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0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Würfel und Kreuz reagierten. Grauenhaft verzerrt das sonst so schöne Gesicht der Pandora. Blaß und ausdruckslos das von Xorron, dem Herrn der Untoten und Zombies, und auch ein anderes schimmerte durch.
    Allerdings sah ich nur zwei Augen, die so wirkten, als wären sie von einem Schleier überdeckt. Der Seher?
    Meine Gedanken arbeiteten trotz allem klar und scharf. Wenn er es tatsächlich war und vielleicht seine schützende Hand über mich hielt, fühlte ich mich wenigstens nicht so allein. Irgendwie gaben mir diese Augen, die so gütig, gleichzeitig streng und auch wissend blicken konnten, große Hoffnung.
    Ich wußte nicht genau, wer der Seher war. Es gab Spekulationen. Einmal hatte ich daran geglaubt, Nostradamus in ihm zu erkennen, ein anderes Mal dachte ich an Hesekiel, den Erschaffer meines Kreuzes. Auf jeden Fall war es ein Geist, der über vielem stand.
    Noch immer tobten die Kräfte. Ich ließ mich treiben. Erstens konnte ich mich nicht wehren, zweitens wollte ich es auch nicht, und drittens war ich nicht in der Lage, irgend etwas bewußt zu steuern. Ein Mantel aus Magie umhüllte mich, ich wurde getragen, weggezerrt, und mein eigener Wille war ausgeschaltet.
    Die verschneite Umgebung des schottischen Hochlandes hatte ich längst vergessen. Im Tunnel der Zeiten gab es keine Gegenstände, da existierte einfach nicht die Welt, wie ich sie kannte. Dort wurden die irdischen Gesetze ad absurdum geführt Wie lange sollte die Reise noch dauern? Und an welches Ziel würde sie mich führen?
    Darüber dachte ich nach, obwohl ich selbst nichts steuern konnte. Weit hielt ich die Augen geöffnet. Vielleicht gelang es mir, einen Blick auf den Seher zu werfen. Unter Umständen wollte er mir eine Botschaft überbringen, denn er hatte sich mir gezeigt.
    Ich täuschte mich, denn das Augenpaar tauchte nicht wieder auf.
    Dafür sah ich Pandoras Gesicht. Und ich erkannte darin einen gewissen Schrecken oder sogar Entsetzen. Irgend etwas hatte sie aus der Bahn geworfen, mußte sie stören, daß sie so reagierte.
    Bleibe ruhig, John Sinclair! Bleibe, um Himmels willen, ruhig. Aber sieh der Gefahr ins Auge. Du hast eine magische Reise unternommen. Der Würfel und dein Kreuz haben ihre volle Kraft entfaltet. Es ist zu einer Eskalation gekommen, und du wärst fast zwischen den Mahlsteinen dieser beiden gegensätzlichen Pole zerrieben worden. Ich habe es soeben verhindern können, das Ende des Sohn des Lichts vermeiden. Mehr kann ich nicht tun, auch mir sind die Hände gebunden, denn du wirst bald in einer Zeit und in einer Dimension erwachen, in der die alten Sagen und Legenden zur Wirklichkeit geworden sind. Menschen, die über diese Sagen berichtet haben, konnten hin und wieder einen Blick in die Dimension werfen, anderen blieb es versagt, und du wirst etwas erleben, was später für dich noch einmal wichtig ist. Behalte also Ruhe, schaue genau hin, und wehre dich deiner Haut, John Sinclair!
    Derjenige, der mir diese Sätze durch einen geistigen Kontakt übermittelt hatte, war der Seher. Er hatte mich also nicht verlassen, sondern stand nach wie vor auf meiner Seite.
    Auch ich wollte eine Antwort formulieren und ebenfalls eine Frage stellen, da war der Kontakt abgebrochen.
    Ein gewaltiges Rauschen erreichte mich einen Moment später, und plötzlich war diese seltsame Welt um mich herum verschwunden.
    Alles wieder normal.
    Im ersten Augenblick überfiel mich ein Schwindel. Er machte mich benommen, ich schüttelte den Kopf, atmete ein paarmal tief durch, öffnete die Augen und war überrascht, daß ich noch immer auf dem Felsen stand, wo alles seinen Anfang genommen hatte. Ich schaute in die Tiefe.
    Nein, doch nicht! Ich hatte mich geirrt, denn ich sah keinen Schnee mehr. Er konnte nicht so rasch weggetaut sein, es gab auch keine Hänge und Weiden. Eine andere Berglandschaft umhüllte mich, und ich sah in der Ferne eine graugrüne wogende Fläche, die heranrollte und gegen gewaltige Felsen dröhnte, wo sie lange Schaum-und Gischtstreifen in die Höhe wuchtete.
    Dort lag das Meer, und ich befand mich dicht an einem Steilufer oder auf einer Insel. Beides konnte sein.
    Tief holte ich Luft. Sie schmeckte nach Salz und war lau. An das Mittelmeer wollte ich nicht glauben, sondern eher an eine Reise in eine andere Dimension. Am Himmel stand eine tiefe Sonne. Ich mußte meine Augen mit der Hand beschatten, um gegen die Strahlen schauen zu können, die sich wie flüssiges Gold auf die Oberfläche des Meeres legten.
    Trotz der intensiven

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