0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt
Sicherheit wieder.
„Letzte Etappe!" befahl er. „Oberst Rudo, fliegen Sie den nächsten der drei ausgesonderten Sterne an. Uns bleibt nichts anderes übrig, als der Reihe nach vorzugehen."
Cart Rudo bestätigte.
Rhodan wandte sich Atlan und Baar Lun zu.
„Ich möchte noch zum Biologischen Labor. Wenn Sie mitkommen möchten, Baar Lun - und du, Atlan -, es handelt sich um die Organproben, die Tolot von der Silberwalze mitbrachte..."
„Liegt bereits ein Untersuchungsergebnis vor?" fragte Atlan.
„Noch nicht. Und gerade das macht mich stutzig. Unsere Biologen arbeiten sonst außerordentlich rasch. Ich weiß nicht, warum sie in diesem Fall noch kein Ergebnis erzielten."
„Es ist nicht leicht, aus toten Organresten auf den Metabolismus fremder Wesen zu schließen", gab Baar Lun zu bedenken.
Rhodan hob die Schultern. Atlan und der Modul erklärten sich gern bereit, ihn zum Labor zu begleiten.
Im Gegensatz zu den anderen Schiffsabteilungen war die Biologische Abteilung fast gänzlich neu besetzt worden. Die älteren Kräfte wurden zurück nach Terra geflogen und sollten dort ihre neu gewonnenen Erkenntnisse an die Wissenschaftler des Heimatplaneten vermitteln.
Das neue Team bestand aus einem noch recht jungen Professor und zwölf Frauen, die zum Teil schon beachtliche wissenschaftliche Arbeit geleistet hatten. Auf der CREST III wollten sie neue Erkenntnisse gewinnen. Eines Tages würde man auch sie wieder ablösen. Dann flossen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit zurück zu den Ausbildungsstätten der Erde. Auf diese Weise wurde jede Stagnation der terranischen Wissenschaften vermieden.
Der Professor hielt eine Überraschung bereit.
„Die organischen Reste bestehen nur zum Teil aus tierischer Substanz", erklärte er. „Fast die Hälfte ist pflanzlichen Ursprungs. Mich irritiert nur, daß wir keine genaue Abgrenzung der Stoffwechselvorgänge erkennen können. Es scheint fast, als wäre pflanzliches und tierisches Leben im Körper der Unbekannten zu einer Einheit verschmolzen."
„Eine Art Symbiose vielleicht?" äußerte Perry Rhodan.
„Wenn es eine Symbiose ist", erklärte der Professor, „dann unterliegt sie immer noch einem Wandel." Er räusperte sich. „Sie unterlag einem Wandel, wollte ich sagen."
Baar Lun packte erregt den Arm des Wissenschaftlers, als auf dem Bildschirm eines Projektorgerätes die millionenfach vergrößerte Abbildung der Zellstruktur erschien „Das ist keine entwicklungsbedingte Symbiose!" rief er erregt.
„Wie meinen Sie das?" fragte der Biologe.
Der Modul trat an den elektronischen Einweiser und richtete einen hellen Elektronenstrahl auf eine Stelle der Präparat-Projektion.
„Sehen Sie bitte hierher! Sie erkennen die ursprünglichen, rein tierischen Zellen. Dort, wo die gefärbte pflanzliche Zellsubstanz beginnt, sind die tierischen Zellwände zusammengepreßt und verdickt. Es sieht fast so aus, als hätte der pflanzliche Teil sich gewaltsam in den tierischen Organismus gebohrt und den Widerstand des ursprünglichen Körpers überwinden müssen."
Der Professor stutzte kurz, dann rief er eine der Biologinnen herbei.
„Sie sagten mir, die pflanzliche Substanz wäre von ihnen heraus gewachsen... „, meinte er leicht vorwurfsvoll „Nun sehen Sie sich das Präparat noch einmal genau an. Mister Lun hat nämlich etwas anderes festgestellt als Sie."
Die Biologin, eine schlanke Brünette mit vollendeten Körperformen, warf Baar Lun einen skeptischen Blick zu. Der Modul lächelte, als wollte er um Verzeihung für seine „Einmischung" bitten. Infolge langer Übung brachte er es fertig, dabei die Unterlippe eingezogen zu lassen.
Die Wissenschaftlerin musterte ihn dennoch wie ein seltenes Tier eines exotischen Planeten. Dann wandte sie sich abrupt dem Projektorschirm zu.
Nach kurzer Zeit intensiver Betrachtung nickte sie.
„Ich habe mich geirrt", gab sie offen zu. „Allerdings nur insoweit, als ich etwas übersah. Meine erste Theorie stimmt nämlich ebenfalls. Die Substanz des pflanzlichen Teils ist von innen heraus gewachsen - anscheinend aber erst, nachdem sie von außen eingedrungen war."
„Folglich hatten Sie beide recht", stellte Rhodan lächelnd fest. Übergangslos wurde sein Gesicht wieder zu der undurchdringlichen Maske, wie stets, wenn er seine Gedanken vor anderen verbergen wollte „Die Schlußfolgerung überlasse ich Ihnen, Professor, und Ihnen, Madam." Er neigte den Kopf.
„Arbeiten Sie so schnell es geht, aber arbeiten Sie nicht überhastet. Mir
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