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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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Kohlenschaufel-Fäuste ballten sich.
    Ich wich um keine Daumenbreite und sah ihm genau in die kleinen Augen, die vor Wut einen tückischen Glanz bekamen. .
    »Das ist kein Spaß, Buck«, sagte ich leise.
    Zwei schier endlose Sekunden verstrichen. Dann öffneten sich Bollinghams Fäuste. Mit einem Fauchen stieß er die angehaltene Luft aus.
    »Nimmst du mich fest, G.-man?« fragte er heiser.
    Ich ließ die Pistole in die Halfter gleiten.
    »Das wird sich noch Herausstellen, Buck. Wir haben die Beschreibung des Mannes, der diesen Stunt Tunley getötet hat. Mindestens vier Leute haben ihn gesehen; genauer gesagt, sahen sie seine Umrisse, seinen Schatten, aber auch das muß beindruckend genug gewesen sein.«
    »Also los«, grollte Bollingham. »Schleife deine Zeugen heran, stell sie mir gegenüber und laß sie es beschwören, ob ich es war.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich sagte, sie sahen nur die Umrisse des Mörders. Außerdem würde dir die Gegenüberstellung nicht gut bekommen, Buck. Mindestens zwei von den vier Burschen würden bei deinem Anblick sofort behaupten, du wärst der Mann. Uns genügen solche vagen Behauptungen nicht, aber da feststeht, daß ein Typ wie du an der Williamsbridge aufgetaucht ist, müssen wir dich genauer unter die Lupe nehmen. — Wo warst du am 14. nachts?«
    Der 14. war jene Nacht, die der Polizeiarzt als die Mordnacht angegeben hatte.
    »Keine Ahnung«, grollte Bollingham. »Spitznase, wo war ich am 14.?«
    Der wieselige Kellner drückte sich vorsichtig aus.
    »Ich nehme an, du warst hier, Boß.« Ich winkte ab. »Spitznase taugt als Zeuge weniger als eine alte Hutschachtel. Er würde beschwören, daß du am 14. ein Rendezvous mit Marilyn Monroe hattest, wenn du es ihm befiehlst.«
    »Zum Henker«, brüllte er. »Woher soll ich im Handumdrehen Zeugen für eine Nacht nehmen, die fast zwei Wochen zurückliegt.«
    »Das verlangt niemand von dir, Buck. Beantworte mir einige andere Fragen. Du hast Sidney Castel gekannt. Kanntest du auch irgendwen von seiner Familie?«
    »Nein, ein Tramp hat keine Familie, und für mich war der Alte nichts anderes als ein Tramp, und wenn er zwanzigmal so reich war, wie ihr behauptet.«
    »Nie etwas von Catherine Castel gehört, seiner Tochter?«
    »Nein.«
    »Oder von John Allering, seinem Neffen?«
    Über Bollinghams Blecheimergesicht zog ein nachdenklicher Schatten.
    »Wie sieht er aus?«
    »Großer, schlanker Mann, etwa vierzig Jahre, schwarze Haare, stechender Blick.«
    Bollingham machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Pranke.
    »Eure verdammten Polizeibeschreibungen, mit denen kein Mensch etwas anzufangen weiß. — Nein, ich kenne ihn nicht. — Frag weiter, G-man, und beeil dich, damit ich dein Gesicht nicht mehr länger zu sehen brauche. Ich habe verdammt genug davon.«
    Ich reagierte auf die Beleidigung nicht.
    »Du hast doch Carel Seiler gekannt?«
    Es war eine fast überflüssige Frage. Seiler war zu seiner Zeit eine berühmtberüchtigte Figur der Unterwelt gewesen, und jeder, der in irgendeiner Beziehung zur dunklen Gesellschaft New Yorks gestanden hatte, wußte von Carel Seiler.
    Bolljngham zog seine fast haarlosen Augenbrauen hoch.
    »Was soll die Frage? Klar kannte ich Carel Seiler, wenn du damit meinst, daß ich ihn ein halbes Dutzend Mal gesehen habe und vielleicht zwei- oder dreimal mit ihm sprach. Er liegt unter der Erde, und ich dachte, ihr würdet einen Mann endlich in Ruhe lassen, wenn es euch gelungen ist, ihn acht Fuß tief unter das Pflaster zu befördern.«
    »Es geht nicht um Carel selbst, aber von seiner Gang sind eine ganze Anzahl Leute übriggeblieben. Auch Stunt Tunley gehörte dazu. Dann gibt es einen gewissen Tob Majowsky, aber von ihm glaube ich nicht, daß er eine große Bedeutung hat. Anders scheint es mit Lad Hook zu sein. Kennst du ihn?«
    Ich hatte genau gesehen, daß über Bollinghams Gesicht eine Bewegung gegangen war. Er antwortete nicht sofort, und ich drängte ihn nicht.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Mag sein, daß ich ihn damals irgendwann zusammen mit Seiler gesehen habe, aber ich kann mich nicht auf den Namen besinnen.«
    Bollinghams schauspielerische Fähigkeiten waren nicht annähernd so groß wie seine Körperkräfte. Es war ganz klar, daß er log. Der Name »Lad Hook« mußte ihn an irgend etwas erinnnert haben.
    »Weiß du sonst etwas über Leute, die irgendwann mit der Seiler-Gang zusammenarbeiteten?«
    »Verdammt, nein, ich weiß nichts«, knurrte er. »Bin ich ein Auskunftsbüro für die

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