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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas«, sagte Nicole etwas lebhafter.
    »Was spürst du? Und wie?« fragte Zamorra alarmiert.
    Schwache Para-Anlagen hatte Nicole schon immer besessen, noch viel schwächer als seine eigenen und kaum wahrnehmbar, aber seit Sara Moon Nicoles Blut verändert hatte und schwarz werden ließ, hatte sich Nicoles Empfindungsfähigkeit gegenüber übersinnlichen Erscheinungen verstärkt. Nun, ihr Blut war jetzt wieder rot, aber es gab Grund daran zu glauben, daß ihre gesteigerten Fähigkeiten geblieben waren.
    »Ein fremder Gedanke«, sagte Nicole. »Jemand versucht zu uns vorzudringen. Er sucht uns, streift uns aber nur. Er ist schwach … oder sehr weit entfernt.«
    »Fenrir?« stieß Zamorra hervor. »Oder die Zwillinge?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Kannst du denn selbst nichts erkennen?«
    Zamorra versuchte es. Und wie aus unendlicher Ferne fühlte er wehende Bewußtseinsfetzen, die aber immer wieder an ihm vorbeiglitten, ihn suchten, aber verfehlten.
    »Hier sind wir«, sagte er eindringlich und konzentrierte sich darauf, die fremden Gedanken zu berühren. Hier sind wir! Wer immer du bist – du findest uns HIER!
    Seine fast schon erloschene Hoffnung flackerte wieder auf. Ob Freund oder Feind – ein Kontakt bedeutete zumindest, daß jemand sich in irgend einer Form mit ihnen beschäftigte!
    Wer mochte der Sucher sein?
    Merlin?
    ***
    »Ich glaube, wir haben ihn«, sagte Merlin undeutlich. Seine Augen waren geschlossen. Er saß in einem bequemen Sessel, den Wolf neben sich auf dem Boden. Eine Hand Merlins berührte das Nackenfell des grauen Räubers, der seine Heimat in den Weiten des kühlen Sibiriens hatte und der über fast menschlichen Verstand verfügte. Fenrirs unverbrauchte Kraft floß zu Merlin, der nach Zamorra forschte.
    Denn Merlin selbst, so mächtig er auch war, besaß auch Grenzen seiner Kraft und Leistungsfähigkeit, und die magischen Einrichtungen von Caermardhin konnten ihm nach dem zerstörenden Feuer nicht helfen. Sie mußten sich erst selbst wieder regenerieren, und auch das ging nicht ohne Merlins Anleitung. Und so erschöpfte der Zauberer von Avalon seine eigenen Kräfte immer mehr bei der Suche nach Zamorra.
    Die anderen, die inzwischen restlos aus dem Kälteschlaf erwacht waren, hielten sich zurück und beobachteten nur. Gryf und Teri, die beiden Druiden, griffen nicht unaufgefordert ein. Erst wenn Merlin zu erkennen gab, daß sie ihm helfen sollten, würden sie es tun. Denn aus eigenen ähnlichen Erfahrungen heraus wußten sie, daß manche Versuche zu helfen das genaue Gegenteil erzeugen konnten.
    »Wo sind sie?« fragte Colonel Balder Odinsson.
    Gryf winkte heftig ab.
    »Ein Fluß«, murmelte Merlin. »Das Land? Ich weiß nicht … weit fort von hier. Dschungel … sie sind erschöpft …«
    »Verletzt?« jetzt war es doch Gryf, der selbst fragte.
    »Nein … erschöpft«, sagte Merlin langsam. »Wenn ich nur direkten Kontakt bekäme …«
    Gryf zog die Brauen hoch und sah Teri und Kerr an. Die schüttelten den Kopf. Zamorra war para-begabt! Er mußte die suchenden Impulse spüren und darauf reagieren. Und selbst wenn er ein normaler Mensch wäre … telepathische Einbahnstraßen gab es nicht.
    Merlin ballte eine Faust. »Ich sehe sie beide, spüre sie … und finde keinen Zugang zu ihnen! Es ist, als ob da eine sperrende Wand zwischen wäre … eigenartig!«
    »Kannst du es nicht über das Amulett versuchen, verflixt?« knurrte Gryf.
    »Ich tat es … doch das Amulett ist tot, seine Kraft erloschen«, sagte Merlin leise. »Ich schaffe es nicht, durchzukommen … er reagiert einfach nicht!«
    »Paß auf«, sagte Teri plötzlich. Sie trat neben Merlin und griff nach seiner Hand. Sekundenlang knisterten Funken.
    »Wir versuchen uns einzupeilen«, sagte sie. »Wir fädeln uns in deinen Geist ein, und dann springen wir nach deinen Impulsen zu Zamorra und Nicole und holen sie hierher. Eine genaue Ortsangabe brauchen wir dann nicht.«
    »Das … könnte gehen …« flüsterte Merlin. »Gut, ich öffne meinen Geist … wer springt?«
    »Gryf und ich!« entschied Teri.
    Sie ›fädelten‹ sich ein. Undeutlich erkannten sie Zamorra und Nicole, wie in einer dichten Nebelschicht, schwer zu erkennen. Aber da waren sie. Merlin suchte immer noch und schaffte es nicht, eine Verbindung zu bekommen.
    Seltsam, dachte er. So etwas hatte er in den Jahrtausenden seines Lebens noch nicht gesehen. Dieser Vorgang war einmalig.
    Aber Teris Plan hatte gute Erfolgschancen.
    Die beiden Druiden

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