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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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Verbrecher, der sich mit mir anlegen wollte, zwar ein paar Haken auf die kurzen Rippen, aber schießen konnte ich nicht. Und doch wäre das die einzige Möglichkeit gewesen, ihn mir vom Hals und die anderen Gangster in Schach zu halten.
    Dass ich auch ein paar Schwinger einstecken musste, war eigentlich nicht so schlimm, denn ich kann ’ne ganze Menge vertragen. Weit tragischer war schon, dass die anderen Gangster ihre Chance nutzten und auf einen -Zuruf ihrer wild schlagenden Komplizen ebenfalls auf den Gang rauskamen.
    Phil steckte in der gleichen Klemme wie ich, dicht umdrängt von drei Kerlen. Ich hatte noch nicht mal Platz, meine Kanone zu heben, die Gangster allerdings auch nicht. Das bedauerte ich eigentlich nicht, denn die hätten bestimmt keine Skrupel gehabt und ohne Überlegung abgedrückt.
    Ich musste mir Platz schaffen. Ich rammte dem Gegner, der als Erster auf den Gang gekommen war, meine Faust in den Magen. Der Erfolg trat auch auf der Stelle ein. Mit einem wüsten Schrei sackte er zusammen. Dann nahm ich mir den zweiten vor, den ich mit einem Stakkato von kurzen, harten Haken eindeckte.
    Der Kerl war zwar hart wie Stahlbeton, aber solange ich den dritten noch abgedrängt halten konnte, hatte ich eine gute Chance. Plötzlich war mein ganzes Gehirn ausgefüllt, mit einer roten Schmerzwolke, die durch tiefes Dunkel abgelöst wurde.
    ***
    »Nein!«, schrie das Mädchen und wich mit angsterfüllten Augen vor dem Verbrecher in die äußerste Ecke des schäbigen Zimmers zurück.
    »Halt’s Maul, Puppe!«, fuhr er sie zischend an und trat noch ein paar Schritte näher. Er kniff die Augen zu einem schmalen Spalt zusammen und fügte dann drohend hinzu: »Wenn du hier Krach machst, weißt du ja, was ich mit dir mache, oder? Dann gibt’s Prügel!«
    Statt einer Antwort wimmerte das Mädchen leise vor sich hin und drückte sich noch mehr in die Ecke. Mit zitternden Fingern raffte sie den Mantel am Hals zusammen, als können sie sich mit dieser Bewegung vor dem schrecklichen Mann, den sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, schützen.
    Aber sie wagte nicht mehr laut zu schreien, denn sie hatte den Mann kennengelernt und sie wusste, dass er keine Gnade kennen würde. Ihr Wimmern ging über in ein trockenes Schluchzen. Tränen hatte sie schon lange keine mehr und auch schon keine Hoffnung, jemals wieder zu ihrem Vater zurückzukehren.
    »Na also, warum nicht gleich so?«, amüsierte sich der Mann mit einem zufriedenen Grinsen und fuhr sich genießerisch mit seiner linken Hand über die Stoppeln seines Zwei-Tage-Bartes, während die andere mit nachtwandlerischen Bewegungen die schwere Pistole verschwinden ließ.
    »Wenn die alte Hexe gleich mit dem Fraß kommt, wirst du ganz artig hier am Tisch sitzen und nicht einen Muckser von dir geben. Sonst gnade dir Gott. Und ’nen netten Blick kannst du mir dann auch zuwerfen«, lachte er.
    »Komm her und setz dich an den Tisch«, herrschte er sie dann an, und zitternd gehorchte sie. Er schien wieder besänftigt zu sein und griff zu der fast halb geleerten Flasche, die auf der zersprungenen Marmorplatte des Waschtisches stand.
    Er ging näher an den Tisch heran und beobachtete wortlos das Mädchen, das zitternd in sich zusammenkroch. Ziemlich sanft sagte er dann zu ihr: »Zieh doch deinen verfluchten Mantel aus! Kannst dich doch schließlich nicht so zum Essen hinsetzen. Und wenn die Frau kommt, bleibst du mit dem Rücken zur Tür sitzen und bewegst dich nicht! Die Sachen von der Alten werd’ ich schon nehmen, verstanden?«
    Gehorsam stand sie auf und zog ihren Mantel aus. Sie warf ihn über das unbenutzte Bett und vermied es sorgfältig in die Nähe des Mannes zu kommen, der jetzt langsam um den Tisch herumkam und zur Tür ging. Als er sein Ohr auf das Holz legte und aufmerksam lauschte, behielt er doch das Mädchen genau im Auge, denn es ging auf der anderen Seite um den Tisch herum und kam in die Nähe des Fensters.
    Das Mädchen beobachtete den Mann. Es hatte bemerkt, dass Hollister sein Spiegelbild hasste. Er vermied es, in den Spiegel zu schauen.
    Dann fuhr er herum!
    »Los!«, zischte er leise, »die Alte kommt! Denk daran, was ich dir gesagt habe«, fügte er noch drohend hinzu und wieder lag die Pistole in seiner Hand und der Lauf war genau auf das zitternde Mädchen gerichtet.
    Er trat rasch von der Tür weg und zerrte das Mädchen auf den Stuhl, und als es an der Tür klopfte, ging er hin und öffnete. Er wechselte nur wenige Worte mit der Frau, die auf

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