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0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragen, wann beginnt das Universum und wann endet es!"
    „Du meinst, es sei möglicherweise nicht räumlich, sondern zeitlich begrenzt, Atlan?"
    „Ich stelle nur eine Hypothese auf. Solange wir das Universum nicht beherrschen, sondern nur seine Kräfte nutzen oder zu nutzen versuchen solange wird es keine Antwort darauf geben."
    „Glaubst du, daß Menschen das Universum beherrschen können?"
    „Nein, Perry. Nichts kann das Universum beherrschen. Es wird niemals beherrscht werden, sondern es beherrscht sich selbst durch seine ewigen Gesetze."
    Rhodan richtete sich auf und sah dem Freund lange in die Augen.
    „Wir Terraner glauben an einen allmächtigen Gott, der das Universum geschaffen hat und nach seinem Willen lenkt. Widerspricht das nicht deiner Theorie, das Universum beherrsche sich selbst?"
    Der alte, doch an Körper und Geist jung gebliebene Arkonide lächelte weise.
    „Es ist alles eine Frage der Definition, Freund. Nenne den Teil der Naturgesetze, der elementar und unveränderlich ist, Gott - dann hast du das gleiche gesagt wie ich, nur anders definiert. Wir Arkoniden waren niemals romantisch, was unsere Weltanschauung anging. Wir erkannten nur das an, was meßbar und im Experiment reproduzierbar ist." Er seufzte, sein Blick verschleierte sich.
    „Vielleicht mußten wir darum das Erbe des Universums an euch Menschen abtreten." Seine Stimme wurde wieder fest. „Aber versuche bitte niemals, mich zu deinem Glauben zu bekehren, Perry."
    „Ich kenne deinen arkonidischen Stolz, Atlan. Sei beruhigt." Perry Rhodan lächelte ironisch. „Worte wie vorhin kommen nur selten über meine Lippen. Ich bin kein Verkünder, Atlan, ich versuche nur, nach meinem Glauben zu leben." Er strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Wie kamen wir überhaupt auf dieses Thema?"
    „Du fragtest, wie groß das Universum sei", erinnerte ihn Atlan.
    „Ja, und ich kam auf diese Frage, weil ich über die Relativität aller Erscheinungen nachdachte.
    Relativ gesehen, war meine Frage eigentlich Unsinn. Selbst die Antwort, gäbe es eine darauf, könnte nur relativ ausfallen. Wir sehen vom Universum die Sonnen und Planeten, die Galaxien, die extragalaktischen Nebel. Aber erkennen wir hinter diesen Erscheinungen das Wesen der Dinge?"
    „Nun wirst du mutlos, mein Freund. Das solltest du nicht. Natürlich haben wir vom Weg der Erkenntnis nur den Anfang beschritten. Aber ich bin sicher, daß dieser Weg niemals enden wird. Ob wir hinter den Erscheinungen einmal das Wesen aller Dinge erkennen können es wird davon abhängen, ob wir auf dem rechten Weg zu bleiben vermögen."
    „Und wenn wir das Wesen des Universums begriffen haben, worauf werden wir dann stoßen?" Atlan zuckte hilflos die Schultern.
    „Deine Fragen gehen weit über das Ziel unserer Existenzform hinaus, Perry. Warum bleibst du nicht im Bereich des Erreichbaren?"
    „Vielleicht... „, erwiderte Perry Rhodan leise, und seine Augen funkelten dabei in einem unirdischen Feuer, „... vielleicht, weil ich ein Mensch bin..."
    Er saß wie erstarrt, als die Alarmglocken seine Gedankengänge unterbrachen. Aber es war typisch für ihn, daß er sich sofort auf die neue Lage einstellte. Perry Rhodan galt bereits als „Sofortumschalter", als er noch nichts von galaktischen Reichen wußte, als er noch für den Start der ersten irdischen Mondrakete trainierte. Diese Fähigkeit hatte sich seitdem noch stärker ausgeprägt.
    Seine Hand fuhr zum Interkom.
    „Haben Sie die gesuchte Sonne entdeckt, Rudo?"
    „Neunzehn Lichtstunden voraus, Sir. Aber es kann nicht Kalaks Sonne sein. Das dort vorn ist ein aufgeblähter roter Riesenstern von schwacher Leuchtkraft und vermutlich ohne Planeten."
    „Gehen Sie näher heran. Wir müssen genau wissen, ob der Stern über Planeten verfügt oder nicht."
    „Jawohl, Sir."
    Atlan schüttelte den Kopf.
    „Eine rote Riesensonne von schwacher Leuchtkraft...! Das ist nicht die richtige, Perry. Kalaks Stern soll grün sein."
    „Auch Kalak kann sich geirrt haben. Vergiß nicht, daß die Funkmeldungen vor achthundert Jahren die Dunkelwolke durchdringen mußte. Dabei traten ganz sicher Verzerrungs- und Berechnungseffekte auf Kalak kann nur Bruchstücke der ursprünglichen Meldung aufgefangen haben."
    Während die CREST III sich der roten Riesensonne näherte, betrat Baar Lun mit katzengleichen Schritten die Zentrale und nahm neben Atlan Platz. Der Modul sagte nichts, sein Geist schien abwesend zu sein. Mit großen, gelblich leuchtenden Augen starrte er auf

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