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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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löste sich aus Teris Umarmung. »Laßt also eine Öffnung in der Schutzzone, ja?«
    Er klopfte die Pfeife aus, verstaute sie in der Brusttasche seines ausgewaschenen Jeansanzuges und machte einen schnellen Schritt nach vorn.
    Lautlos verschwand er im zeitlosen Sprung , um im gleichen Augenblick auf dem Flughafengebäude von Lyon wieder zu erscheinen …
    ***
    Auf dem Gelände von Château Montagne war die Nacht zum Tag geworden. In diesem Fall griff Leonardo gern auf die Technik zurück, die Zamorra hatte installieren lassen. Starke Strahler jagten grelle, breite Lichtbahnen in den Park und schufen eine mäßig helle, durch das wilde Schattenspiel gespenstische Atmosphäre.
    Oben am Fenster stand Leonardo und sah hinaus.
    Die Sklaven, die er vor ein paar Tagen aus dem Dorf hatte entführen lassen, waren immer noch an der Arbeit, aber das Werk näherte sich seiner Vollendung.
    Dort, wo sich das Vampirgrab befand – die letzte Ruhestätte der ehemaligen Vampir-Lady Tanja Semjonowa [1]  –, ragte jetzt ein mächtiges Gerüst empor. Eine Plattform, fast zwanzig Quadratmeter breit, mit einer Falltür in der Mitte. Eine zwei Meter hohe Holztreppe führte zu der Plattform hinauf, wo die Männer jetzt im Schweiße ihres Angesichts zwei große Balken aufrichteten und befestigten. Ringsum lauerten die Skelett-Krieger und sorgten dafür, daß niemand das Arbeiten vergaß oder gar an Flucht dachte.
    Dicht daneben hatte man Monica Peters zwischen zwei Pfähle gebunden. Der nackte Körper des Mädchens schimmerte hell im Kunstlicht. Die Telepathin war ein doppeltes Symbol: sie zeigte den Sklaven die Sinnlosigkeit eines Fluchtversuches, und sie diente zugleich als Ansporn. Leonardo hatte verkündet, daß er das Mädchen auspeitschen wollte, sollte sich ein Fehler in die hölzerne Konstruktion einschleichen oder der Bau zu lange dauern.
    Dieser Ansporn wirkte mehr als jede finstere Drohung. Denn keiner der Sklaven wollte, daß die zarte Schönheit dieses schlanken Körpers verletzt wurde ..
    Leonardo kicherte leise vor sich hin. Das Gerüst nahm mehr und mehr Gestalt an. Bald schon würde es fertig sein.
    Irgendwo schrillte ein Telefon.
    Leonardo zuckte kaum merklich zusammen. Dann wirbelte er herum, eilte über den Flur in Zamorras Arbeitszimmer und hob ab, als habe er nie etwas anderes getan, als zu telefonieren.
    Er paßte sich hundertprozentig an, wo es sein mußte.
    Noch hundertprozentiger! Seine Stimme veränderte sich, als er sich meldete.
    »Château Montagne. Bois am Apparat, bitte sprechen Sie, Monsieur«, sagte er …
    ***
    »Hallo, Raffael«, sagte Zamorra. »Wir sind wieder im Lande. In ein paar Minuten verlassen wir Paris und fliegen nach Lyon.«
    Die vertraute Stimme des alten Dieners kam aus dem Hörer. »Monsieur le Professeur, Sie sehen mich erfreut! Ich befürchtete schon das Schlimmste. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie besorgt ich war … aber jetzt sind Sie ja wieder da. Ich kann es kaum fassen …«
    Zamorra lächelte. »Na, so schlimm war es doch wohl auch wieder nicht. Sind Sie noch fit?«
    »Aber Professor«, empörte sich Raffael. »Sie wissen doch, daß ich immer das bin, was die heutige Jugend als ›fit‹ zu bezeichnen pflegt … womit kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Sie können mit dem Wagen nach Lyon kommen und uns am Flughafen abholen. Ich weiß, es ist eine lange Strecke, und es ist schon spät, aber Sie können es schaffen, wenn Sie sofort losfahren.«
    »Aber selbstverständlich, Professor«, sagte Raffael eifrig. »Ich komme sofort. Dann brauchen Sie wenigstens keines dieser sündhaft teuren Taxis zu nehmen … wann, sagten Sie, landet Ihre Maschine?«
    Zamorra nannte ihm die Zeit. »Ich sehe zwar im Moment nicht, wie spät es genau ist, weil ich keine Uhr mehr besitze und die Flughafenuhren weit sind, aber …«
    »Schon gut, Monsieur«, sagte Raffael. »Ich schaffe es und werde Sie in der Abfertigung erwarten.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Zamorra und hängte ein.
    Draußen wartete Nicole auf ihn. Zamorra lächelte. »Alles klar. Wir werden abgeholt«, sagte er.
    Und er fragte sich, während sie gemeinsam zum Flugzeug gingen, warum er dieses zähe, ungute Gefühl nicht mehr los wurde, das schleimig seinen Rücken emporkroch und kalte Klauen um sein Herz legen wollte.
    Lauerte Gefahr?
    Aber wie sah sie aus? Und wann schlug sie zu?
    Niemand verriet es ihm …
    ***
    Leonardo de Montagne kicherte zufrieden. Es kam fast noch besser, als er geplant hatte. Zamorra wollte

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