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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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den Kohlen hervor und taumelten mit ihm durch den Raum.
    Hinter uns setzte ein Donnern ein. Der ganze Berg wälzte sich kollernd auf uns zu.
    Wir legten den Mann nieder. Der Hausmeister schaute uns ängstlich zu.
    Wir standen still und sahen uns an.
    Phil zog seine Jacke aus, rollte sie zu einem kleinen Paket und legte sie dem Mann unter den Kopf.
    Es war Parrish. Er lebte noch.
    »Holen Sie einen Arzt, bitte schnell!«, sagte ich.
    »Hier wohnt einer im Haus«, sagte der Hausmeister.
    »Los, holen Sie ihn!«, sagte Phil. Der Hausmeister stolperte die Treppe herauf. Erst jetzt sah ich, dass er aus einer breiten Wunde am Bein blutete.
    Ich bemerkte, wie sich die Hand von Parrish verkrampfte, er stöhnte auf, sein Kopf rollte auf die Seite.
    »Hallo, Parrish, machen Sie mir jetzt nicht schlapp.«
    Ich wischte ihm mit meinem Taschentuch die dicke Schicht aus Blut und Ruß aus dem Gesicht.
    Nur wenige Minuten später ertönte oben schon das Signalhorn eines Krankenwagens. Phil lief hinauf und holte die Träger herunter. Vorsichtig legten sie Parrish auf die Trage und brachten ihn zum Wagen.
    »Wird er durchkommen?«, fragte ich den Doc.
    Er zuckte die Schultern.
    »Mehrere Knochenbrüche, Prellungen am ganzen Körper, Sauerstoffmangel, ich konnte jetzt nicht viel sehen, die Schmutzschicht ist zu stark, aber ich denke, wir bekommen ihn durch.« Der Arzt lief hinter den Trägem die Treppe hinauf.
    »Was ist mit Ihrem Bein?«, fragte ich den Hausmeister. Er schien die Wunde erst jetzt zu bemerken. Der Arzt war schon wieder weg.
    »Nicht schlimm«, grinste er.
    Wir halfen ihm hinauf in seine Wohnung. Im Treppenhaus standen schon die Hausbewohner und starrten neugierig in den Kellerschacht. Die Frau des Hausmeisters kam gerade vom Einkauf.
    »Ach du liebe Zeit«, rief sie. Wir waren froh, als wir die Tür zur Hausmeisterwohnung hinter uns zumachen konnten.
    Die Wunde blutete zwar stark, war aber nicht so gefährlich. Die Frau behandelte sie mit Jod und verband sie.
    »Wenn der Arzt nachher zurückkommt, kann er es sich ansehen«, sagte Phil.
    Wir verabschiedeten uns und gingen zu unserem Jaguar.
    »Los, zu Ormand!«, zischte Phil, als ich den Jaguar anließ.
    »So?«, fragte ich und schaute zu seinen Hosenbeinen hin. Seine Hosen hingen in Fetzen um die aufgeschürften Knie.
    Wir fuhren in meine Wohnung und verwandelten uns erst einmal wieder in saubere Menschen.
    Ich machte einen starken Kaffee und stellte die Bourbonflasche auf den Tisch.
    »Wir können nichts mehr ändern. Ormand läuft uns nicht weg.«
    »Denkst du, dass er Baker hat umbringen lassen?«
    »Kaum, er kann sich das nicht leisten, dazu wissen wir bereits zu viel. Ich vermute, dass er Baker an einen sicheren Ort gebracht hat und ihn dort bewacht, so lange, bis diese Mordfälle geklärt sind oder bis Gras darüber gewachsen ist. Er will verhindern, dass uns Baker etwas erzählt.« '
    »Aber Parrish hätte beinahe daran glauben müssen.«
    Ich goss den Whisky ein und zündete mir eine Zigarette an.
    »Ormand hat das ja nicht selbst erledigt. Er hat sicher den Brooks den Auftrag gegeben: ›Holt mir Baker, schafft ihn da und da hin, aber ohne Aufsehen und ohne Gewalt.‹ Die Brooks gehen zur Wohnung von Baker und stoßen auf Parrish. Parrish wehrt sich. Also haben Sie sich ihn vorgenommen. Wir können froh sein, wenn er durchkommt.«
    »Aber diesmal geht es den Brooks an den Kragen!«, sagte Phil.
    »Nur wenn Parrish die beiden identifizieren kann. Wer weiß, ob er es überhaupt kann, und wenn, dann wird es noch einige Zeit dauern, bis er vernehmungsfähig ist.«
    Phil zog sich meinen Telefonapparat heran und wählte die Nummer des FBI.
    Er bestellte ein paar Leute zum Barrimore Krankenhaus, wohin man Parrish gebracht hatte.
    »Sie sollen ihn bewachen wie den Präsidenten!«
    Auch für uns gab es eine Neuigkeit. Schwester Madge vom St.-Jones-Hospital hatte uns eine Nachricht hinterlassen. Der ältere Patient, der vor zwei Jahren mit einem Magengeschwür dort gelegen hatte und sich dabei mit der Krankenschwester Judith Fotherhill angefreundet hatte, hieß Chris Ormand.
    Phil hängte auf und sah mich an.
    »Das Netz wird immer enger um Mister Ormand.«
    »Gehen wir«, sagte ich.
    ***
    Erst als wir wieder im Jaguar saßen und ich das Licht einschalten musste, wurde uns bewusst, dass es inzwischen dunkel geworden war. Ich sah auf die Uhr am Armaturenbrett. Es war zehn Minuten nach neun. Wir bogen in die 86. ein und fuhren durch den Central Park in den Osten

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