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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Warum? Das geht doch nicht!«
    Das zeigt er dir gleich schon! Du mußt es verhindern! Das hier ist ein Testgelände!
    »Ja doch«, murmelte Gryf verwirrt. »Bloß – wie?«
    Magie! schrie der Wolf in panischer Angst.
    Das Flugzeug zog jäh hoch. Es hatte die Zielmarkierung jetzt erreicht. Und im gleichen Moment geschah es.
    Zu spät! wimmerte Fenrir.
    Auch Gryf sah den schwarzen Punkt, der sich aus dem Flugzeug löste. Die Atombombe!
    Unfaßbar langsam trudelte sie nach unten, dem hohen Gittergerüst in der Ferne entgegen.
    Und es gab nichts mehr, was sie aufhalten konnte.
    Die Explosion würde die Menschen und den Wolf auslöschen, als habe es sie niemals gegeben. Es gab keine Deckungsmöglichkeit, und sie waren viel zu nahe dran.
    Der Fürst der Finsternis konnte sich über diesen Zufall, der ihm so passend in die Hände spielte, nur gratulieren …
    Die Bombe erreichte das Zielgitter.
    ***
    »Wir dürfen nicht aufgeben«, sagte Kerr unruhig. »Wir müssen Zamorra und seine Gefährten finden! Und zwar, bevor Leonardo sie findet.«
    »Wie meinst du das?« fragte Merlin mit hochgezogener Augenbraue.
    »Ich glaube, er hat Zamorra aus den Augen verloren. Es ist nur so ein Gefühl, aber … auf meine Gefühle habe ich mich schon immer verlassen können …«
    Merlin nickte.
    »Möglicherweise ist es so«, sagte er.
    »Aber wie können wir Zamorra finden, wenn die Bildkugel versagt? Ich verstehe das nicht«, wandte der Lord ein. »Sie hätte dir doch seinen Aufenthaltsort zeigen müssen.«
    »Normalerweise schon«, murmelte Merlin. »Früher war es zumindest so, und nicht nur bei Zamorra, sondern bei jedem anderen, zu dem ich eine bestimmte Beziehung besitze und den ich finden wollte. Nun, wir müssen das Beste daraus machen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich werde nach seinen Gedanken forschen«, sagte Merlin. »Das wird zwar etwas länger dauern, aber wenn er lebt, werde ich ihn so finden.«
    »Sollen wir dich verstärken?« fragte Kerr. »Wenn wir uns zu einem geistigen Block zusammenschließen …«
    »Das schaffe ich noch allein«, knurrte der Magier. »Keine Sorge … ihr wäret mir eher hinderlich, weil ihr nicht über die entsprechende Erfahrung verfügt! Laßt es lieber.«
    »All right. Warten wir also ab, ob unser großer Meister es schafft«, sagte der Druide und verschränkte die Arme vor der Brust. »Da bin ich mal gespannt.«
    Er war wirklich skeptisch.
    Aber Merlin tat ihm nicht den Gefallen, seine Kunst vorzuführen. Der Magier in der langen weißen Kutte wandte sich ab und verließ den kleinen Raum. Kerr wollte ihm nacheilen, aber Saris hielt ihn zurück.
    »Was ist mit dir los?« fragte er leise. »Du bist ein nervöses Handtuch, das paßt doch gar nicht zu dir!«
    »Ich hab’s im Gefühl, daß irgendwo Gevatter Tod sein Messerchen wetzt«, sagte der Druide. »Und ich … ach, verflixt. Warten wir ab, was Merlin in Erfahrung bringt.«
    Merlin indessen suchte einen Raum aus, in dem er Ruhe finden konnte. Dort bereitete er seinen Versuch sorgfältig vor und versenkte sich in Halbtrance. Und wiederum begann er nach den Gedanken Zamorras zu forschen, diesmal auf die direkte Weise.
    Aber da war … nichts …
    Dafür fing er andere Gedanken auf.
    »Fenrir«, murmelte der Magier überrascht. Die Gedanken des Wolfes waren so stark, wie er sie nie zuvor erlebt hatte, obgleich er selbst ihn geschult hatte. Und da war etwas Furchtbares, das darin mitschwang.
    Todesangst.
    Plötzlich sah Merlin durch Fenrirs Augen.
    Er erschrak.
    Er sah die Atombombe fallen und wußte sofort, was das bedeutete. Tod und Vernichtung, endgültig und unwiderruflich!
    Die Zamorra-Crew war dem Tod geweiht. Die Atombombe erreichte die Gitterkonstruktion der Zielmarkierung …
    Und Merlin war Zeuge …
    ***
    »Wir schaffen es«, murmelte Monica Peters immer wieder. »Wir schaffen es! Wir kommen hier heraus …«
    Raffael Bois zeigte ihnen den Weg. Er kannte Schleichpfade, auf die möglicherweise nicht einmal Zamorra gekommen wäre. Château Montagne war das reinste Labyrinth. Aber Raffael kannte sich in diesem Labyrinth aus.
    Einmal sahen sie Skelett-Krieger. Aber bevor diese auf die Flüchtlinge aufmerksam wurden, sprang Monica schon wieder zurück und drückte die Tür leise ins Schloß. »Da geht’s nicht weiter«, sagte sie. »Wir stecken fest.«
    »Wieviele?« fragte Raffael, der ahnte, was Monica gesehen hatte.
    »Zu viele. Sechs oder sieben.«
    Draußen auf dem Gang wurden die Schritte der Skelett-Krieger lauter. Sie

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