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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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so leise, das wir uns vorlehnen mussten, um ihn überhaupt verstehen zu können. »Sagen Sie mal, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mich hier mit euch zusammensetzen würde, wenn ich wirklich etwas mit diesen Morden zu tun hätte. Ich habe drei Privatflugzeuge auf verschiedenen Plätzen von New York, die sind voll getankt und warten nur darauf loszufliegen.«
    Er versenkte seinen Riecher wieder in die Whiskyflasche. Ich sah Phil an.
    Ormand starrte uns mit glasigen Augen an.
    »Aber ich werde den Schuft erwischen! Das kann ich Ihnen sagen«, zischte er. »Die Polizei ist ja zu dumm dazu. Das Einzige, was sie bisher fertiggebracht hat, ist, mir einen Haufen Geld abzunehmen.«
    »Inwiefern?«, fragte ich.
    »Ha, da fragt ihr auch noch. Die vielen Razzien haben meine Gäste vertrieben. Kein Mensch kommt mehr. Sehen Sie sich doch die Bar an, alles leer.«
    »Sie haben sicher Gäste, die Razzien fürchten müssen«, sagte ich.
    »Unsinn! Kein Mensch hat das gern. Aber ich werde mich schon wehren.«
    »Sie haben ja schon den Anfang mit Baker gemacht. Wo haben Sie ihn hingebracht?«
    »Ich?« Er riss erstaunt die Augen auf, aber er hatte zuviel getrunken, um das triumphierende Aufleuchten Unterdrücken zu können.
    »So, so. Ist er tot? Habt ihr seine Leiche gefunden?«
    »Zwei Leute haben die beiden Brooks beobachtet, außerdem haben sie einen G-man halb totgeschlagen.«
    Für eine Sekunde wurde er unsicher, sein Blick flackerte.
    »Mich können Sie nicht reinlegen. Ich habe damit nichts zu tun.«
    »Wohin haben Sie Baker gebracht?«
    »Ach, er ist weg? Nun, dafür kann ich nichts.«
    »Wenn der G-man durchkommt, wird er die Brooks leicht identifizieren«, sagte ich.
    »Na, meinetwegen, dann lochen Sie die Burschen ein, wegen Einbruch oder was weiß ich. Was habe ich damit zu tun?«
    »Es wird Sie vielleicht interessieren, dass wir inzwischen einiges über Ihre Vergangenheit herausgefunden haben«, sagte ich und lehnte mich zurück.
    Diesmal saß die Bombe im Ziel. Er wurde grün wie ein Weihnachtsbaum, und der Whisky in dem Glas schwappte fast über, weil seine Hand zitterte.
    »So? Was denn?«, presste er hervor.
    »Sie hatten eine - sagen wir, freundschaftliche Beziehung - zu allen Frauen, die ermordet wurden. Zu Judith Fotherhill, der Krankenschwester, zu Dot Jensen, der jungen Dame im Flatbush , zu der Bardame aus dem Yokohama, Annie Smith, und zur kleinen Helen Baker. Alle waren eine Zeit lang mit Ihnen befreundet. Das wirft ein ganz besonders schlechtes Licht auf Sie, Mr. Ormand.«
    »Aber ich bitte Sie«, sagte er gelassen, »ich habe für alle diese Morde ein Alibi, nicht aus Gold, aus Platin!« Er lehnte sich zurück und spielte mit dem Glas in seinen Händen. Er zitterte nicht mehr.
    »Typen wie Sie haben immer ein Alibi, und wenn Sie nur husten«, sagte Phil verächtlich. Aber mir war eben etwas klar geworden.
    Chris Ormand hatte Angst. Er fürchtete sich vor etwas. Aber es war in seiner Vergangenheit zu suchen. Ormand lachte noch immer leise vor sich hin.
    Ich stand auf.
    »Fühlen Sie sich nicht zu sicher, Ormand«, sagte ich.
    Er pfiff vor sich hin. Wir gingen zur Tür.
    »Keine Angst, ihr bekommt mich nicht!«, rief er noch hinter uns her.
    Wir kamen in den Vorraum und sahen uns um.
    Von Bill Brooks war keine Spur zu sehen.
    Wir fuhren im Lift nach unten, setzten uns in den Jaguar und fuhren zurück an den Hudson in die 59. Straße.
    ***
    Es war ein heller Block mit vielen kleinen Baikonen. In dem Haus waren ein paar Hundert kleine Ein- und Zwei-Zimmer-Apartments. Wir lasen die lange Liste der Namen durch:
    Hannah Keewatin wohnte im achten Stock, Nummer 825.
    Wir gingen hinein und fuhren mit einem Paternoster hinauf. Als wir im achten Stock hinaus sprangen, hörte ich irgendwo eine laute Frauenstimme »Nein!« rufen. Die Stimme kam direkt aus der Tür, die uns schräg gegenüberlag. Aus Nummer 825.
    Wir blieben vor der Tür stehen. Hinter der Holzfüllung sprach eine Frau aufgeregt.
    »…Nein, nein, ich…« Die Stimme wurde leiser und endete in einem für uns undeutlichen Murmeln.
    Ich drückte den Klingelknopf. Ein melodisches Klingeln ertönte. Die Stimme in dem Zimmer brach ab, sagte noch etwas, ich hörte wie der Telefonhörer aufgelegt wurde. Dann kamen Schritte zur Tür.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis wir wieder Luft schnappen konnten.
    Hannah Keewatin war nicht hübsch, nicht schön - sie war einfach Klasse.
    Sie hatte blauschwarze Haare, die ihr fast bis auf die Hüften fielen, ein

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