unterbreiten, aber es ist wirklich notwendig, daß alles völlig geheim bleibt. Sobald gewisse Leute herausbringen, daß Sie Kontakt mit Ihrem Vater auf genommen haben, werden Sie keine ruhige Minute mehr haben. Am besten ist, Sie verreisen nach unserer Besprechung sofort. Packen Sie einen Koffer mit den notwendigsten Sachen. Wenn Sie einverstanden sind, schicke ich einen Wagen vorbei, der Sie in einer halben Stunde abholt.« Wieder zögerte die Frau, bevor sie fortfuhr: »Ich war so verwirrt, daß ich sagte, ich sei einverstanden, und auch begann, einen Koffer zu packen. Der Mann hatte in einem so ernsthaften Tonfall gesprochen, daß ich entschlossen war, auf seine Vorschläge einzugehen. Ich glaube, mich überfielen erst Bedenken, als ich ein kurzes Hupen von der Straße her hörte. Ich bekam so viel Angst, daß mir die Knie zitterten. Ich löschte das Licht, schlich zum Fenster und spähte durch die Gardine. Vor dem Haus stand eine große Limousine mit abgeblendeten Lichtern. Ich verhielt mich ganz still. Zweimal noch wurde gehupt. Dann stieg ein Mann aus. Mein Schreck wurde noch größer beim Anblick der Gestalt.«
    »Warum?«
    »Es war ein so riesenhafter Kerl. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen erklären soll, Mr. Cotton, aber irgendwie ging von dem Mann etwas Bedrohliches aus. Er blieb vor dem Haus stehen und

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