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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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mich, diese Reklame in der Kneipe gesehen zu haben.
    Quer über das hübsche Gesicht einer jungen Dame, die mit lächelnden Lippen runde Rauchringe ausstieß, stand in klobigen Buchstaben der Satz:
    »Ich werde es dir zeigen, G.-man.«
    Kein Zweifel, daß Bollingham diesen Satz hingeschmiert hatte. Seine Handschrift war ebenso unverkennbar wie seine Faustschläge.
    Buck Bollingham war mir durch die Lappen gegangen, bevor ich ihn einer Frau gegenüberstellen konnte, deren Aussage vielleicht einiges mehr wert war als das Geschwafel von vier verkommenen Landstreichern.
    ***
    Ich lieferte Catherine Castel in ihrer Wohnung ab, gab ihr Verhaltensregeln und fuhr zum Hauptquartier zurück.
    Im Büro wartete John Allering auf mich. Er stand auf, als ich eintrat, aber sein Gesicht blieb so unbeweglich wie bei unserer ersten Begegnung.
    »Sie ersparen mir einen Weg, Mr. Allering«, sagte ich. »Ich hätte Sie heute noch aufgesucht.«
    »Ich entnehme Ihren Worten, daß meine Cousine schon bei Ihnen war«, antwortete er kalt.
    »Richtig, und ich möchte Sie fragen, warum Sie Miß Castel so merkwürdige Ratschläge erteilen, obwohl Sie uns versichert haben, Sie interessierten sich für die Castel-Konzession und die Million, die daranhängt, einen feuchten Kehrricht.«
    »Cat tat mir leid. Ich wollte ihr helfen.«
    »Wie edel von Ihnen! Jedenfalls wissen wir jetzt mit Bestimmtheit, daß der alte Castel noch lebt. Irgendwer hat Stunt Tunley völlig vergebens losgeschickt. Na ja, nach dem Zustand, in dem wir Tunley fanden, war das eigentlich selbstverständlich. Immerhin wäre es denkbar gewesen, daß die Leute, die Tunley erledigten, Ihren Onkel im gleichen Aufwasch ebenfalls beseitigten, nachdem sich die Konzession noch in seinen Händen befand.«
    In seinem steinernen Gesicht, in dem nur die Augen zu leben schienen, rührte sich kein Muskel, als er fragte:
    »Haben Sie eine Vorstellung, warum diese Leute das nicht taten?«
    Ich grinste ein wenig. »Vielleicht sind sie genauso edelmütig wie Sie, Mr. Allering. Aber nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, möchte ich annehmen, daß die Burschen nicht sicher sind, ob Sie die Konzession ohne Sidney Castel verwerten können. — Vergessen Sie nicht' daß in diesem Falle nicht Gangster mit Gangstern ein Geschäft abschließen wollen, sondern daß Gangster mit einer durchaus ehrenwerten Firma verhandeln müssen. Solange die Konzession Sidney Castels Namen trägt, müssen Sie ihn entweder leben lassen, oder, falls sie ihn beseitigen, müssen sie mit seinem Erben Zusammenarbeiten, in diesem Fall mit Miß Castel. Ich glaube, darum vei’suchten sie gestern nacht, sich die Dame zu angeln.«
    »Eine Konzession kann man verkaufen«, sagte er langsam. »Warum zwingen Sie meinen Onkel nicht, ihnen die Konzession zu verkaufen?«
    »Weil schon ein Mord geschehen ist, Mr. Allering. Der Mann, der plötzlich auftauchte und erklärte, er wäre jetzt Besitzer der Konzession würde sofort von uns wegen des Mordes an Stunt Tunley unter die Lupe genommen. Außerdem, was geschähe mit dem alten Castel selbst? Vielleicht könnten die Gangster ihn zwingen, seine Unterschrift unter einen Vertrag zu setzen, aber unmittelbar danach müßten sie ihn verschwinden lassen, denn entließen sie ihn aus ihrer Gewalt, würde er Zeter und Mordio schreien. Verschwände er aber endgültig, stünde sein Tod fest, so könnte Catherine Castel als seine Tochter den Vertrag anfechten, und den Jungens, die das Papier in den Händen hielten, nützte es nichts. Sie sehen, es ist nicht damit getan, den alten Bankier zu erpressen. Die Leute, die sich an diesem Geschäft die Hände vergolden wollen, müssen sich in irgendeiner Form auch mit seiner Tochter einigen.«
    »Mit dem Erben also!« stellte Allering fest.
    »Mit Catherine Castel. Sie ist die Erbin«, bestätigte ich. Plötzlich lächelte er. Ein Lächeln paßte so wenig zu ihm wie ein hochgezwirbeltes Schnurrbärtchen zu einem Weihnachtsmann.
    »Ich glaube«, sagte er, »meine Cousine hat nicht die geringste Vorstellung davon, was für eine bedeutende Person sie ist.«
    »Ich habe nicht die geringste Vorstellung, aus welchem Grunde Sie kamen, Allering?«
    Er stand auf. »Ich wollte mich informieren, nichts weiter.«
    Ich kam schnell um den Schreibtisch herum und trat auf ihn zu. Er versuchte, meinem Blick standzuhalten, aber er konnte es nicht. Seine Augen begannen zu flackern.
    »Sie sind ein ziemlich undurchsichtiger Bursche, John Allering«, sagte ich leise. »Sie

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