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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beteiligt. Er schaute wieder aus dem Fenster. »Das ist mir einfach zu ruhig, John«, meldete er sich.
    »Verdammt, wir sitzen hier und müssen die anderen agieren lassen.«
    »Und der Nebel?«
    »Noch vorhanden.«
    »Ich bin nur gespannt, wieviel Zeit sich Lady X noch läßt«, sagte ich, wobei ich an Sukos Seite trat. »Sie muß doch irgend etwas tun. Es ist nicht ihre Art, so lange zu warten.«
    »Jetzt kommt sie!« flüsterte Suko scharf.
    Ich drückte meinen Partner ein wenig zur Seite, um besser sehen zu können.
    In der Tat löste sich eine dunkle Gestalt aus dem Nebel. Das heißt, sie »schwamm« innerhalb der Schlieren. Wir sahen nur die Umrisse.
    Dennoch konnten wir erkennen, daß sie etwas in der Hand hielt.
    Es war der Würfel.
    Da stand sie nun, rührte sich nicht und schaute auf den Wagen.
    »Was sie nur vorhat?« murmelte der Inspektor. »Das ist doch nicht normal…«
    »Sie scheint auf etwas zu warten.«
    »Und sie setzt nur den Nebel ein?«
    »Wundert es dich?«
    Suko nickte. »Eigentlich schon. Wenn ich an ihrer Stelle wäre und den Würfel hätte, würde ich durch ihn ganz andere Dinge passieren lassen.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »Ich glaube, er ist schon da, der Teufel«, sagte Suko und versteifte.
    Das hatte seinen Grund, denn irgend etwas war gegen unseren Wagen geprallt. Nicht an der Seite oder an den Enden, sondern über uns, auf dem Dach.
    Seltsame Laute und Geräusche erklangen dort. Zunächst hörten wir ein dumpfes Schlagen, als wäre jemand dabei, das Dach einzuhauen.
    Danach ein häßliches Kratzen, wie von Totenfingern.
    »Was ist das?« fragte die alte Azucena flüsternd.
    »Keine Ahnung.« Suko antwortete ihr. »Oder weißt du eine Lösung?«
    Mit dieser Frage wandte er sich an mich.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Es war wieder still geworden. Suko huschte zum Fenster. Er sah Lady X und meldete dies.
    »Eigentlich sollten wir ihr eine Kugel auf den Pelz brennen«, knurrte ich.
    »Die Entfernung ist nicht günstig«, erklärte mein Freund. »Der verdammte Nebel verzerrt alles.«
    Dann lauschten wir wieder.
    Über uns auf dem Dach vernahmen wir abermals das Kratzen. Ein häßliches Geräusch, das sich von einer Dachseite zur anderen zog und eine Gänsehaut produzieren konnte.
    »Haben Sie denn keine Erklärung?« fragte Ecco.
    »Nein.«
    Plötzlich redete Myxin. Und er machte dabei eine Andeutung, die nicht von der Hand zu weisen war. »Vielleicht sind es die nebelhaften Wesen, die dort kratzen und schlagen.«
    Ich fuhr herum und erkannte mit einem Blick, daß es Myxin ernst gewesen war. »Das mußt du näher erläutern.«
    Auch die anderen schauten den kleinen Magier an, der sich wieder besser fühlte. »Lady X muß den Wagen doch angreifen. Das kann sie durch den Nebel. Sie beherrscht ihn, da sie ihn auch produziert. Aus diesem Grunde müßte es ihr gelingen, auch die Wesen zu beherrschen, aus denen sich der Nebel zusammensetzt. Vielleicht holt sie die heraus, macht sie wieder zu dem, was sie zuvor waren. Zu häßlichen, widerlichen Dämonen, die John Sinclair ja schon gesehen hat, als er den Nebel vernichtete.«
    »Beweise hast du nicht?« fragte Ecco.
    »Nein.«
    Auch mir erschien die Erklärung ein wenig weit hergeholt, aber möglich war alles.
    Dann erfolgte der Schlag.
    Ein unheimliches Geräusch. Er krachte auf das Dach, das diesem Treffer nicht gewachsen war und etwa in der Wagenmitte ein Loch bekam. Die Öffnung war groß genug für einen langen, glitschigen giftgrünen Arm mit mehreren Fingern, die zielgenau die Kehle des Zigeuners Ecco umfaßten…
    ***
    Marita, das gefangene Zigeunermädchen, gab keinen Pfifferling mehr für das Leben der schwarzhaarigen Kara. Wie sollte eine Frau wie sie, die so zerbrechlich wirkte, gegen ein Ungeheuer bestehen? Das war einfach nicht drin.
    Und dennoch, in den nächsten Sekunden hatte Marita Grund genug, sich zu wundern. Als die Zunge des Drachen aus dem Maul schnellte, um Kara zu erfassen, da gab es sie plötzlich nicht mehr an dieser Stelle. Nur ein leicht golden schimmernder Hauch war noch zu sehen. Kara hatte sich wegteleportiert. Durch telekinetische Kräfte war es ihr gelungen, dem Drachen diesen Streich zu spielen, denn sie stand plötzlich in seinem Rücken.
    Das konnte Marita allerdings nicht sehen, da ihr der Drache die Sicht verdeckte.
    Kara führte den ersten Streich.
    So schmal die Klinge im Vergleich zum Schwert des ersten Kämpfers war, um so größer war ihre Wirkung. Sie schnitt durch die dicke Echsenhaut

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