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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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können.«
    »Ach was«, brummte sie unwillig, »wie war der Name?«
    »Keewatin war der Name«, sagte Caro plötzlich. »Ich hab’s gesehen, wie Sie geläutet haben, vorhin, als ich den Wagen geparkt habe.«
    »Na also, da wissen wir es doch schon!«, lachte sie befriedigt auf, und ihre kleinen Schweinsäuglein blitzten unter den Speckfalten hervor.
    Ich trank meinen Manhattan.
    Phil machte es mir nach. Dann ließen wir noch zwei kommen. Erst jetzt bemerkte ich, dass Miss Tuscaloosa vor sich auf den Tisch mehrere Zeitungen ausgebreitet hatte. Es waren die noch druckfrischen Morgenausgaben.
    Sie bemerkte meinen Blick und schob mir die Blätter hin.
    »Andere Leute haben bereits die Initiative ergriffen, sie tun schon was. Vielleicht schließe ich mich an, denn es gefällt mir nicht, dass so ein Unhold immer noch frei herumläuft.« Man sah ihr deutlich an, das sie darauf brannte, diesen Mörder kennen zu lernen. Sie wollte den Unheimlichen erleben. Sie suchte Nervenkitzel.
    Ich sah mir die Zeitungen an. Es waren drei kleinere Blätter. Bei allen Zeitungen war die dritte Seite aufgeschlagen und alle hatten auf der dritten Seite ein großes Inserat.
    Biete 5000 Dollar für die Ergreifung des Zigarrenmörders.
    Darunter stand in kleineren Buchstaben: Jeder Hinweis, der zur Ergreifung von Black Cigar führt, wird von mir belohnt. Chris Ormand.
    Die Inserate mussten ein kleines Vermögen gekostet haben, obwohl es nicht die größten Zeitungen waren.
    Das war eine tolle Geschichte: Ein Gangster setzt eine Prämie für die Ergreifung eines Gangsters aus. War alles nur ein Bluff oder war Ormand unschuldig? Jedenfalls wurde ihm und seiner Gang der Boden in New York zu heiß, und seine Bars waren in Gefahr, Pleite zu machen. Er wagte den letzten Einsatz.
    Ich sah zu Miss Tuscaloosa hinüber, sie hatte glänzende Augen und schien über irgendetwas nachzudenken.
    »Kommt, Honeys, trinkt noch einen Whisky aaif meine Kosten«, sagte sie endlich. Wir lehnten dankend ab.
    »Es wäre vielleicht besser, wenn Sie jetzt nach Hause gehen würden«, schlug ich vor. »Ich bin um Ihre Sicherheit besorgt.«
    Sie gurrte mich wieder verführerisch an - jedenfalls war es so gemeint - und lachte dann den Kellner an, der abwartend vor unserem Tisch stand.
    »Wir trinken heute nichts mehr, schreiben Sie alles auf die Rechnung und schicken Sie mir den Durchschlag.«
    Der Kellner schwirrte ab.
    »Dieser junge Mann wird mich nach Hause bringen«, sagte sie und tippte mir mit ihrem onyxgeschmückten Zeigefinger auf die Brust.
    Ich sah zu Phil, aber der schaüte nur in sein leeres Glas.
    »Aber Madam, ich…« versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen, aber sie ließ mich nicht zu Wort kommen.
    »Nichts da, Sie kommen mit. Ihr Freund kann uns auch begleiten.«
    Sie sah sich suchend nach Phil um, aber der hatte sich schon im Jaguar versteckt. Ich biss in den sauren Apfel in der Hoffnung, irgendeinen Fingerzeig zu bekommen, um den Frauenmörder stellen zu können.
    Ich stieg also in den Bentley und Caro ließ den Motor an. Er summte leise wie eine Uhr. Ich sah mir die Armaturen an und bekam Magenkrämpfe, als Caro den Gang krachen ließ.
    »Sagen Sie, junger Mann«, begann Miss Tuscaloosa plötzlich, und ihre Stimme schien wieder fest und nüchtern. »Wie weit sind Sie inzwischen mit Ihren Ermittlungen gekommen?«
    »Nun«, ich überlegte krampfhaft, wie ich ihr eine nichtssagende Antwort geben könnte. »Wir haben eine ganze Menge Spuren, wir haben auch schon Verdächtige, aber im Moment können wir noch nichts verraten.«
    »Ah, Geheimniskrämer, bei mir sind alle Informationen in besten Händen.« Sie lachte und beugte sich dann zu Caro vor.
    »Los, gib Gas, man könnte meinen, wir sitzen auf einem Moped.«
    Der Wagen schoss davon wie eine Rakete. Ich klammerte mich am Sitz fest und hoffte auf eine Streife. Aber natürlich kam keine. Mit aufkreischenden Bremsen fuhren wir an dem goldglänzenden Tor vorbei, der Kies spritzte auf den Wegen und die Reifen quietschten. Das flache Haus war hell erleuchtet, und die breiten Glaswände funkelten wie Diamanten in der Nacht. Vo der Tür stand, tadellos in Schwarz gekleidet, der schmale, schweigende Diener.
    Als er uns kommen sah, ließ er etwas fallen und trat es mit dem Absatz in den Kiesboden. Dann kam er zum Auto, riss den Schlag auf und half seiner Chefin beim Aussteigen. Um mich kümmerte sich im Moment niemand mehr. Ich stieg aus, hörte weit entfernt, auf der anderen Seite des Grundstückes, das

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