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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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beiden Seiten nachkommen. Die fünf Minuten werden wir schon noch überstehen«, fügte ich mit einem Anflug von Galgenhumor hinzu.
    Ob Mr. High nun tatsächlich eine Zustimmung gemurmelt hatte, weiß ich nicht mehr genau. Auf jeden Fäll hatte ich es so verstanden.
    Er konnte auch keine Einwände mehr machen, denn wir waren inzwischen an Ort und Stelle angekommen.
    Jetzt mussten wir die Kollegen von den Einsatzkommandos an ihre Plätze heranführen und ihnen über Funk eine genaue Übersicht des Schauplatzes geben, damit nach ihrem Eintreffen in Blitzesschnelle die Gegend richtig eingekreist werden konnte. Zwei Minuten, nachdem ich mit Phil in den Gang eingedrungen war, musste der Kreis geschlossen sein, für den Fall, dass man unser Eindringen vorzeitig bemerken sollte.
    ***
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, als mir von allen Wagen bestätigt wurde, dass genügend Handscheinwerfer zur Verfügung standen, denn sonst hätten wir in der Dunkelheit nicht zurechtkommen können. Als ich an den Standtortmeldungen hörte, dass die Einsatzwagen bereits in unmittelbarer Nähe waren, schloss ich die Sprechverbindung und kletterte aus dem Wagen.
    Dann schlenderte ich mit Phil über die Straße und huschte an der hohen Mauer vorbei auf das Grundstück von Wilding. Wir nahmen denselben Weg, wie schon ein paar Stunden vorher, wobei wir uns jetzt etwas freier bewegen konnten, denn der Schein der nächsten Straßenlaterne versuchte vergeblich, die Dunkelheit an dem alten Haus zu durchbrechen.
    Im Strauchwerk des verwilderten Vorgartens verhielten wir einen Augenblick und lauschten. Als alles ruhig blieb, huschten wir vorsichtig weiter bis an den Schuppen. Nach Wildings Schilderung war es kinderleicht, den Abstieg in den Gang zu finden. Wesentlich schwieriger war es aber, die Werkbank lautlos beiseite zu schieben. Sie lief zwar auf Rollen und ein kleiner Motor konnte auch zu Hilfe genommen werden, aber das ganze Gerümpel, das man zur Tarnung da hegen hatte, musste erst mal aus dem Weg.
    Außerdem musste es jetzt schnell gehen, denn da die Aktion lief, blieben uns nur ein paar Minuten Vorsprung, bis die Kollegen nachkommen würden. Außer den fünf Minuten, die ich Mr. High abgerungen hatte, standen uns allerdings noch ein paar weitere Minuten zur Verfügung, denn ich hatte nicht gewartet, bis die Einsatzkommandos auf ihren Plätzen waren.
    Als die Werkbank langsam zur Seite rollte, horchten wir in den Schacht hinein, der sich darunter auftat. Ein muffiger Geruch stieg uns in die Nase, aber das war auch alles. Am eigentlichen Eingang zum Versteck der Gangster war noch eine Tür und die bereitete mir im Augenblick die größten Kopfschmerzen.
    Ich huschte leise die Treppenstufen hinunter und machte Phil, der mir auf dem Fuß folgte, auf die achte Stufe besonders aufmerksam, denn sie war mit einem Kontakt verbunden, der nach den Worten von Wilding ein Alarmsignal auslösen würde, wenn man auf die Stufe trat. Von dieser Art gab es noch eine Menge Sicherungen, und ich schickte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, dass Wilding uns alle genannt und ich keins vergessen hatte.
    Die Treppe führte genau einundzwanzig Stufen nach unten und dann stand ich mit Phil in einem kleinen Kellerraum. Auf jeder Seite sah ich eine mannshohe Nische, hinter der jeweils der lange Gang zu beginnen schien. Aber Wilding hatte uns gewarnt, einen anderen, als den ersten an der linken Seite zu betreten. Nicht allein nur wegen der Alarmkontakte, sondern weil es in den anderen so nette kleine Falltüren gab, die so gut getarnt waren, dass man sie wohl kaum entdeckte, wenn man in einen der blinden Gänge eindrang.
    Wir hatten jetzt keine Zeit, das genau zu untersuchen, aber ich nahm mir vor, das nachzuholen, wenn die Aktion zu Ende war.
    ***
    Als wir in den von Wilding bezeichnten Gang eindrangen, leuchtete ich so sorgfältig, wie es eben ging, den Boden vor unseren Füßen ab, denn es hätte sein können, dass uns der verwundete Gangster eine Falle gestellt hat. Ich hielt das zwar für unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen. Und ich hatte keine Lust, mit zerbrochenem Genick ein Stockwerk tiefer zu landen, während die Gangster Zeit hatten, sich und vor allem das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
    Obwohl der Gang, durch den ich jetzt mit Phil vorwärtshastete, erstaunlich hoch war und auch verhältnismäßig sauber, herrschte doch ein feuchter Moderduft, der mich irgendwie an eine uralte Familiengruft in-Trinity Cemetery erinnerte. Aber ich ließ mich davon

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