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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mächtige aus der Dunkelwelt. Und ich - ich bin Gucky, der Überall-zugleich-Töter! Mein Ruf reicht von der frühesten Vergangenheit bis in die fernste Zukunft und von einem Ende des Universums bis zum anderen."
    Er nickte tiefbefriedigt, als er den Ausdruck von Betroffenheit und unwillkürlicher Hochachtung auf des Paddlers Gesicht bemerkte.
    „Jawohl! Ich könnte kraft meines Willens das Universum in das ...
    in das ... ähem ... na, eben irgendwo anders hin werfen!" Er zuckte zusammen, als sich Baar Lun vielsagend räusperte.
    „Nun, ja", gab er wegwerfend zu. „Mindestens hundert Botaniker aber könnte ich durch die Luft wirbeln, wenn auch nicht zur gleichen Zeit."
    Der Paddler lächelte.
    „Es würde genügen, wenn du zehn Botas ausschalten kannst, Gucky. Vielleicht vermögt ihr uns doch wirkungsvoller zu helfen, als ich zuerst dachte."
    „Wir müssen euch sogar sehr wirkungsvoll helfen", erwiderte Baar Lun ernst, „davon hängt das Leben unserer Gefährten ab."
    Der blauweiße Sonnenriese wuchs zu einer beängstigend hellen, bildschirmfüllenden Scheibe heran. Eruptionen gigantischen Ausmaßes tobten auf seiner Oberfläche und sandten Protuberanzen von vielen Hunderttausenden Kilometern Länge aus.
    „Noch achtzig Millionen Kilometer!" las Cart Rudo vom Entfernungsmesser ab. Er sah John Marshall bedeutungsvoll an.
    „Soll ich den Kurs wirklich beibehalten, Sir?"
    Der Telepath antwortete mit einer Gegenfrage.
    „Wie nahe können Sie im äußersten Falle herangehen, Oberst?"
    Der Epsaler lachte trocken.
    „Theoretisch bis zur äußeren Korona, Sir. Die innere Korona wird bereits zu heiß für uns. Sie hat nach unseren Messungen bei diesem Stern eine Temperatur von fünfunddreißig Millionen Grad Celsius." Er warf Marshall einen mißtrauischen Blick zu. „Ich hoffe nicht, daß Sie die Gefahren unterschätzen. Auch die äußere Korona dürften wir nur mit mindestens zehn Prozent LG durchstoßen. Andernfalls riskieren wir, von der Sonnenmasse festgehalten und unaufhaltsam angezogen zu werden."
    „So ...?" John Marshall lächelte plötzlich hintergründig. „Das ist ein Naturgesetz, wie? Ich meine, daß die Sonnenmasse unser Schiff anzieht."
    „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen!" knurrte Rudo ärgerlich.
    „Natürlich ist das ein Naturgesetz, und Sie wissen es so gut wie ich und jeder andere an Bord." Der Telepath nickte. „Eben, eben!" Er breitete entschuldigend die Hände aus. „Ich möchte mich nur nicht gern blamieren, Cart. Verzeihen Sie bitte, wenn ich deshalb noch nicht offen spreche." Er räusperte sich. „Nur noch eine kleine Frage, mein Lieber: Was geschieht, wenn Sie Kurs auf den Rand der sichtbaren Sonnenscheibe nehmen und danach den Antrieb ausschalten?"
    „Wie ... äh ...?" Der Epsaler verschluckte sich. Als er wieder Luft bekam, sagte er: „Bitte, Sir, treiben Sie keine solchen Scherze mit mir. Sie wissen höchstwahrscheinlich genau, was in dem Fall geschieht. Ich will es dennoch wiederholen: Die CREST würde durch die Massenanziehung der Sonne aus dem ursprünglichen Kurs gerissen und auf den Sonnenmittelpunkt hingezogen werden."
    „Natürlich nur, wenn es eine Sonne gibt", bemerkte Marshall.
    Unwillkürlich warf Cart Rudo einen Blick auf den Panoramaschirm. Dann lachte er hysterisch.
    Der Telepath erhob sich. „Also, dann führen Sie dieses Manöver aus, Oberst!" sagte er kalt. „Wie bitte ...?"
    Marshalls Stimme wurde schneidend. „Ich befehle es Ihnen kraft meiner Vollmachten als Sonderoffizier des Imperiums!" Etwas versöhnlicher setzte er hinzu: „Seien Sie doch nicht so entsetzt, Cart. Selbstverständlich dürfen Sie rechtzeitig den Kurs ändern, damit dem Schiff nichts geschieht."
    „Jawohl, Sir!" murmelte der Epsaler tonlos. Er griff nach dem Mikrophon und gab die entsprechenden Befehle an den Maschinenleitstand.
    John Marshall warf noch einen Blick auf den Bildschirm. Dann schlenderte er zur Bordpositronik. Vor dem Eingang traf er auf Melbar Kasom. Der Ertruser vertrat ihm den Weg und sah mit einer wahren Leichenbittermiene auf ihn herab.
    „Wann kehren wir zum Smaragd-System zurück, Sir?" fragte er.
    Marshall zuckte die Schultern.
    „Zeigen Sie mir den Weg, Kasom, und ich lasse Rudo augenblicklich zurückfliegen."
    Der ertrusische Riese seufzte.
    „Rhodan und Atlan befinden sich in größter Gefahr, Sir. Mir schmeckt schon kein Essen mehr. Was soll die Gattin des Großadministrators von mir denken, wenn ich ohne ihn zurückkomme ...?" Der Telepath tat,

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