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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auswirkungen auf den Kurs eines Schiffes und weichen beide voneinander ab, so sind die Instrumentenanzeigen als sekundär, die Kursauswirkungen aber als unbedingt primär zu betrachten‘."
    „Hoho!" machte der Epsaler kläglich. „Das hieße also, trotz entsprechender Instrumentenanzeigen - und trotz einwandfreier optischer Wahrnehmung! - wäre der Sonnenriese als nichtexistent zu betrachten ...?"
    „So ist es, Oberst. Eine Sonne kann unmöglich aus reiner Energie bestehen; der Hauptbestandteil ihrer Materie befindet sich stets im Zustand der Masse, andernfalls sie im selben Augenblick zu bestehen aufhören müßte."
    Oberst Rudo sagte eine Weile überhaupt nichts. Nur sein keuchender Atem war zu vernehmen. Endlich röhrte er heiser: „Verstehe ich Sie richtig, Sir, wenn ich annehme, daß Sie mir jetzt den Befehl erteilen wollen, mit der CREST mitten in die Sonne hineinzufliegen?"
    „Nicht ganz, Cart. Ich halte das zwar für relativ ungefährlich, doch wir haben andere Möglichkeiten, die Probe aufs Exempel zu machen. Nicht umsonst habe ich die Woolvers zu mir bestellt. - Einen Moment, bitte!"
    Er wandte sich an die Woolver-Zwillinge.
    „Sie sind Wellensprinter und können jede Energieform als Transportmedium benutzen. Dabei vermögen Ihnen äußere Einflüsse oder auch die Transportenergie nichts anzuhaben. Aber trifft das auch auf jede Energieform zu?"
    „Unbedingt, Sir!" erwiderten Rakal und Tronar Woolver wie aus einem Munde. Die Zwillinge standen untereinander in einer ganz eigenartigen psychischen Verbindung.
    John Marshall neigte dankend den Kopf.
    „Sie haben es gehört, Oberst. Lassen Sie eine Moskito-Jet auf Fernsteuerung umstellen und in die Sonne hineinfliegen. Die Jet soll ununterbrochen Peilzeichen senden. Sobald sie sich im Sonnenkern befindet - beziehungsweise dort, wo wir nach den Messungen den Sonnenkern vermuten - werden wir einen gebündelten Hyperkomstrahl auf die Jet richten. Danach springen Rakal und Tronar hinüber und sehen sich um. Anschließend kehren sie auf dem gleichen Hyperkomstrahl wieder zurück. Ist das klar?"
    „Jawohl, Sir!"
    Der Telepath wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Dann fangen Sie an, Oberst. Worauf warten Sie noch? Wir müssen wissen, was sich hinter jener Sonne wirklich verbirgt!"
    Der Paddler verbeugte sich vor Baar Lun.
    „Auch wir haben großes Interesse daran, eure Gefährten zu befreien. Von Kalak habe ich schon sehr viel gehört. Er scheint einer der besonders genialen kosmischen Ingenieure zu sein.
    Wenn die Gemeinschaftsintelligenz ihn zur Symbiose zwingt, sind wir alle verloren."
    In seinem Gesicht zuckte es.
    „Ich vergaß, mich vorzustellen. Mein Name ist Ollok, ich bin Direktor der Werft OL-hilfreich." Er machte eine hilflose Armbewegung. „Werft ist wohl zuviel gesagt. Unsere Plattform ging bei der Landung zu Bruch und wird sich nie mehr in den Raum erheben. Und von dem, was geblieben ist, haben die Botas und die Pflanzen nach und nach einen erheblichen Teil erobert."
    „Die Werft KA-preiswert steht leer", sagte Baar Lun bedeutungsvoll. „Sie wartet darauf, von tüchtigen Ingenieuren bemannt zu werden ..."
    Über Olloks Gesicht glitt ein Schatten.
    „Euer Schiff ist im Dschungel abgestürzt. Ihr kennt die Gemeinschaftsintelligenz schlecht, wenn ihr glaubt, ihr könntet es euch zurückholen."
    „Die Schlingpflanzen sollen sich den Magen daran verderben!"
    rief Gucky. „Wir brauchen das Beiboot nicht ..." Er beobachtete den Paddler scharf.
    Wie erwartet, zuckte Ollok zusammen.
    „Beiboot ...?"
    „Ganz recht!" Der Mausbiber reckte sich. Seine Barthaare bebten. „Was dachten Sie denn! Unser Mutterschiff hat noch neunundvierzig Stück davon. Es muß jeden Augenblick über dieser Welt auftauchen. Wenn seine Feuerleitoffiziere auf die Knöpfe drücken, wird dieses ganze Sonnensystem aus dem Universum gefegt." Er stockte plötzlich und kratzte sich verlegen hinter dem Ohr. „Wo steckt die CREST überhaupt?" wandte er sich an den Modul.
    Baar Lun nickte.
    „Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Der Kommandant hätte längst eingegriffen, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Ich fürchte, Gucky, wir werden allein zurechtkommen müssen. Etwas ist schiefgegangen."
    „Ach was!" Der Mausbiber winkte verächtlich ab. „Das ändert nicht viel. Lediglich haben wir nun nicht nur den Chef, sondern auch noch das Schiff aus dem Dreck zu ziehen!"
    Ollok hatte den drei Wachtposten unterdessen einen Wink gegeben. Sie sammelten die Waffen ein

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