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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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konnten die anderen Kollegen in aller Ruhe den Laden hier unten ausräuchern. Und deshalb musste ich das Risiko eingehen, eventuell überrascht zu werden.
    »Come on«, sagte ich zu Phil.
    Wir huschten beide auf den Gang und schlichen uns auf die vierte Tür links zu. Ich war vielleicht sieben Yards davon, als ich wie vom Blitz gerührt sehen blieb.
    Die Tür, an der ich eben vorbeigeschlichen war, wurde geöffnet.
    Ich warf mich hart mit dem Rücken gegen die Wand und schon lag meine Waffe in meiner Hand. Auch Phil hatte sich an die Wand gedrückt. Er stand auf der anderen Seite der Tür, und der Gangster hatte keine Chance gegen uns. Aber er konnte uns den ganzen Plan verderben, wenn er oder wir irgendwie Krach machten.
    Als sein Gesicht um die Ecke kam, erkannte ich Verpucci, einen alten Bekannten, dem ich schon mal ein paar Jährchen Urlaub auf Staatskosten besorgt hatte. Im selben Augenblick schoss auch schon meine Faust hoch und explodierte an seiner Kinnspitze.
    Der Schlag kostete ihn nicht nur seine Besinnung, sondern auch ein paar Zähne, denn im selben Moment, als ich zuschlug, hatte er seinen Mund aufreißen wollte, um zu brüllen. Aus dem Schrei wurde nur ein unartikuliertes Gurgeln, nicht laut genug, um die anderen Gangster zu warnen. Bevor der Gangster zu Boden poltern konnte, sprang Phil vor und konnte ihn noch gerade an seiner Kleidung packen. Er schleifte ihn in das Zimmer und verschnürte auch ihn wie ein Weihnachtspäckchen. Ich rieb mir in der Zeit den Knöchel meiner Rechten und wunderte mich, dass die Italiener so verflucht harte Kinnspitzen haben.
    Außerdem war der Kerl ziemlich hart im Nehmen, denn als wir wieder auf den Gang hinaushuschten, funkelte er uns wild an. Er schien auch noch eine Kleinigkeit sagen zu wollen, aber der Knebel, den er zwischen seinen restlichen Zähnen stecken hatte, hinderten ihn daran.
    Wir hatten noch ganze zwei Minuten zur Verfügung. Mit wenigen Sätzen war ich an der Tür, hinter der nach Wildings Worten das Mädchen stecken sollte. Ich rieb mir im Geist bereits freudig die Hände, denn ich stellte fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Nur ein schwerer Riegel war von außen vorgeschoben. Aber es würde keine Schwierigkeit bedeuten, den lautlos aufzukriegen, denn aus dem Zimmer gegenüber tönte jetzt ein ziemlicher Lärm durch die geschlossene Tür.
    Gemeinsam grölten da ein paar nicht gerade bühnenreife Stimmen einen Song aus My Fair Lady, und ich nahm an, dass sie dem gefangenen Mädchen so ’ne Art Ständchen bringen wollten. Das passte mir ganz gut ins Konzept, denn als der Riegel von mir zurückgeschoben wurde, da quietschte das ganz erbärmlich und doch konnten die Gangster nichts hören.
    Ich hielt mich nicht lange mit vorsichtigem Manipulieren auf, sondern öffnete schnell die Tür. Phil blieb hinter mir stehen, um mir den Rücken für alle Fälle freizuhalten. Ich tastete mit der Hand nach dem Lichtschalter und schaltete das Deckenlicht ein.
    Und dann erhielt ich einen Schlag in die Magengrube! Und dann noch einen! Aber nicht etwa von einem Gangster, der vielleicht in dem Zimmer gewesen wäre. Nein, von dem Anblick! Denn das Zimmer war leer, nur ein Kleid, das nachlässig über einer Stuhllehne hing, erinnerte daran, dass das Mädchen einmal hier gewesen war.
    Bevor wir uns von der Enttäuschung erholen konnten, flog drüben die Tür auf und zwei Gangster stürzten auf den Gang.
    Wie auf Kommando blieben sie stehen. Ihre Unterkiefer klappten herunter, und sie glotzten uns an, als wären wir die ersten Menschen. Ich nahm meine 38er hoch stellte mich vor und bat sie freundlich, aber verdammt nachdrücklich zu unserer Begrüßung die Arme zu heben, was sie auch prompt taten.
    Als ihnen aber dann aufging, wer da vor ihnen stand und dass das für sie alle vielleicht der elektrische Stuhl bedeuten konnte, da wurden die Brüder, die noch drinnen im Zimmer waren, munter.
    Einer der Gangster konnte hinter einem schweren Schrank Deckung finden und von da aus eröffnete er das Feuer. Als mir die ersten Kugeln um die Ohren sausten, blieb mir keine andere Wahl: Ich musste wie Phil neben der Tür vorläufig in Deckung gehen. Aber das war die Chance der Gangster und sie verstanden sie auch prompt zu nutzen.
    In dem großen Raum waren sie uns ausgeliefert, denn dort konnten wir sie notfalls ausräuchern. Also mussten sie raus! Und auch die beiden Gangster, die bereits auf dem Gang waren erkannten das und wie auf Kommando sprangen sie uns an.
    Ich donnerte dem

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