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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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wissen«, ergänzte Phil, »ob hier vor dem Frühstück schon irgendetwas hier abgegeben wurde.«
    »Aber nein.«
    »Gut. Und ein Besucher war vor dem Frühstück gewiss auch noch nicht hier?«
    »Selbstverständlich nicht. Wir frühstücken fünfzehn Minuten vor acht. So früh macht man doch keine Besuche.«
    »Natürlich nicht. Gut. Dann wollen wir mit dem Frühstück weitermachen. Wer nahm daran teil?«
    »Mrs. Per.kins, Mister Perkins, Jimmy und ich.«
    »Sie frühstückten alle zusammen?«
    »Ja. Wir essen auch mittags mit Mrs. Perkins zusammen. Nur abends essen Jimmy und ich allein, weil Mister Perkins meistens erst spät nach Hause kommt und Mrs. Perkins oft auch am späten Nachmittag weggeht.«
    »War irgendetwas Besonderes beim Frühstück?«, fragte ich.
    »Nein. Gar nichts. Beim Frühstück wird meistens nicht viel gesprochen. Die Herrschaften sind meistens noch müde, und Mister Perkins gehört sowieso zu den Leuten, die in der ersten Stunde nach dem Aufstehen den Mund nicht aufmachen können.«
    »Um wie viel Uhr verließ Mister Perkins das Haus?«
    »Wie üblich, kurz nach acht. Genau weiß ich es nicht, ich habe nicht auf die Uhr gesehen, als er ging.«
    »Was tat Mrs. Perkins?«
    »Sie sah im Wohnzimmer Fernsehen. Sie tat das sehr oft. Mrs. Perkins interessierte sich sehr für alles, was auf der Welt vorging. Ich glaube, sie war sehr klug.«
    »Was tat Jimmy nach dem Frühstück?«
    »Er ging hinauf in sein Zimmer. Als ich später bei ihm saubermachen wollte, war er nicht mehr da. Er muss weggegangen sein, ohne dass es mir auffiel.«
    »Sie sagen immer: hinauf in sein Zimmer. Liegt denn sein Zimmer nicht in dieser Etage?«
    »Nein. Mister Perkins hat für Jimmy ein kleines Apartment in der nächsten Etage gemietet.«
    »Aha. Dann kann er also von seinem Zimmer aus jederzeit das Haus verlassen und auch unbemerkt in sein Zimmer zurückkehren, denn er braucht dazu ja nicht durch diese Wohnung, nicht wahr?«
    »Das kann er.«
    Ich beugte mich vor und sagte sehr eindringlich: »Sarah, Sie müssen jetzt versuchen, sich sehr genau zu erinnern, was dann, also nach dem Frühstück, der Reihe nach geschah. Das kann doch nicht so schwierig sein, es war doch erst gestern! Immer der Reihe nach. Strengen Sie Ihr Gedächtnis an! Jede Kleinigkeit kann wichtig sein.«
    »Oh, gegen neun klingelte das Telefon.«
    »Wer rief an?«
    »Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, es war die Schneiderin von Mrs. Perkins.«
    »Waren Sie denn nicht am Apparat?«
    »Nein. Mrs. Perkins hatte den Hörer schon abgenommen, als ich kam. Ich hörte, dass sie über das neue Abendkleid sprach. Sie sagte, es müsste noch ein bisschen enger gemacht werden. Sie möchte es richtig eng haben.«
    »Aber den Namen der Schneiderin haben Sie bei dem Gespräch nicht gehört? Sie könnte sich also auch mit jemandem anderen über das Kleid unterhalten haben?«
    »Das wäre möglich, ja.«
    »Okay. Was war das Nächste, was passierte?«
    »Mister Whitemoor kam.«
    »Whitemoor? Wer ist das?«
    »Ein Mann aus der Bank. Er hat dort eine sehr hohe Stellung. Ich glaube, er vertritt Mister Perkins und Mister Hearshy, wenn sie einmal beide verreist sind.«
    »Aha. Mister Whitemoor wollte natürlich zu Mister Perkins?«
    »Nicht eigentlich. Er musste nur die Aktentasche holen, die Mister Perkins morgens vergessen hatte. Es waren wichtige Verträge drin, die in der Bank gebraucht wurden.«
    »Sprach Mister Whitemoor mit Mrs. Perkins?«
    »Ja, im Wohnzimmer. Aber nicht lange. Höchstens fünf Minuten.«
    »Haben Sie gehört, was die beiden miteinander sprachen?«
    »Nein, Sir. Ich war ja in der Küche.«
    »Okay. Also nach fünf Minuten ging Mister Whitemoor wieder. Wer oder was kam dann?«
    Sarah runzelte die Stirn.
    »Warten Sie mal«, sagte sie, während sie geistesabwesend die Speckscheiben rührte, die sie in einer Pfanne briet.
    »Als Mister Whitemoor kam, muss es gegen zehn gewesen sein. Bis halb elf habe ich in der Diele gebohnert. In der Zeit war nichts, sonst hätte ich es ja sehen müssen…«
    »Auch keine Telefonate?«, warf Phil ein.
    »Nein, sonst hätte ich es klingeln hören. Aber wie ich gerade von der Diele zurück in die Küche ging, klingelte es. Der Bote von unserem Lebensmittelhändler brachte die bestellten Sachen.«
    »Sprach er mit Mrs. Perkins?«
    »Nein.«
    »War bei den Sachen ein Brief für Mrs. Perkins?«
    »Nein!«, rief Sarah entrüstet. »Der Lebensmittelhändler schreibt Mrs. Perkins doch keine Briefe.«
    Ihre Entrüstung

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