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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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Anhaltspunkt«, sagte ich ernst. »Einen Fingerzeig, um den wir uns bisher - weil ihre Ermordung dazwischenkam - gar nicht richtig gekümmert haben. Gestern waren wir von dem Mord so schockiert, dass wir alle Nachforschungen auf den Zeitpunkt hin betrieben, wo der Mörder da gewesen sein muss. Aber das ist doch eigentlich Roberts Sache. Wir sollten mal versuchen, herauszufinden, wer kurz vor dem Anruf von Eve Perkins beim FBI in ihrem Haus war oder wer ihr kurz vorher geschrieben hat oder wer kurz vorher angerufen hat!«
    »Blythe hat angerufen.«
    »Stimmt. Aber Blythe hatte angerufen, nachdem Eve Perkins mit dem FBI telefoniert hatte. Der Erpresser muss aber, wenn er überhaupt telefoniert hat, vorher angeklingelt haben.«
    »Das ist einleuchtend. Eve Perkins muss überhaupt erst einmal gewusst haben, dass jemand sie erpressen wollte, bevor sie das FBI davon verständigen konnte.«
    »Eben.«
    »Du meinst also nicht, dass es doch dieser Less Georges war?«
    »Oh, ich bin ziemlich überzeugt, dass Georges sie auch erpresste. Aber nicht mit der letzten Konsequenz. Er hatte sie durch den Callgirl-Ring kennengelernt und wusste gleichzeitig, dass sie die Frau eines Bankdirektors war. Er hat in der vergangenen Nacht ja freimütig zugegeben, dass er sich von Eve Perkins gelegentlich Geld ›geliehen‹ hätte, um Geschäfte damit zu finanzieren. Gestern war ihm wieder ein solches Geschäft angeboten worden, zu dem er mehr Kapital brauchte, als er besaß. Also suchte er Eve Perkins auf und wollte von ihr Geld haben. Aber es scheint, als hätte er das Geld nicht bekommen. Vermutlich deshalb nicht, weil er zu viel haben wollte.«
    »Aber dann kann er sie doch aus Wut umgebracht haben!«
    »Dagegen sprechen zwei Dinge: Einmal ist Georges ein ziemlich ängstlicher Mann. Er ist auch nicht impulsiv, als dass man von einem Mord im Affekt reden könnte. Zweitens aber stand das Cognacglas schon in der Bibliothek, als Georges hineingeführt wurde.«
    »Glaubst du ihm das so ohne Weiteres?«
    »Einem Burschen wie Georges würde ich nicht einmal glauben, dass zweimal zwei vier sein soll, bevor ich es nicht von einem anderen bestätigt bekäme.«
    »Wieso glaubt du dann, was Georges hinsichtlich des Cognacglases sagt?«
    »Auch das glaube ich nicht. Das erzählen die Tatsachen. Wir haben festgestellt, dass Gläser und Flaschen nebenan im Wohnzimmer aufbewahrt wurden. Baide Queery hat ausgesagt, dass Eve Perkins ohne Cognacglas in die Bibliothek ging, und dass sie nicht etwa zurückkam, um sich einen Cognac zu holen. Das ist ja wohl auch nirgendwo üblich, dass man einen Besucher ein paar Minuten stehen lässt, um sich - und nur sich selbst - rasch einen Cognac zu holen, den man dann vorden Augen des Besuchers austrinkt. Der Cognac muss also wirklich schon in der Bibliothek gestanden haben. Georges kann ihn nicht mitgebracht haben, denn das Glas gehörte Eve Perkins. Und der Cognac war, nach der Meinung unseres Labors, die über jeden Zweifel erhaben ist, derselbe wie der, den Eve Perkins mit Baide Queeiy im Wohnzimmer trank. Damit scheidet aus, dass Georges ihn mitgebracht haben könnte. Und dass ihn Eve Perkins nicht mit in die Bibliothek gebracht hat, als Georges da war, wissen wir auch. Folglich muss er schon da gewesen sein, bevor Georges kam! Und folglich muss der Mörder das Gift zu einem früheren Zeitpunkt hineingetan haben. Aber wie gesagt: das ist Roberts Fall. Mich interessiert der Erpresser, und der war mit Sicherheit in Verbindung mit Eve Perkins, bevor sie uns anrief. Ihr Anruf hier erfolgte gegen zwei Uhr dreißig mittags. Vor diesem Zeitpunkt muss jemand Eve Perkins geschrieben, angerufen oder besucht haben. Und das ist es, was wir jetzt herauszufinden versuchen werden. Komm, Phil, wir besuchen Sarah noch einmal! Die müsste es ja eigentlich wissen.«
    »Ja, das sollte man annehmen«, nickte Phil. Wir bezahlten den Kaffee, drückten die Zigaretten aus und fuhren mit dem Lift bis zum Erdgeschoss. Wir konnte ja nicht wissen, dass in unserem Office pausenlos das Telefon klingelte…
    ***
    Die Tür ging nur so weit auf, wie es eine eingelegte Sperrkette erlaubte. Durch den schmalen Spalt sahen wir Sarahs breites, gutmütiges Gesicht mit ängstlichem Ausdruck lugen.
    »Wir sind’s Sarah«, sagte Phil. »Die beiden G-men von gestern.«
    »Augenblick, Sir!«, entgegnete die junge Farbige. »Ich mache auf.«
    Sie drückte die Tür ins Schloss, um die Sperrkette herausnehmen zu können. Wir hörten die Kette klappern, als Sarah

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