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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bösen.
    Wenig später kamen sie. Sie ritten in breiter Front aus dem Tor hervor. Sie wußten genau, was sie zu tun hatten. Einer brachte ein unbesetztes Pferd mit, das er zu Leonardo lenkte. Der Schwarzmagier nahm die Zügel entgegen und schwang sich mit einer raschen, gleitenden Bewegung in den Sattel.
    Er dirigierte seine Skelett-Krieger mit Handbewegungen. Er brauchte keine Befehle auszusprechen. Selbst jene, die ihm den Rücken zuwandten, sahen irgendwie die befehlenden Handbewegungen und reagierten darauf.
    Je zwei nahmen einen der Gefangenen zwischen sich. Dabei nahmen sie auf Raffaels Verletzung ebensowenig Rücksicht wie auf Monicas Bewußtlosigkeit. Starke Arme hielten je einen Menschen zwischen zwei Pferden, und dann jagte die wilde Horde zurück zur Burg, die weniger denn je einem Schloß glich, sondern mehr einer uralten Trutzburg.
    Château Montagne war ein seltsamer Bau. Ein Loire-Schloß mit Zinnen und Befestigungsmauern sowie Wehrtürmen. Unter Zamorra hatte es einen irgendendwie verspielten Eindruck gemacht. Den gab es jetzt nicht mehr. Es war eine Bastion des Bösen.
    Uschi Peters fror trotz der Sommerwärme, als sie wieder in diese Zwingburg der Hölle gebracht wurde. Es ging den Weg zurück, den sie gekommen waren, und sie wurden wieder getrennt; Raffael wurde in seine ursprüngliche Gefängniszelle zurückgebracht.
    Dann schaffte man Uschi in ihren Raum. Monica wurde zurückgehalten. Ihre Schwester tobte und wehrte sich, aber die Skelett-Krieger brachen ihren Widerstand.
    Als sie fort war, trat Leonardo zu der bewußtlosen Telepathin. Zwei seiner Finger berührten ihre Stirn. Sie öffnete die Augen und starrte ihn verwirrt an. Dann erkannte sie, wo sie sich befand, und daß sie Leonardo allein gegenüberstand, wenn man einmal von den Kriegern absah.
    Dumpfe Furcht stieg in ihr auf.
    Leonardo hatte ihr Furchtbares angedroht, weil sie Zamorra nicht hatte verraten wollen. Und nun hatte sie das Schwert wider ihn erhoben und ihn sogar verletzt!
    Was würde er tun?
    Er sah die verzweifelte Frage in ihren Augen. Er grinste diabolisch.
    »Du hast Angst, nicht wahr? Das ist gut, sehr gut … du wirst noch mehr Angst haben«, sagte er. »Denn noch befasse ich mich nicht selbst mit dir. Noch gibt es dafür andere … schafft sie nach draußen!«
    »Nein!« schrie sie und wand sich im Griff der Untoten. »Was hast du mit mir vor?«
    »Du wirst sehen«, zischelte Leonardo. »Du wirst sehen …«
    Langsam schritt er hinter seinem Opfer und den Kriegern her. Hinter dem Bauwerk erstreckte sich der parkähnliche Garten mit großen Rasenflächen und schattenspendenden Bäumen.
    Der Garten mit dem Vampirgrab …
    ***
    Kurz vor Mitternacht landete die Boeing 727 in Paris. Es gab einen Aufenthalt von fast einer Stunde, bis das nächste Flugzeug nach Lyon abging. Immer wieder sah Zamorra zur großen Uhr hinauf. Die Zeit tropfte zäh dahin. Nie zuvor war es ihm so langatmig vorgekommen. Meist spielte der Zufall auch so, daß es entweder Direktflüge zum Ziel gab oder die Anschlußmaschinen schon warteten.
    »Wir sind verwöhnt, Chef«, stellte Nicole fest und küßte ihn auf die Wange. Dann sah sie wieder etwas mißmutig an sich herunter. »Jetzt komme ich trotz allem nicht dazu, einzukaufen. Lieber Himmel, wie ich diese Klamotten hassen gelernt habe, tagelang in der gleichen Montur … das hält ja keine Frau aus!«
    Zamorra lächelte.
    Er musterte die Reihe der Intershop-Läden, die vorwiegend Alkohol, Zigaretten und Süßigkeiten oder Zeitungen verkauften und zum Teil auch nachts geöffnet hatten.
    »Das Glück ist uns hold, Nici«, sagte er. »Schau an – dort vorn gibt es tatsächlich eine kleine Boutique!«
    Nicole spurtete los. Zamorra folgte ihr etwas langsamer. Kurz darauf kam seine hübsche Gefährtin wieder heraus.
    »Blödsinniger Laden«, sagte sie. »Wie die mich angestarrt haben – und vernünftige Klamotten gibt’s da auch nicht!«
    Zamorra grinste.
    »Trotzdem habe ich irgendwie das Bedürfnis, diesen … Weltraumanzug … loszuwerden und wieder normale Kleidung zu tragen«, sagte er. »In Indien hat es ja nicht mehr geklappt, aber hier …«
    Er verschwand in der Boutique. Eine Viertelstunde später kam er in normaler Straßenkleidung wieder heraus. Nicole starrte ihn kopfschüttelnd an, dann betrat sie das Lädchen noch einmal.
    Immerhin – Zamorra konnte diesmal beruhigt sein, daß der Einkauf nicht die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten sprengte.
    Nicole fühlte sich

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