Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zungenbrecherischen Namen für die verbreitetste Sprache Andromedas in „Interandro" umgewandelt.
    „Wir sind eure Freunde, und die Pflanzenwesen dieses Planeten sind unsere gemeinsamen Feinde!" rief Gucky ihnen zu. „Wir kamen mit einem kleinen Raumschiff, um euch zu befreien, aber die modifizierten Botaniker schossen uns ab. Laßt uns das kleine Mißverständnis von vorhin vergessen und beraten, wie wir euch helfen können. Antwortet, wenn ihr einverstanden seid!"
    Die drei Paddler schwebten waagerecht über dem Boden. Ihre Köpfe befanden sich dicht vor Guckys Gesicht. Der Mausbiber konnte in ihrem Mienenspiel lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch. Er sah, wie die Übelkeit des unfreiwilligen Fluges daraus wich und ungläubigem Staunen Platz machte.
    „Wer seid ihr?" fragte endlich einer der Paddler.
    „Was spielt das für eine Rolle? Wir sind eure Freunde. Genügt das nicht?"
    „Nein! Es genügt durchaus nicht, das zu behaupten!" antwortete eine dröhnende Stimme in Guckys Rücken. Sie hatte sich ebenfalls des Interandro bedient.
    Der Mausbiber fuhr herum und vergaß dabei, sich weiterhin auf die drei Paddler zu konzentrieren. So kam es, daß die in der Luft schwebenden Ingenieure sehr unsanft zu Boden fielen.
    Gucky bemerkte es überhaupt nicht. Er starrte auf den Paddler, der nur wenige Schritte vor ihm am Boden kniete und einen schweren Lafettenstrahler auf ihn gerichtet hielt.
    „Mit mir kannst du deine Tricks nicht versuchen!" warnte der Paddler. „Das ist eine schwere Spezialwaffe. Ich habe sie auf Dauerfeuer eingestellt. Irgendwo unter meinen Händen" - er grinste breit über sein tiefschwarzes Gesicht, - „befindet sich der Sicherungsknopf. Wenn ich ihn loslasse, beginnt die Waffe zu feuern, bevor du nur weißt, wo der Knopf zu suchen ist. Also ...?"
    Der Mausbiber lachte schrill.
    Plötzlich legte sich Baar Luns Hand auf seine Schulter. Der Modul hatte seine Kräfte mit der für ihn typischen Schnelligkeit regeneriert.
    „Ich weiß, du könntest ihn davon schleudern, bevor er die Hände von der Waffe lösen kann", sagte der Modul. „Bitte, laß es sein; er ist unser Freund, auch wenn er es noch nicht glaubt."
    Das Grinsen im Gesicht des Paddlers verstärkte sich.
    „Oh, ich möchte es nur zu gern glauben, Weißgesichtiger. Aber diese Welt hat uns mißtrauisch gemacht. Wenn ich euch als Freunde anerkennen soll, müßt ihr mir schon einen Beweis dafür liefern."
    Baar Lun nickte.
    „Wie wäre es damit: Ihr - beziehungsweise eure Vorfahren - haben vor zwei Generationen einen Notruf mit Positionsangabe ausgestrahlt. Dieser Notruf wurde von einem kosmischen Ingenieur namens Kalak aufgefangen ..."
    „Kalak ...?" rief der Paddler mit überschnappender Stimme.
    Seine Finger bewegten sich, dann schob er die Waffe achtlos zur Seite und erhob sich. „Meinst du den Direktor von KA-preiswert?"
    „Ja. Er befindet sich übrigens in der Gewalt der Pflanzenwesen, denn er war ebenfalls an Bord des kleinen Raumschiffes, das die Botas abschossen."
    Der Paddler trat einen raschen Schritt zurück und streckte beide Hände nach seiner Waffe aus.
    „Halt!" rief der Modul. „Ich weiß, du hältst uns für Lügner, weil Kalak eigentlich längst tot sein müßte. Aber er lebt, denn er hat sich durch molekulare Konservierung in die heutige Zeit hinübergerettet. Nur deshalb konnten wir eine Expedition zu eurer Rettung unternehmen. Leider wäre beinahe alles vergeblich gewesen. Warum habt ihr uns nicht vor den Botas und Pflanzen gewarnt?"
    Der Paddler senkte den Kopf. Lange Zeit antwortete er nichts. Es war ihm deutlich anzusehen, daß er das Gehörte erst verarbeiten mußte. Dann blickte er Baar Lun aus traurigen Augen an und sagte: „Wir konnten euch nicht warnen. Die Funkstation ... sie befindet sich in den Händen der Botas. Und ich fürchte, es wäre nicht nur beinahe alles vergeblich gewesen. Wenn ihr die einzigen seid, die nicht in die Gewalt der Gemeinschaftsintelligenz gerieten, dann ändert sich nichts an unserer Lage."
    Er sprang erschrocken zurück, als der Mausbiber plötzlich von seinem ursprünglichen Standort verschwand und fast im gleichen Augenblick dicht vor ihm auftauchte.
    Gucky lachte höhnisch.
    „Du staunst über meine Fähigkeiten, wie? Und gleichzeitig behauptest du, an eurer Lage könnte sich nichts ändern!" Er schüttelte drohend seine kleine Faust. „Gewiß, wir sind nur zwei - aber was für zwei! - Das dort ...", er wandte sich um und zeigte auf den Modul, „ist Baar Lun, der

Weitere Kostenlose Bücher