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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machten sich bereit zum zeitlosen Sprung . Sie ahnten nicht, was sie erwartete …
    ***
    Leonardo de Montagne schwebte mit seinem geflügelten Rappen in der Luft! Er war auf dem Heimweg aus der Antarktis. Entfernungen dieser Art brauchten ihre Zeit, und er wußte, daß er fast schon viel zu viel Zeit verloren hatte. Zamorra war ihm förmlich unter den Fingern hinweggeflutscht und befand sich jetzt irgendwo auf der Erde. Leonardo mußte ihn finden, um ihn zu vernichten. Aber vorher brauchte er das Amulett!
    Das Amulett, das eigentlich doch ihm, Leonardo, gehörte! Schon damals, vor neunhundert Jahren, hatte es ihm gehört.
    Zamorra hatte es lediglich für die weiße Magie mißbraucht. Das sollte ein Ende finden.
    Da zuckte der Montagne zusammen. Jemand floh aus dem Château.
    Leonardo hielt sein fliegendes Roß an. Seine dunklen Augen wurden schmal, als er den davonrasenden und schlingernden Wagen genauer in Augenschein nahm. Das war eines von Zamorras pferdelosen Fahrzeugen, und die Insassen hatten einen Kampf hinter sich.
    Plötzlich sah er auch, wer es war: die Zwillinge und der alte Diener!
    Leonardo lachte laut auf.
    Er streckte die Hand aus, ballte die Faust. In ihr verdichtete sich Energie, wurde zu einem Kugelblitz. Leonardo holte kurz aus und schleuderte die magische Kugel.
    Sie raste in die Tiefe, direkt auf den Wagen zu. Dicht vor ihm schlug sie ein und explodierte. Ein Feuerball blähte sich auf. Der Wagen raste hinein, machte einen rasenden Schlenker und wurde hochgeschleudert. Dann kippte er zur Seite, kam von der Straße ab und überschlug sich mehrmals bergab, bis er vor einem niedrigen Baum liegenblieb, deformiert und zerstört.
    Leonardo lachte zufrieden. Langsam senkte er das Roß hinab, bis die Hufe den Boden berührten. Die gewaltigen Schwingen des schwarzen Pegasus schrumpften jäh, verschwanden.
    Leonardo starrte zum verstörten Wagen hinüber.
    Da fühlte er etwas.
    Wehende Gedanken.
    Gedanken, die mit aller Kraft nach Zamorra suchten und auch ihn kurz dabei streiften.
    Leonardo schloß die Augen. Für ein paar Sekunden war der verunglückte Wagen mit seinen Insassen vergessen. Hier ging es um Zamorra. Leonardo schaltete sich in die fremden Gedanken ein, kurz nur, aber dennoch lang genug, um zu erfahren, was er wissen wollte.
    Sein schwarzes, steinernes Herz tat fast einen Sprung, als er die fremden Gedanken begriff.
    »Merlin hat Zamorra gefunden«, murmelte der Schwarzmagier. »Ha! Dort also steckt er … Indien … warte, Merlin, den Triumph gönne ich dir nicht! Gleich wirst du dich ein wenig wundern, mein Lieber …«
    Leonardo de Montagne sprang aus dem Sattel. »Kraft brauche ich«, murmelte er. »Viel Kraft … und das sehr schnell!«
    Was konnte ihm schneller stärkste Kraft verleihen als Leben? Leben, das verging? Blut, das floß?
    Der Schwarzmagier schrie die dunklen Formeln. Sein Schwert blitzte auf, schlug seinem Pferd förmlich den Kopf vom Rumpf! Wie vom Blitz gefällt brach das mächtige Tier zusammen.
    Leben verging im Namen des Bösen. Leonardo fühlte, wie die Kraft in ihn hineinströmte.
    Es gab zwei Möglichkeiten, magische Kraft zu schöpfen, wenn man nicht gerade ein Dämon war. Die eine war jene, die die weißen Magier bevorzugten. Geheimnisvolle Riten, Zauberformeln, das Aufnehmen kosmischer Kräfte, langsames Aufbauen der Energien durch Entsagung und Kasteiung … doch das alles brauchte seine Zeit. Deshalb waren die Verfechter der schwarzen Magie den Weißmagiern gegenüber grundsätzlich immer im Vorteil, weil sie sich der schnelleren Möglichkeit des Blutopfers bedienen konnten, die für die weiße Magie aus sich heraus ausschied. Die Lebenskraft des Opfers wurde aufgenommen, umgewandelt und verarbeitet.
    Das Opfer, das Leonardo kurzentschlossen hinschlachtete, war zwar kein Mensch und damit nicht der Idealfall für ihn, aber es barg selbst schwarze Kraft in sich, die jetzt dem Magier zur Verfügung stand und ihn ebenso stärkte, als hätte er einen Menschen getötet.
    Der Montagne sog die Kraft in sich auf – und setzte sie sofort wieder ein, ohne sich dabei überladen zu müssen.
    Und baute eine Abschirmung um Zamorra herum auf …
    Höhnisch lachte der Schwarzmagier! Zamorra gehörte ihm – ihm allein!
    ***
    »Es ist Merlin«, murmelte Zamorra überrascht. »Er sucht uns – und gleitet immer wieder ab! Warum hört er meine Antwort nicht?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es doch nicht«, sagte sie. »Warum fragst du ihn nicht bei

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