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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Boden. In wenigen Sekunden gewann es rasch an Höhe und jagte über den Himmel davon in Richtung Süden.
    Château Montagne blieb als kleiner Punkt in der Tiefe zurück.
    Hier und da erschraken Menschen, wenn sie den Kopf hoben, nach oben schauten, und den schwarzen Reiter dahinbrausen sahen. Niemand wußte, wer das war, aber viele sahen es als Zeichen kommenden Unheils. Als böses Omen. Andere glaubten an Sinnestäuschungen oder an fliegende Untertassen.
    Der Böse war unterwegs, seinen Ränkeplan zu vollenden …
    ***
    Petra Gonzales, Archäologin und Leiterin der wissenschaftlichen Station im Wilkes-Land in der Antarktis, hatte dem Camp den Rücken gekehrt und hielt sich fast nur noch in der Blauen Stadt auf. Damit fiel sie Lord Saris zuweilen auf die Nerven, der niemanden näher als unbedingt nötig an das Gebäude mit dem Materiesender heranlassen wollte.
    Neuartige Tastanlagen eines super modernen Weltraum-Satelliten hatten die Stadt im Eis entdeckt. Bill Fleming und Petra Gonzales hatten daraufhin die internationale Forschungsexpedition in die Antarktis geführt, hierher in die Nähe des Kältepols. In siebzig Metern Tiefe unter Schnee und Eis hatte man dann die Blaue Stadt gefunden.
    Ein gewaltiger Trichter im Eis, von dessen Boden aus schmale Stollen noch tiefer in die Stadt führten, ermöglichten den Zugang. Die Stadt selbst lag unter einer schützenden Kuppel und war hervorragend erhalten. Hier herrschten annehmbare Temperaturen, während die Kälte draußen zuweilen die Vierzig-Grad-Marke unterschritt.
    Die Stadt war bewohnt gewesen. Bill Fleming und Professor Zamorra hatten Bekanntschaft mit einigen reichlich unangenehmen Flugwesen gemacht, die von entarteten Meeghs gelenkt wurden. So zumindest hatten jene sich selbst bezeichnet – Meeghs, die sich charakterlich und biologisch schon vor Jahrtausenden von der Hauptraße entfernt hätten und deshalb verbannt worden seien. [2]
    Jetzt aber gab es sie nicht mehr. Sie hatten alle den Freitod gewählt. Seitdem gab es auch die bösartigen fliegenden Ungeheuer nicht mehr. Die Blaue Stadt war friedlich geworden – und unheimlich leer.
    Die wenigen Wissenschaftler aus dem Camp verloren sich förmlich darin. Die Stadt mochte gut fünfzigtausend Menschen Lebensraum bieten. Aber sie war leer. Nur in einigen Gebäuden gab es immerhin noch Installationen und befremdlich anmutende Möbel. Petra Gonzales, die Archäologin aus Los Angeles, die eine Zeitlang auch in Deutschland gelebt hatte und dabei rein zufällig Zamorra kennenlernte, verstieg sich inzwischen schon zu der Behauptung, diese Möbelstücke seien absolut nichtmenschlich.
    »Wenn das Däniken hört«, murmelte Parker, ihr Assistent. »Die Götter von den Sternen, hm … immerhin ist diese Stadt nachweislich gut vierzigtausend Jahre alt.«
    Petra Gonzales nickte. Die Kohlenstoff-Analysen hatten Bill Flemings Behauptung bestätigt. Wo er jetzt wohl sein mochte? Sie dachte an das seltsame Ereignis zurück, das sich vor kurzem hier abgespielt hatte. Zamorra und Bill und jener legendäre Colonel Odinsson sollten mit an Bord eines unheimlichen Flugobjekts sein, das plötzlich über der Blauen Stadt schwebte. Einer schwarzen, undurchdringlichen Wolke gleich. Und unter den kundigen Händen jenes seltsamen schottischen Lords waren die Ringmaschinen in der Blauen Stadt erwacht, die vierzigtausend Jahre lang stillstanden.
    Die Welt riß auf. Plötzlich war da ein Loch im Himmel. Was sich dahinter befand, entzog sich dem menschlichen Begreifen. Ein Mann, der zu lange hinsah, hätte fast den Verstand verloren. Die schwarze Wolke, die eine Art Raumschiff sein sollte, glitt in das Loch hinein, das sich wieder schloß.
    Und die Verbindung riß ab.
    Seither lebte Lord Saris unten in der Blauen Stadt. Zu vereinbarten Zeiten öffnete er das Weltmeer mit dem Materietransmitter und schloß es danach wieder, damit nichts Unbefugtes hindurchstoßen konnte.
    Petra wußte nicht, was sie von alledem halten sollte. Es war alles ein wenig zu fantastisch, und sie hatte schon immer zu den Ungläubigen gehört. Deshalb war sie auch Wissenschaftlerin geworden. Für sie zählte nur das, was sie mit eigenen Augen sah und beweisen konnte.
    »Was mag das nur für eine Zivilisation gewesen sein, die vierzigtausend Jahre vor unserer Zeitrechnung existierte und in der Lage war, solche Städte zu bauen?« überlegte sie. Sie saß auf einem Mauervorsprung, der zwischen zwei aneinandergrenzenden Häusern bis zur Straße vorstieß.
    »Eine

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