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0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Panoramaschirm auf dem ein blasser, rötlicher Lichtfleck aufgetaucht war.
    Plötzlich wandte er sich zu Atlan um und sagte: „Es ist eigenartig, wie subjektiv man meist empfindet. Und dann plötzlich, wird man sich der Relativität aller Dinge mit Macht bewußt. Geht es Ihnen auch manchmal so, Lordadmiral Atlan?"
    Der Arkonide riß den Mund auf, brachte jedoch keinen Ton hervor. Er warf einen Blick auf Rhodan, der mit gleichsam versteinertem Gesicht geradeaus sah, dann drehte er den Kopf wieder zu Baar Lun.
    Schließlich lachte er gepreßt.
    „Zwei Seelen - ein Gedanke! Es fehlt nicht viel und ich glaube daran, daß Sie Telepath sind, Lun."
    Der Modul lächelte verstehend.
    „Oh! Anscheinend hatten Sie über das gleiche Thema konferiert. Nein, ich bin kein Telepath. Ich möchte auch keiner sein, Sir. Dazu bin ich zu sensibel."
    „Eben!" bemerkte Perry Rhodan trocken. „Sie sind so sensibel, daß Sie das Gesprächsthema förmlich in der Luft schweben sahen, als Sie sich zu uns setzten, Baar Lun. Aber natürlich handelte es sich dabei nicht um Telepathie. Auch normale Menschen, die jahrzehntelang eng zusammenleben, denken unwillkürlich in gleichen Bahnen. Nur brauchen Sie für diesen Kontakt keine Jahrzehnte. Ich glaube, Sie würden einen ausgezeichneten Fremdrassenpsychologen abgeben. Was halten Sie davon?"
    Baar Lun verneigte sich leicht.
    „Überhaupt nichts, Sir. Mein Lebensziel heißt Rache, Rache an denen, die mein großes Volk vernichteten. Ich weiß, Sie sind gegen jedwede Rache. Aber auch Sie kennen die Strafe für Verbrechen, und oft entspricht diese Strafe eher einer Rache als etwas anderem. Die feinen Unterschiede halte ich für unwesentlich."
    „Er hat es dir ganz schön gegeben", meinte Atlan. „Vielleicht siehst du noch einmal ein, daß wir alle das gleiche meinen, wenn wir die 'Meister der Insel' bekämpfen. Du willst sie warnen und bestrafen - ich will sie auslöschen. Im Endeffekt wird das auf das gleiche herauskommen."
    „Wir werden es erst dann wissen, wenn wir diesen Wesen gegenüberstehen" erwiderte Rhodan nachdenklich. „Und bis dahin ist noch ein langer Weg, wenn es so weitergeht wie bisher."
    Er schaltete den Interkom ein, als der Summer sich meldete.
    „Oberst Rudo hier", meldete sich der Kommandant des Schiffes. „Sir, die rote Sonne besitzt keine Planeten. Wir haben es mit hundertprozentiger Gewißheit festgestellt."
    „Legen Sie Kurs auf den nächsten Stern an!" befahl Perry Rhodan. Dann wandte er sich wieder Atlan zu. „Wie wäre es, wenn wir einige Stunden ruhten?"
    Der Arkonide sah ihn fragend an.
    Rhodan erhob sich.
    „Ich habe das Gefühl, daß wir danach nicht so bald wieder Ruhe finden, Freund."
    Atlan erhob sich ebenfalls.
    „Dann werde ich deinen Rat beherzigen. Mit der Zeit habe ich gelernt, daß dein Gefühl selten tauscht."
     
    5.
     
    Durch die Räume, Hallen und Gänge von OL-hilfreich schrillten die Alarmsirenen.
    Ollok hörte es, obwohl er in einem Regenerationsbad lag. Er hatte beim letzten Kampf gegen die Botas und Kampfpflanzen schwere Hautverbrennungen erlitten und war noch ziemlich schwach. Aber das Geheul der Sirenen verlieh ihm ungeahnte Kräfte. Er ahnte, daß jetzt jeder Techniker gebraucht wurde. Anscheinend hatten die Botas einen Großangriff gestartet.
    Ollok stemmte sich an den Rändern der Glaswanne empor und riß sich die Atemmaske vom Gesicht.
    Erst nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm, aus der schleimigen Emulsion der Wanne zu kriechen. Mit Befriedigung registrierte er, daß seine Wunden geschlossen blieben. Die verbrannte Haut an Armen und Beinen hatte sich unter dem Einfluß der Bioemulsion erneuert. Sie schimmerte zwar noch rötlichbraun und stach dadurch kraß gegen die Schwärze des übrigen Körpers ab - aber er konnte sich bewegen, ohne daß sie sich wieder löste.
    Eine Dusche spülte die Reste der Emulsion von Olloks Körper. Danach zog der Techniker seine Kampfkombination an. Er preßte die Lippen vor Schmerz hart aufeinander, als die neue Haut mit dem Plastikgewebe in Berührung kam. Taumelnd griff er zu seinem Flammstrahler. Er hängte die Waffe an den Brustriemen und schrie gellend, als das Plastikband in die wunde Haut seines Nackens einschnitt.
    Doch weder der Schmerz noch das den Rücken herunterlaufende Blut der aufgebrochenen Nackenwunde veranlaßte ihn zum Aufgeben.
    Als er den Flur betrat, konnte er wieder klar denken. Er drängte den Schmerz in einen Winkel seines Unterbewußtseins zurück und begann

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