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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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beleidigt hatte. Vielleicht hatte er ’reingespuckt, und das darf man nicht tun. Ich spucke niemals in ’nen Fluß, Mister, besonders nicht an einem Sonntag, denn…«
    Es war nicht leicht, John zu stoppen. Er erzählte darauflos, als wäre er die Großmutter und wir die Enkel.
    Immerhin wurde aus den Stories der Tramps klar, daß ein ungewöhnlich großer Mann Sidney Castel in einen Wagen gebracht hatte, daß er selbst mit eingestiegen war, und daß der Wagen dann das Baugelände verlassen hatte.
    Es war noch einige Zeit verstrichen, bevor die Tramps den Mut fanden, sich der Baracke des »Pleite-Bankiers« zu nähern. Sie fanden den toten Stunt Tunley darin. Wahrscheinlich ist für einen echten Tramp ein toter Mann nichts Erschreckendes. Jedenfalls hatten sie sich darangemacht, dem ermordeten Stunt Tunley alle die Dinge abzunehmen, die er nicht mehr brauchte, und es war unter ihnen sogar eine Schlägerei um die besten Beutestücke aus der Leichenfledderei entstanden.
    Waren wir jetzt klüger? Nun, ich fand, daß sich die Razzia auf die Tramps gelohnt hatte. Schön, sie hatten uns zwar nicht Namen und Adresse der Unbekannten nennen können, die bei dem Drama an der Williamsbridge die dunkelste Rolle gespielt hatten, aber ihre Aussagen bestätigten, daß es diese Unbekannten überhaupt gab, daß zu ihnen der Mörder Stunt Tunleys gehörte, und daß sich in ihren Händen Sidney Castel befand, der »Pleite-Banlcier«, dem eine millionenschwere Ölkonzession in Columbien gehörte.
    Wir überließen der City Police die Tramps zur weiteren Behandlung, und die erste Phase dieser Behandlung würde mit Bestimmtheit ein zwangsweises Bad sein.
    »Wo fährst du hin?« fragte Phil, als er sah, daß ich den Jaguar nicht in Richtung auf unsere Wohnung steuerte.
    »Zur Front Street«, antwortete ich. »Die Tramps haben zu häufig von einem ungewöhnlichen Mann gesprochen.«
    »Buck Bollingham? Hältst du es wirklich für möglich, daß er an der Sache beteiligt sein könnte?«
    Ich gab keine Antwort. Zehn Minuten später stoppte ich den Wagen vor Bollinghams »Ruhigem Feierabend«.
    Ausnahmsweise ging es einmal wirklich ruhig im »Feierabend« zu. Ein Dutzend Männer von mäßig fragwürdigem Aussehen saßen an einigen Tischen, unterhielten sich miteinander oder waren in ein Spiel vertieft, das mit höchster Wahrscheinlichkeit unter die Strafbestimmungen wegen verbotenen Glücksspieles fiel.
    Buck hockte wie ein lebendiger Berg hinter der Theke.
    »Komm ’raus, Buck«, sagte ich. »Ich brauche dich in einer ruhigen Ecke.«
    Friedlich verfügte er sich mit uns an einen Tisch in der äußersten rechten Ecke des Ladens. »Spitznase« schoß herbei, um uns den üblichen Whisky zu servieren, aber ich winkte energisch ab.
    »Nanu, keinen Durst?« krächzte Bollingham.
    »Nein«, entgegnete ich scharf. »Heute besuchen wir dich dienstlich. —Erinnerst du dich, daß wir dich bei unserem letzten Besuch nach Sid Castel fragten?«
    »Klar, ich habe doch kein weichgeschlagenes Boxergehirn, das alles vergißt.«
    »Castel ist verschwunden, Buck, aber in der Baracke, in der wir ihn hätten finden müssen, lag ein anderer Mann. — Tot. — Man hatte ihm den Schädel eingeschlagen.«
    »Kenne ich ihn?« fragte Bollingham, ohne viel Interesse zu zeigen.
    »Stunt Tunley?«
    Er legte die Stirn seines Blecheimergesichtes in nachdenkliche Falten.
    »Ich meine, ich hätte den Namen schon einmal gehört.«
    »Der Mann, der ihn tötete, wurde gesehen. Wir haben vier Zeugen, Buck Bollingham. Der Mörder war von ungewöhnlicher Körpergröße.«
    Seine ohnedies kleinen Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Was meinst du damit, G-man?« fragte er. Es klang wie ein heranziehendes Gewitter.
    »Er war von ungewöhnlicher Körpergröße«, wiederholte ich. »Kurz, er war von deiner Statur, und es dürften in New York nicht viel Leute herumlaufen, die deine Figur haben, wenn es überhaupt außer dir noch einen gibt.«
    »Du willst mir einen Mord anhängen, G.-man?« grollte er, und auch nicht ein Rest von Freundschaft war mehr in seinem Gesicht zu erkennen. Eine Handbewegung wischte den Tisch zur Seite.
    Ich stand schon auf den Füßen und hielt die Pistole in der Faust.
    »Ich sagte dir, daß ich dienstlich hier sei, Buck Bollingham«, erklärte ich eisig. »Von Zeit zu Zeit hat es uns Spaß gemacht, dich in Aktion zu sehen, aber heute werde ich dir eine Kugel in den Schädel jagen, wenn du dich nicht vernünftig benimmst.«
    Bollingham hob den Fuß. Seine

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