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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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langsamer herunter.
    Der dritte Wächter hebelte Uschi das Schwert aus der Hand und setzte ihr seine Waffe auf die Brust. Monica fuhr herum und schlug sofort zu. Wieder kippte ein Schädel scheppernd auf den Steinpflasterboden des Hofes.
    Aber jetzt kamen die anderen Knochenkrieger von oben und landeten auf dem Stalldach.
    Raffael nahm sein Schwert wieder an sich. »Wußte gar nicht, daß ich so gut damit bin«, murmelte er.
    »Sind da die Autos drin?« schrie Monica und rüttelte an der breiten Doppelfügeltür.
    »Ja«, rief Raffael.
    Da war Monica schon drinnen. Uschi zerrte Raffael mit sich. Hinter ihnen krachte die Tür zu. Uschi legte von innen den wuchtigen Riegel vor. Draußen krachten und klirrten die Rüstungen und Knochen der herabspringenden Skelett-Krieger.
    Raffael starrte in das Dämmerlicht der Garage, die vor langer Zeit einmal Pferdestall gewesen war.
    »Jetzt sind wir in der Falle«, sagte er dumpf.
    Draußen hämmerten Schwerthiebe gegen das massive Holz, um es aufzusprengen.
    ***
    Fassungslos sah Zamorra »seinen« Turbanträger an, der über ihm kauerte. Im Gegensatz zu dem anderen war er nicht dünn, sondern außergewöhnlich fett. Seine Augen verschwanden fast unter den Fettpolstern seines Gesichtes, aber Zamorra konnte erkennen, daß sie tiefschwarz waren.
    Aber das war es weniger, was ihn erstaunte. Auch nicht, daß der Mann ein akzentfreies Französisch sprach. Vielmehr verblüffte es den Professor, daß der Fette den weißen Schutzanzug auf Anhieb hatte öffnen können. Als Zamorra zum erstenmal einen jener Anzüge sah, hatte er erst einige Zeit grübeln müssen, wie die unsichtbaren Nähte und Säume zu öffnen waren: durch einfaches Darüberstreichen mit der Hand in einer bestimmten Richtung und mit einem bestimmten Druck.
    Jetzt lag das Amulett frei, das am Silberkettchen vor Zamorras Brust hing. Der Fette runzelte die Stirn. »Du also bist der Mann mit Merlins Stern «, sagte er kratzig. Seine Stimme paßte absolut nicht zu seiner Erscheinung.
    »Ja«, sagte Zamorra. »Vielleicht hättest du die Güte, uns freizulassen und deinen und deines Gefährten Namen zu nennen.«
    Der Dicke erhob sich überraschend schnell. Er machte eine rasche Handbewegung. Obgleich der Dünne sie nicht gesehen haben konnte, ließ er seine lange Lanze sinken.
    Nicole atmete hörbar auf. Langsam begann sie, den Anzug wieder hochzurollen und schlüpfte in die Ärmel.
    »Wir haben viele Namen«, sagte der Fette rauh. »Du bist verwundet. Laß mich danach sehen, Träger von Merlins Stern .«
    Noch ehe der sich aufrichtende Zamorra es verhindern konnte, hatte der Dicke zugegriffen, zog die Helmkapuze zurück, die sich sofort selbsttätig zum Kragenwulst zusammenfaltete, und zog das Rückenteil des Anzugs ein Stück herunter, daß die Wunde in Zamorras Nacken freilag. Er strich mehrmals mit der anderen Hand darüber.
    Zamorra fühlte ein eigenartiges Prickeln, einen Kraftstrom und etwas, das wie Wachstum und Zellwucherung war. Aber es dauerte nur ein paar Sekunden lang. Dann war es vorbei.
    »Was war das?« fragte Zamorra verblüfft.
    »Diese Wunde ist fort«, krächzte der Dicke.
    Zamorra starrte ihn an. Funkelte es nicht seltsam in den schwarzen Augen?
    »Wer oder was bist du?« fragte er. »Was trieb dich ausgerechnet hierher?«
    »Die Krokodiljagd«, fistelte der Dünne jetzt, der neben Nicole herankam.
    Zamorra schüttelte nur den Kopf.
    »Woher wußtest du von meiner Verwundung?« fragte er den Dicken. »Und woher kennst du das Amulett?«
    »Wer viel fragt, bekommt viele Antworten«, sagte der Dicke. »Doch laß sehen, ob das Krokodil dich nicht verletzt hat. Ich muß deinen Arm und die Beine sehen.«
    Woher weiß er das alles? fragte sich Zamorra ratlos. Er spürte den pochenden Schmerz jetzt wieder deutlicher, da, wo ihn die Bestien gepackt hatten. Langsam streifte er den Anzug ab. Nicole half ihm dabei. Der Dicke musterte Zamorras durchtrainierten Körper aufmerksam. Dann griff er zielsicher dorthin, wo sich die Abdrücke der Krokodilzähne zeigten. Es gab keine offenen Wunden, aber Blutergüsse, und irgendwo schien auch eine Zerrung zu sein.
    Der Dicke strich ein paarmal darüber, und die Verletzungen schwanden einfach.
    »Du bist ein Heiler«, sagte Zamorra.
    Der Dicke schüttelte nur den Kopf.
    »Dir droht Gefahr«, sagte er. »Ich sehe einen Galgen. Nimm dich in acht vor der Vergangenheit.«
    Damit richtete er sich auf und griff wieder nach seiner Lanze. Der Dürre wandte sich um und schritt davon,

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