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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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wüssten und ihn hochgehen lassen könnten, wenn er nicht mitspielen würde.«
    »Ich werde ihm schon einheizen«, versicherte Rogers.
    »Gut. Und dann sagst du ihm er soll das Gerücht verstreuen lassen, dass er für einen Interessenten in Südamerika Gold zu kaufen suchte. Größere Mengen, keine einzeln zusammengetragenen Ringe oder Zahnplomben. Nur größere Mengen kämen infrage. Das soll er in der Unterwelt verbreiten lassen.«
    »Selbst wenn er auf unsere Bitte einginge«, wandte der junge Kollege Rogers ein, »steht doch immer noch zu befürchten, dass es die richtigen Leute nicht zu hören kriegen!«
    Walker lachte knapp.
    »Ha! Das lass nur Benders Sorge sein! Wenn der in der Unterwelt etwas verbreiten lässt, weiß es im Handumdrehen halb New York. Wenn Bender das Gerücht ausgeben lässt, dass er Gold sucht, werden es unsere Leutchen schon erfahren. Und dann soll sich Bender mit uns in Verbindung setzen. Sonst ginge es ihm an den Kragen, und wenn es das Letzte wäre, was ich in meinem Leben tun könnte - das kannst du Big Jim Bender ausrichten.«
    »Ja, Robert«, nickte Rogers entschlossen. »Dann mach ich mich jetzt auf die Socken.«
    »Tu das, mein Sohn«, stimmte Walker zu.
    ***
    »Tot«, sagte Phil. »Kein Wunder. Mindestens vier Kugeln in die Brust…«
    Einen Sekundenbruchteil blickten wir hinab auf das verzerrte Gesicht des jungen Mädchens. Aber dann lösten wir uns von dem grauenhaften Anblick und sprangen kurzerhand über den Leichnam hinweg, denn einen anderen Weg hinaus gab es nicht.
    Am Fahrstuhlanzeiger sahen wir, dass sie sich höchstens ein anderthalbes Stockwerk unter uns befinden konnten.
    Aber dieses eine Mal war das Glück mit uns: Der Fahrstuhl daneben hielt auf der Etage, wo wir uns befanden. Ein verdatterter Mann trat heraus, der ziemlich erschrak, als er unsere Pistolen erblickte. Der Liftboy wollte das Scherengitter vor unserer Nase zuschnappen lassen, um die anderen Gäste in seinem Fahrstuhl vor unseren Pistolen in Sicherheit zu bringen. Seine Absicht misslang, denn Phil brachte das linke Bein zwischen die Gitter. Er deutete mit dem Kopf nach rechts. Ich nickte und warf mich gegen die linke Seite des Gitters.
    »Keine Angst!«, rief Phil. »Wir sind FBI-Beamte! Los!«
    Ich hatte schon die Hand des Liftboys von dem Knopfbrett beiseitegeschoben und drückte jetzt selbst den Knopf, neben dem »Erdgeschoss« stand. Der Lift setzte sich in Bewegung.
    »Was ist denn los?«, fragte eine ältere Frau. »Sind da nicht eben irgendwo im Haus Schüsse gefallen?«
    »Ja«, nickte Phil knapp. »Es sind ein paar Gangster im Haus. Hör zu, mein Junge, sobald wir im Erdgeschoss den Lift verlassen haben, drückst du sofort wieder auf den Knopf, damit der Lift wieder nach oben fährt. Verstanden?«
    »Ja, Sir«, stotterte der flachshaarige, sommersprossige Junge.
    Die Stockwerke glitten an uns vorbei. Es ging uns viel zu langsam. Aber wir hatten einen Trost: Schneller sank der andere Lift auch nicht abwärts. Sie konnten höchstens einen Vorsprung von zwei Etagen haben. Bis sie die Halle durchquert hatten, konnten wir vielleicht auch unten sein.
    Hinter uns fing die Frau wieder an, neugierige Fragen zu stellen. Wir wandten ihr kurzerhand den Rücken zu und taten so, als ob wir nichts hörten. Die Dame fand das unverschämt. Wir konnten das nicht ändern.
    Als das neunte Stockwerk an uns vorbeiglitt, fiel mit etwas auf. Ich drehte mich dem Liftboy zu.
    »Sobald du unten wieder abgefahren bist und das nächste Mal angehalten hast«, sagte ich, »gehst du ans nächste Telefon. Wem auch immer es gehören mag. Notruf, verstanden? Das kann dir niemand abschlagen.«
    »Ja, Sir. Wen soll ich anrufen?«
    »Das FBI, mein Junge«, erwiderte ich ernst. »Nur das FBI. Sag, Cotton hätte dich beauftragt, anzurufen. Und dann sagst du Hausnummer und Straße und fügst hinzu: 22. Etage. Die Mordkommission soll kommen. Das genügt.«
    »Hausnummer, Straße, 22. Etage, Mordkommission«, wiederholte der Junge eifrig. »Wird gemacht, Mister Cotton.«
    Ich klopfte ihm dankend auf die Schulter. Die dritte Etage glitt vorbei, die zweite - und da krachte es tief unter uns abermals. Ich presste die Lippen zusammen und schloss für eine Sekunde die Augen. Himmel, warum konnte man die Geschwindigkeit dieses Lifts nicht regulieren?
    Erste Etage - Erdgeschoss.
    Das Scherengitter vor uns schob sich auseinander. Wir sprangen hinaus. Vier Schritte weiter in die Halle hinein wälzte sich ein junger Mann und brüllte vor Schmerzen.

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