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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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hob den Kopf. Ich konnte einiges von seinem Gesicht im Licht einer nahen Straßenlaterne erkennen. Er sah erschreckend aus.«
    »Sie haben sein Gesicht gesehen? Würden Sie es wiedererkennen, Miß Castel?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut, berichten Sie weiter.«
    »Der Mann ging zur Haustür. Gleich darauf schrillte die Klingel meiner Wohnung. Ich rührte mich nicht. Das Läuten wiederholte sich vier- oder fünfmal Tch zog mich etwas vom Fenster zurück, weil ich Angst hatte, gesehen zu werden. Gleich darauf hörte ich, wie der Wagen abfuhr.«
    »Warum haben Sie nicht sofort die Polizei gerufen, Miß Castel?«
    »Verstehen Sie doch, Mr. Cotton, daß ich völlig verwirrt war. Schließlich hatte ich ohne Zweifel mit meinem Vater gesprochen. Mich interessiert die Polizei nicht, ich will meinen Anteil von dem Geld. Wenn ich ihn ohne die Polizei bekommen kann, so ist mir das genauso recht. — Sie haben mir bisher nicht bewiesen, daß Sie mir helfen können.«
    »Wir werden es nie können, wenn Sie darauf bestehen, auf eigene Faust zu handeln. Unternahmen Sie nichts, bis Sie heute morgen ins Hauptquartier kamen?«
    »Doch, ich rief meinen Vetter John Allering an und erzählte ihm von dem Vorfall.«
    »Ach, Mr. Allering, der sich für die Öl-Millionen nicht interessiert. Wie reagierte er?«
    »Er kam sofort zu mir.«
    »Wie interessant. Was unternahm er weiter?«
    »Nichts. Er wartete mit mir zusammen auf einen zweiten Anruf meines Vaters oder seiner Geschäftspartner. John und ich rechneten sicher damit, daß noch einmal angerufen werden würde, aber es geschah nicht.«
    »Und dann erst riet Ihnen Mr. Allering, zu uns zu kommen?«
    »Nein«, antwortete sie zögernd, »er war dagegen, daß ich die Polizei mit hineinzöge. Er sagte, er würde mir beistehen. Ich solle ihn sofort unterrichten, wenn ich erneut angerufen würde.«
    »Trotzdem kamen Sie zu uns?«
    »Ja, ich… mich überfiel von neuem Furcht, als ich allein war, und außerdem…«
    Sie brach ab, aber ich ergänzte: »… außerdem trauen Sie Ihrem Vetter nicht.«
    »Ich vertraue niemandem«, kläffte sie hysterisch. »Alle sind Sie hinter dem Geld her. Auch John ist keine Ausnahme, auch wenn er hundertmal beteuert, er wolle mir nur helfen.«
    Sie handelte und redete so unlogisch, wie nur Frauen es sein können. Sic war gegen die Polizei und arbeitete doch mit uns, sie haßte ihren Vetter und rief ihn doch zu Hilfe; sie glaubte den Worten des Mannes am Telefon und stieg dann doch nicht in den Wagen.
    Ich nahm das Telefon und bestellte beim Bereitschaftsdienst einen Wagen und zwei Leute.
    »Ich möchte Sie einem Mann gegenüberstellen, Miß Castel, und ich hoffe, daß Sie in ihm jenen riesenhaften Kerl erkennen, der an ihrer Haustür läutete.«
    Im Bereitschaftswagen und in der Begleitung zweier Kollegen fuhr ich mit Sid Castels Tochter zur Front Street.
    Ich hielt es nicht für richtig, mit einer Frau zu Buck Bollingham zu gehen, ohne für ausreichenden Schutz zu sorgen. Wenn Catherine Castel in Bollingham den Mann wiedererkannte, dann würde es sehr wahrscheinlich zu einer heißen Auseinandersetzung mit ihm kommen, und ich war nicht sicher, ob Buck in diesem Fall durch eine vorgehaltene Pistole einzuschüchtern war.
    Die Eingangstür zum »Ruhigen Feierabend« war, wie üblich zur frühen Morgenstunde, verschlossen. Bollingham wohnte in zwei Zimmern oberhalb sei ner Kneipe, zu denen es keinen anderen Zugang als durch das Lokal gab.
    Wir veranstalteten ziemlichen Krach, hämmerten an der Tür und riefen zu den Fenstern hinauf. Nichts rührte sich. Auf meinen Wink hin brachen die Kollegen die Tür auf, was kaum mehr als einen Fußtritt erforderte, denn Bollingham war von seinen Qualitäten so überzeugt, daß er es für überflüssig hielt, besondere Vorsichtsmaßregeln liegen Einbrecher zu treffen.
    Im »Ruhigen Feierabend« roch es, wie in allen Kneipen am frühen Morgen, nach kaltem Rauch und schalem Bier.
    Ich gab meinen Begleitern Anweisung, wie sie sich verhalten sollten, wenn oben der Krach begann. Dann stieg ich die steile Treppe hoch, die hinter einer Schiebetür des Ausschanks direkt in Bucks Wohnung führte.
    Es genügte ein Blick, um festzustellen, daß Buck Bollingham das Weite gesucht hatte. Im Schlafzimmer stand der Kleiderschrank offen, und Bollinhams Anzüge fehlten ebenso wie ein Teil seiner Wäsche.
    Auf dem Tisch im Wohnzimmer lag ein großes Stück Pappe. Es war mit der Reklame für eine bekannte Zigarettenmarke bedruckt, und ich erinnerte

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