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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Besucher an.
    „Wie Sie wahrscheinlich schon von Kalak wissen, sind wir kosmischen Ingenieure Strukturläufer, die durch die molekulare Auflösung ihrer Körper jede Materie durchschreiten können. Diese Fähigkeit hat unsere letzte Generation vor den ununterbrochenen Angriffen der Botas und Pflanzen gerettet. Wir lassen fast immer den Gegner eindringen, durchschreiten währenddessen abseits gelegene Wände und greifen ihn von hinten blitzartig an. In dieser Beziehung sind die modifizierten Botaniker uns unterlegen, obwohl ihre Vorfahren die gleiche Fähigkeit besaßen."
    Gucky pfiff auf seinem einzigen Zahn, ein Kunststück, das viele Menschen immer wieder verblüffte.
    „Also eine Art Guerillakrieg! So etwas hat es auch auf der ..." Er verschluckte das Wort „Erde" im letzten Augenblick. Noch durfte niemand ihre genaue Herkunft erfahren. „Das kenne ich", fügte er hinzu. „Aber diese Art der Kriegführung ist auf Dauer nur mit einem großen und für den Feind unübersichtlichen Hinterland erfolgreich.
    Sie werden sich damit nicht für alle Zeiten halten können, Ollok."
    „Wir haben es inzwischen eingesehen", erwiderte der Direktor.
    „Vor einem Tag beschloß das Direktorium, eine Großoffensive zu starten. Die Hälfte unserer Kämpfer soll einen Scheinangriff gegen die Geschützkuppeln durchführen und diese nach Möglichkeit sprengen. Die andere Hälfte dagegen soll die verlorengegangene Funkstation zurückerobern."
    „Ein guter Plan", entgegnete Baar Lun, „für die damals geltenden Verhältnisse. Ich denke nur, jetzt werden wir ihn ändern können.
    Ollok hat uns bereits gesagt, daß OL-hilfreich niemals mehr starten kann. Demnach brauchen wir nicht die geringste Rücksicht mehr auf die Werft zu nehmen. Ich schlage vor, alle Kräfte auf die Funkstation zu konzentrieren. Die noch in Ihrem Besitz befindlichen Geschützkuppeln können euch unterdessen den Rücken freihalten."
    Erregtes Gemurmel klang auf. Dann trat ein Mitglied des Direktoriums vor. Er hob die Hände, und die Gespräche verstummten.
    „Der Vorschlag klingt verlockend, Fremder. Aber Sie vergessen, daß wir damit unsere Lebensgrundlage zerstören."
    „Keineswegs!" erwiderte der Modul fest. „Wir sind gekommen, euch auf Kalaks Plattform zu holen - und es wird uns gelingen. Ein riesiges Raumschiff von uns befindet sich in der Nähe. Leider kennt es unsere Situation nicht, da wir abgeschossen wurden, ohne einen vollständigen Notruf senden zu können. Mit eurer Funkstation jedoch könnten wir das Schiff herbeirufen. Gelingt uns das, kann uns der Zustand von OL-hilfreich gleichgültig sein."
    Wieder klang erregtes Gemurmel auf. Diesmal aber schlug die Stimmung sehr rasch in lauten Jubel um. Gucky und Baar Lun wurden von den begeisterten Paddlern auf die Schultern gehoben und unter frenetischen Gesängen im Kreis herumgetragen.
    Erst nachdem Gucky einige würdige alte Paddler hatte „fliegen" lassen, kehrte Ruhe ein und richtete sich die Aufmerksamkeit auf ihn.
    „Freunde!" begann er, wobei er sich des Lautsprechers in seinem Druckhelm bediente. „Wir haben keine Zeit zum Singen und Schreien. Bevor wir die Funkstation erobern - was für mich eine Kleinigkeit sein dürfte - müssen wir eine andere Aufgabe lösen.
    Dreizehn unserer Gefährten befinden sich in den Händen der Botas und Pflanzen, unter ihnen der Großadministrator unseres gewaltigen Imperiums. Er und alle Mitgefangenen sind die stärksten Kämpfer des Universums. Wenn es uns gelingt, sie zu befreien, haben wir schon so gut wie gewonnen. Warum sollen sich eure Leute in Massen opfern, wenn der gleiche Erfolg im Handumdrehen zu erreichen ist?!"
    „Wir werden Ihren Großadministrator und seine Gefährten befreien!" schrie Ollok.
    Das Direktorium stimmte in den Ruf ein.
    Baar Lun trat zu Gucky und drückte ihm die Hand.
    „Vielen Dank für deine Idee, Kleiner. Die ganze Zeit über habe ich überlegt, wie ich den Paddlern die Befreiung Rhodans schmackhaft machen könnte. Du hast zwar reichlich dick aufgetragen, aber in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel.
    Schließlich können wir den Großadministrator nicht im Stich lassen."
    „Leider habe ich noch stärker aufgetragen, als du ahnst", flüsterte der Mausbiber traurig.
    Der Modul blickte ihn fragend an.
    Gucky nickte.
    „Jawohl, mein Freund. Seit wir hier sind, versuche ich die Gedankenimpulse der Vermißten zu empfangen - ohne Erfolg.
    Weißt du, was das bedeuten könnte?"
    Baar Lun erwiderte nichts darauf. Er

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